morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[27.10.20 / 23:13] Ein paar Wochen nach der letzten IPL-Behandlung, das Telefonat den Tag. Ich mache für die nächste Zeit keine weiteren Termine mehr, auf der linken Wange habe ich nur ein einziges, dunkles Haar entdeckt ... und außerdem werde ich für die nächsten Wochen (oder Monate?) wohl nicht mehr aus dem Haus gehen wollen (die Viruspandemie). In spätestens fünf Jahren werden sich wieder genug neue, dunkle Haare "zusammengerottet" haben (die Heilkräfte des eigenen Körpers nicht unterschätzen) und dann kann ich eine weitere, kosmetische Haarentfernung starten.

[21.10.20 / 15:55] ...oder etwa doch nicht? Der Brief mit dem Datum meiner bevorstehenden Reha überrascht mich nicht wirklich - mit einer etwas längeren Wartezeit habe ich gerechnet (es sind noch drei Monate). Aber was sich da gerade herauskristallisiert ... es ist gar keine "psychische" Reha - es ist eine neurologische Rehabilitation. Es geht hier nur um meine kognitiven Beeinträchtigungen - also die MS-typische Fatigue.

Bin ich am Ende vielleicht gar nicht verrückt? Wurde ich nur in diese Richtung gedrängt und abgeschoben? Die letzten Nächte waren wieder sehr intensiv, Mitternacht ins Bett gehen, fünf oder sechs Stunden wach liegen und grübeln, fünf oder sechs Stunden anschließend schlafen - bis Mittag. Zeit genug, um über alles nachzudenken.
Was, wenn ich ganz am Anfang, als ich mit der Arbeitsstelle in der Ingenieur- und Softwarebranche angefangen habe und mir mit meinen neuen, übertragenen Aufgaben viel Zeit gelassen habe - um alles ganz genau und richtig zu machen, die Arbeitsschritte dreimal zu wiederholen, alles noch einmal zu überprüfen - weil ich wußte, ich mache Fehler mit meiner nicht so guten Konzentration ... und das irgendwie vom Management negativ aufgenommen wurde? Das ich MS habe, habe ich lieber als furchtbares Geheimnis für mich behalten [Anm. der Verfasserin, fast bis zum Schluß, aber da war es schon zu spät].
Die Abwärtsspirale setzt sich in Gang: "Frau K. macht zu viele Fehler. Frau K. hält die Termine nicht ein." (Frau K. übertragen wir ab jetzt keine Aufgaben mehr.) In tödlicher Langeweile ziehe ich von da an, frustriert und demotiviert, nur noch "Kreise mit dem Mauszeiger" auf dem leeren Arbeitsbildschirm. Weiter die nächsten Wochen, Monate, Jahre, unzählige schlaflose Nächte, Depressionen, Selbstmordgedanken ... jeden Tag mit dem Auto durch diese gespenstische Baumallee auf dem Weg zur Arbeit fahren. Frau K. muß von ihrem Arbeitsplatz entfernt werden.
Die Geschichte läßt sich in meinen Tagebucheinträgen nachlesen, mir wurde nahegelegt, mich auf unbestimmte Zeit krank schreiben zu lassen, mich in eine psychiatrische Klinik einweisen zu lassen und danach (ein halbes Jahr später), mit enormen psychischen Druck und vollgepumpt mit Psychopharmaka, "freiwillig" den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben. Immerhin, ich bin aus diesem Scheiß Laden (ein nicht näher genannter, großer, deutscher Technologiekonzern) raus. Es stört mich nur, daß ich so behandelt wurde, wie Menschen mit MS noch einige Jahrzehnte vorher, abgeschoben in Heilanstalten und Kliniken, zusammen mit all den anderen psychisch Kranken, reduziert auf die Stufe des: "Für die produktive Gesellschaft nicht mehr tragbar." (Oder von keinem Nutzwert.)

Ich verbringe wirklich viele Stunden die Nächte mit Nachdenken. Das ich auch noch eine transsexuelle Frau bin - die in diese ultrakonservative (und in Teilen erschreckend faschistoide) Gesellschaft weder hineingehört, noch in dieser erwünscht wird, ist nur der dritte Pfeiler in meinem ganzen Gedankenkonstrukt.

Die Gesellschaft ist nur so stark, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht.

[14.10.20 / 15:59] Ich werde weiter von meinen Dämonen getrieben - habe ich die eine Nacht mit den Gedankenechos noch ohne Tabletten überstanden, sieht es die darauf folgenden zwei Nächte anders aus. Die erste der beiden Nächte hänge ich bis 4 Uhr morgens vor dem Computer, kann mich von der Arbeit nicht trennen. Den Nachmittag habe ich angefangen, ein Offline-Handbuch für ein paar PHP-Funktionen zu schreiben, gegen 22 Uhr wieder alles verworfen, in den Papierkorb auf dem Desktop geschreddert - und alles noch einmal von vorne angefangen ... bis in die frühen Morgenstunden. Ich brauche den schnellen Zugriff zum Nachlesen auf die Verschlüsselungsfunktionen, um bei der Programmierung meines Mailprogramms mit dem nächsten Sprint anzufangen - die Art und Weise, wie ich am Anfang (2013) die Schlüsselverwaltung konzipiert habe, ist einfach nicht mehr tragbar, sicherheitstechnisch stark bedenklich und muß dringend modernisiert werden. Erst dann kann ich mein Programm als Open Source im Internet freigeben, bzw. veröffentlichen. Ich schalte den Computer aus, schirme das kleine Dachbodenfenster mit einem Handtuch vor dem Tageslicht in wenigen Stunden ab und werfe einer meiner auf ein Viertel geteilten Antidepressiva-Tabletten ein. Ich weiß, das Licht des Computermonitors ist nicht wirklich förderlich zum Einschlafen.
Die zweite Nacht ... die beschissene. Nächte, wie diese suchen mich permanent seit letztes Jahr heim. Das Bild in meinem Kopf - ist immer da. Ständig. Eingebrannt. Ich werde es nicht los, sehe es immer wie auf einer Folie vor mir, während ich normal weiterlebe und meine Umwelt wahrnehme. [Vorsicht Trigger!] Er liegt auf mir, zerquetscht mich mit seinem Gewicht, versucht in mich einzudringen, bereitet mir Schmerzen - und ich kann mich nicht wehren. Die ersten zwei Stunden, zwischen 1 und 3 Uhr die Nacht, liege ich auf meiner Grübelcouch vor dem ausgeschalteten Fernseher und versuche die Geschehnisse von diesem Tag im Juli des vergangen Jahres (2019) aufzuarbeiten, das Trauma der Vergewaltigung zu bewältigen. Ich baue meine Gedanken weiter auf ... was wäre, wenn er es doch geschafft hätte, die Wohnungstür mit voller Wucht aufzubrechen, nachdem ich ihn nach seiner Tat rausgeworfen hatte? In früheren Gedankenexkursionen hätte er sich bei mir entschuldigt, weil er mich ja liebt. Aber so in seinem Rausch mit dem ganzen Alkohol und den Drogen - und er war wütend: Er bricht die Wohnungstür auf, sieht mich, stürmt auf mich zu, verpaßt mir ein paar Faustschläge, ich falle zu Boden, er holt aus meiner Küchenecke direkt daneben das kleine, spitze Messer und sticht mehrmals auf mich ein - bis ich blutüberströmt in meiner Wohnung liege ... halbnackt.
Meine Gedankenvorstellung geht weiter, natürlich habe ich das alles überlebt und konnte per Telefon Hilfe suchen. Zurück in die Realität, auf meine Couch mitten in der Nacht ... auf Drogen könnte ich ihm alles zutrauen. Warum hast du nicht einfach auch zu weinen angefangen, als du mich weinen gesehen hast? Das wäre das einzig schöne Ende gewesen. 3 Uhr nach Mitternacht, ich breche meine Gedankenschleife ab und versuche mich von der Couch in mein Bett zu legen ... ich bin so tief drinnen, in meinem realen Alptraum, daß auch das Einschlafen die weitere Nacht nicht richtig funktioniert. Ein neues Viertel der Tablette einwerfen, warten ... im Bett hin- und herwälzen. "Ach, scheiße..." Zurück ins Bad, das Licht vor dem großen Spiegel anschalten, mir neben den weißen Waschbecken mit der Rasierklinge das nächste Viertel der schlaffördernden Antidepressiva herausbrechen und einwerfen. Blick in den Spiegel, die wild zusammengewuschelten, langen, blonden Haare, die dunklen Augenringe ... wenigstens keine Tränen. Es ist 4 Uhr den Morgen und ich klemme erneut, zurück in dem Dachbodenzimmer mit meinem Bett, das große Badehandtuch in die Ritzen rings um das kleine Dachbodenfenster. Das Tageslicht und den Tageslärm in den nächsten Stunden abschirmen.
Der Tag darauf ... wie immer, ich wache zugedröhnt kurz vor 12 Uhr mittags auf. Es ist in meinem Zimmer dunkel (es sind ja auch alle Fenster zugezogen), von draußen dringt nur der omnipräsente und immerwährende, dumpfe Verkehrslärm herein, ständiges Bremsen und Anfahren der schweren LKWs im Sekundentakt an der Ampelkreuzung ein paar Meter neben mir, auf der stark befahrenen Bundesstraße dicht am Haus. Nachts ist die Ampel auf blinkendes Gelblicht umgeschaltet, dann rauschen die Schwerlaster nur im Fünfzig-Sekundentakt an mir vorbei, mich trennt nur ein weiteres Zimmer und die Hauswand.
Ich nehme das Duschhandtuch von dem Dachbodenfenster, ein Blick raus, es ist düstergrau bewölkt, unmittelbar bevor in wenigen Momenten ein naßkalter Regen diesen trüben Herbsttag einsetzt. Ich weiß, ich bin anfällig für Winterdepressionen, das mit dem die Nächte vor dem Computer sitzen, kann ich kontrollieren, darauf habe ich Einfluß und ich war den Sommer schon auf dem besten Weg: Kein Computer oder Fernsehen nach Mitternacht! Die andere Sache, das mit dem Trauma - und es ist so eine richtig echte Gewalterfahrung - dagegen kann ich alleine nichts machen. Das ist eben passiert. Hast du eben Pech gehabt. Damit muß ich jetzt leben. Es wird mich auch die nächsten Jahre immer wieder verfolgen.

Zu etwas Erfreulichem: Mein Reha-Antrag ist durch! Ich darf jetzt eine vierwöchige, psychosomatische Kur machen (klingt auch viel besser als "vier Wochen stationär in der Geschlossenen"). Wie das gerade mit der latent vorhandenen und erneut ausbreitenden Viruspandemie geregelt wird, weiß ich noch nicht. (Und noch etwas Erfreuliches, ich habe neue Leute kennengelernt und war sogar das letzte Wochenende "draußen", gemeinsam etwas essen, ein wenig zusammen unterhalten, Menschen treffen ... aus der selbstauferlegten Isolation ausbrechen!)

Es geht weiter...

[10.10.20 / 02:37] Ich bin ein Kaktus - du kannst mich gießen, du kannst mich ins Fensterbrett stellen, kannst dich an mir erfreuen, vielleicht blühe ich auch mal ... aber ich werde dir nie etwas geben, dich immer nur stechen.

Und so verbringe ich mittlerweile schon Jahrzehnte die Nächte auf meiner Grübelcouch - ich bin das toxische Element in der Beziehung, unfähig, eine einzugehen oder eine aufrechtzuerhalten. Wälzend in Selbstmitleid oder in der Märtyrerrolle, bis ich von mir selbst angewidert bin ... und ich war an diesem Punkt schon vor sechzehn Jahren. Immer wieder falle ich in diese Gedankenschleife, mindestens eine Nacht die Woche - immerhin, das waren mal viel mehr. Die Person, um die es geht, lebt schon lange nicht mehr, sie ist für mich tot ... es fällt mir nur schwer, das zu akzeptieren, langsam zu realisieren.
"Recht auf Vergessen" - Wie gehe ich damit um, wenn jemand vergessen werden will und ich die Erinnerungen nicht einfach so auslöschen kann? Was mache ich, wenn ich zwar konsequent keine Annäherungsmomente an Frauen zulasse, ich aber in meinen Verhältnissen und Liebschaften zu den Männern trotzdem immer wieder in die alten und destruktiven Muster zurückfalle? Männer sind nicht immer so robust, daß sie mich (gefühlsmäßig) aushalten. Bin ich wirklich einfach nur emotional verkrüppelt und stark traumatisiert oder einfach nur ... autistisch? "Kombinierte Persönlichkeitsstörung." (Mit Depressionen und allem drum und dran.)
So viele schlaflose Nächte ... Punkt 1: Die "Grübelcouch" - schon eine Verbesserung, ich halte das Bett gedankenfrei. Punkt 2: Im Bewußtsein klar werden - du kannst die Probleme auch nicht lösen, wenn du die ganze Nacht darüber nachdenkst! (Schreib sie einfach auf! Ja ... geh an den Computer!) Punkt 3: Noch eine Tablette einwerfen...
Die Packung schlaffördernder Antidepressiva neigt sich dem Ende entgegen, ich glaube, das Zeug nehme ich jetzt schon, mehr oder weniger ununterbrochen, seit vier Jahren. Die Dosis ist seit einiger Zeit von mir auf ein Viertel reduziert, ich nehme den letzten Rest auch nur noch jede zweite oder dritte Nacht. Wenn die Schachtel aufgebraucht ist - gehe ich dann in den kalten Entzug? (Immerhin, mein Körpergewicht liegt wieder dauerhaft unter 60 kg, ich habe wieder meine magische "58" auf der Waage erreicht!)

Gedanken ... Gedankenschleife ... Gedankenecho ... immer wieder Nacht für Nacht - ich bin es leid und breche einfach aus.

(Und es geht auch ohne Tabletten ... Nachtrag Sonnabend kurz vor Mittag wieder wach, zwar mies gelaunt, aber ohne den ganzen "Matsch im Gehirn.")

[08.10.20 / 19:48] Ich habe jetzt einen PayPal.Me-Link ... das Jobcenter drückt sich weiter um die Entscheidung, ob mein neuer Hartz-IV-Antrag bewilligt wird, oder nicht - schon seit fünfeinhalb Wochen überfällig! Die Zimmer auf dem Dachboden sind saukalt (19-20°C - zu geizig, um zu Heizen) und ohne Stütze vom Staat kann ich mir keine Designer-Klamotten kaufen und auch nicht meine Musiksammlung um ein paar Alben mehr aufstocken (ich will irgendwann die 500 erreichen, momentan sind es um die 340). Wer spenden will, gerne (vielleicht revanchiere ich mich dafür mal mit einem "Damenbesuch").

PayPal.Me-Link über eMail anfragen

Update am 13.11.2020: "Grundgütiger! Das macht ja wirklich jemand." Vielen Dank an die unbekannte Spenderin. Der Betrag geht zur einen Hälfte in ein Soli-Ticket für die Clubs in Leipzig und zur anderen in ein oder zwei Musikalben für meine Sammlung - aber erst nach meinem Geburtstag in anderthalb Wochen.

[02.10.20 / 15:40] Ich habe vielleicht das Mysterium gelöst, warum ich seit über einem Jahr keine Mails mehr vom root bekomme und auch sonst keine Server-internen Mails. Die letzten zwei Wochen habe ich etwas an meiner Mail-Software gearbeitet und u.a. eine "Alias-Funktion" eingebaut - die Benutzer auf meinem Mailserver können jetzt ihre Alias-Adresse auch zum Senden verwenden (sie wird nur als Bestandteil des persönlichen Namens neben der eigentlichen Mailadresse aufgeführt). Sechs Tage programmieren, drei Tage ausgiebiges Testen - ich bin als ausgebildete Systemtesterin vom Fach.

SMTP connect() failed. https://github.com/PHPMailer/PHPMailer/wiki/Troubleshooting

Die Testmail wurde nicht versendet ... kann es sein, daß ich seit längerer Zeit auf meinem Server überhaupt gar keine Mails mehr versenden kann? Die über die Fehlerausgabe angegebene Internetadresse des PHPMailer-Projektes und die zusätzlich eingeschaltete Debug-Ausgabe im PHP-Skript hilft mir auch nicht unbedingt weiter:

$mailer->SMTPDebug = SMTP::DEBUG_SERVER;

SMTP Error: Could not connect to SMTP host.

Zwei Computermonitore, der linke mit der Webmail-Oberfläche im Browser, der rechte mit einem Fenster des Texteditors (für die PHP-Skripte) und ein offenes Terminalfenster für die SSH-Sitzung als root auf meinem Mailserver. Ein Blick in die laufenden Logfiles des Exim als verwendeter MTA bringt mehr Erkenntnis:

# less /var/log/exim4/mainlog
[...]
2020-10-01 20:16:15 TLS error on connection from mail.oNsOcSmPaAiMl.net (www.oNsOcSmPaAiMl.net) [212.227.193.212] (gnutls_handshake): A TLS fatal alert has been received.

Aha ... ein Fehler im GnuTLS Handshake ... was immer das auch zu bedeuten hat. Ich bin jetzt wenigstens auf der richtigen Spur. Den Exim hatte ich letztes Jahr so konfiguriert, daß er für die TLS-Verschlüsselung einfach die Zertifikate vom Apache übernimmt ... aus dem profanen Grund, die für den Webserver sind die einzigen "nicht selbst signierten" Schlüssel, die ich besitze.

# nano /etc/exim4/conf.d/main/00_exim4-config_localmacros
[...]
MAIN_TLS_ENABLE = yes
MAIN_TLS_CERTIFICATE = /etc/apache2/ssl/oNsOcSmPaAiMl.net_ssl_certificate.cer
MAIN_TLS_PRIVATEKEY = /etc/apache2/ssl/oNsOcSmPaAiMl.net_private_key.key

Ich könnte jetzt einfach die TLS-Verschlüsselung deaktivieren - wozu brauche ich die, wenn der SMTP-Dienst und der Webserver mit dem Webmail auf derselben Maschine laufen? Aber ich weiß, konfiguriere ich mein Webmail so, daß zum Senden der Mails ein fremder SMTP-Server verwendet wird, läuft alles problemlos, auch die TLS-Verschlüsselung. Nur bei mir nicht, auf meinem Server. So schnell gebe ich nicht auf...

Recherche im Internet, das GnuTLS-Projekt. Ich installiere auf meinem Mailserver die passenden Pakete, die auch ein Testprogramm enthalten und starte anschließend einen neuen Verbindungsversuch zum SMTP-Dienst (hier noch auf dem internen Port 25, Port 587 für STARTTLS wird in meiner Konfiguration für externe Mailprogramme, wie dem Thunderbird verwendet).

# apt-get install gnutls-bin
# gnutls-cli -s -p 25 smtp.oNsOcSmPaAiMl.net
Processed 126 CA certificate(s).
Resolving 'smtp.oNsOcSmPaAiMl.net:25'...
Connecting to '212.227.193.212:25'...

- Simple Client Mode:

220 mail.oNsOcSmPaAiMl.net ESMTP Exim 4.92 Thu, 01 Oct 2020 18:25:29 +0200
ehlo boo
250-mail.oNsOcSmPaAiMl.net Hello mail.oNsOcSmPaAiMl.net [212.227.193.212]
250-SIZE 52428800
250-8BITMIME
250-PIPELINING
250-AUTH LOGIN PLAIN
250-CHUNKING
250-STARTTLS
250-PRDR
250 HELP
starttls
220 TLS go ahead
*** Starting TLS handshake
- Certificate type: X.509
- Got a certificate list of 1 certificates.
- Certificate[0] info:
- subject `CN=*.oNsOcSmPaAiMl.net', issuer `CN=Encryption Everywhere DV TLS CA - G1,OU=www.digicert.com,O=DigiCert Inc,C=US', serial 0x0d3a7ce1dde5597fa9b415bf288cc097, RSA key 2048 bits, signed using RSA-SHA256, activated `2020-03-07 00:00:00 UTC', expires `2021-03-07 12:00:00 UTC', [...]

- Status: The certificate is NOT trusted. The certificate issuer is unknown.
*** PKI verification of server certificate failed...
*** Fatal error: Error in the certificate.
*** Handshake has failed

Und wieder ein kleines Stück weiter ... zumindest weiß ich jetzt, woran das Ganze hängt: der Herausgeber des Zertifikats ist unbekannt. Es fehlt möglicherweise nur das Wurzelzertifikat der Zertifizierungsstelle - auf Englisch: "CA - Certificate Authority." [Anm. der Verfasserin: die aufmerksame Leserin erkennt an dem Zeitstempel, daß ich diese Vermutung schon fast zwei Stunden vorher hatte.]

Ich suche auf der Internetseite des Anbieters für die Zertifikate (https://www.digicert.com/kb/digicert-root-certificates.htm) nach dem passenden Wurzelzertifikat mit dem Titel "Encryption Everywhere DV TLS CA - G1" - warum dieses Zertifikat nicht in dem Debian-Paket ca-certificates enthalten ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist es zu alt, vielleicht ist die Schlüssellänge nicht ausreichend, vielleicht wurde es kompromittiert oder steht irgendwo auf einer ominösen certificate revocation list. Egal, jetzt ist es auf meinem Server (ich quelle geradezu über vor "Selbstexpertise", ohne wirklich Ahnung zu haben ... ich hab' studiert).

# mv /home/andrea/EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.pem /usr/share/ca-certificates/
# mv EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.pem EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.crt
# chown root:root EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.crt
# dpkg-reconfigure ca-certificates

Letzterer Befehl macht irgendwie dasselbe wie der Befehl: "update-ca-certificates" - nur muß das Zertifikat mit dem öffentlichen Schlüssel im lesbaren PEM-Format vorliegen und die Dateiendung ".crt" besitzen, um in die Gemeinde aufgenommen zu werden. Ein Blick in das Verzeichnis auf dem Mailserver und die Überprüfung der Konfigurationsdatei bestätigt die erfolgreiche Installation:

# ls -l /etc/ssl/certs/
[...]
lrwxrwxrwx 1 root root 34 Oct 1 22:11 44a62f50.0 -> EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.pem
lrwxrwxrwx 1 root root 61 Oct 1 22:11 EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.pem -> /usr/share/ca-certificates/EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.crt

# nano /etc/ca-certificates.conf
[...]
EncryptionEverywhereDVTLSCA-G1.crt

(Zertifikat in der Datei ohne '!' am Zeilenanfang.)

Wird es funktionieren? Ich bin aufgeregt und starte den zweiten Versuch mit dem Testprogramm für die verschlüsselte Verbindung zum SMTP-Dienst auf meinem Mailserver:

# gnutls-cli -s -p 25 smtp.oNsOcSmPaAiMl.net
Processed 127 CA certificate(s).
Resolving 'smtp.oNsOcSmPaAiMl.net:25'...
Connecting to '212.227.193.212:25'...

- Simple Client Mode:

220 mail.oNsOcSmPaAiMl.net ESMTP Exim 4.92 Thu, 01 Oct 2020 22:18:55 +0200
ehlo boo
250-mail.oNsOcSmPaAiMl.net Hello mail.oNsOcSmPaAiMl.net [212.227.193.212]
250-SIZE 52428800
250-8BITMIME
250-PIPELINING
250-AUTH LOGIN PLAIN
250-CHUNKING
250-STARTTLS
250-PRDR
250 HELP
starttls
220 TLS go ahead
*** Starting TLS handshake
- Certificate type: X.509
- Got a certificate list of 1 certificates.
- Certificate[0] info:
- subject `CN=*.oNsOcSmPaAiMl.net', issuer `CN=Encryption Everywhere DV TLS CA - G1,OU=www.digicert.com,O=DigiCert Inc,C=US', serial 0x0d3a7ce1dde5597fa9b415bf288cc097, RSA key 2048 bits, signed using RSA-SHA256, activated `2020-03-07 00:00:00 UTC', expires `2021-03-07 12:00:00 UTC', [...]

- Status: The certificate is trusted.
- Description: (TLS1.3)-(ECDHE-SECP256R1)-(RSA-PSS-RSAE-SHA256)-(AES-256-GCM)
- Options:
quit
221 mail.oNsOcSmPaAiMl.net closing connection
- Peer has closed the GnuTLS connection

Es hat funktioniert ... darauf erst mal zu kommen, daß es nur an dem fehlenden Wurzelzertifikat liegt! Gespannt verfolge ich im Terminalfenster die Ausgabe der Logfiles des Exim und sende erneut über mein Webmail eine Nachricht an mein anderes, externes Mail-Konto und "cc" eine Kopie an mich auf meinem Mailserver ... mit der Alias-Adresse als persönlicher Name.

# tail -f /var/log/exim4/mainlog
2020-10-01 22:37:34 1kO5KW-000U05-Ks <= andrea@oNsOcSmPaAiMl.net H=mail.oNsOcSmPaAiMl.net (www.oNsOcSmPaAiMl.net) [212.227.193.212] [...] id=lcyTg2P3RiTxy0u5wNB60kheQe5hOsXZLWXWCQKzx0@www.oNsOcSmPaAiMl.net
2020-10-01 22:37:34 1kO5KW-000U05-Ks => morgana@oscilloworld.de R=dnslookup T=remote_smtp [...] C="250 Requested mail action okay, completed: id=1MMX5T-1k5Att2ldf-00JlLB"
2020-10-01 22:37:34 1kO5KW-000U05-Ks Completed

"Juhu! Die Webmistress hat mir eine Mail geschickt!" In der Absenderadresse der eingegangen Mail taucht tatsächlich der Alias auf (was im übrigen vollkommen irrelevant für den SMTP ist):

"webmistress@oNsOcSmPaAiMl.net" <andrea@oNsOcSmPaAiMl.net>

Jetzt muß ich nur noch beobachten, ob die nächsten Tage und Wochen wieder neue Statusmeldungen intern über den Mailserver an mich gesendet werden (mit ganz viel "hochinteressanten" Lesestoff, so etwas wie exim paniclog und alles, was an root gesendet wurde).

Eine spannende Detektivgeschichte...

(Update zwei Wochen später, um 3 Uhr nachts: Ich glaube, jetzt habe ich es wirklich herausgefunden. Ich hatte letztes Jahr unbedarft die system_aliases aus der exim4-config herausgeschmissen ... natürlich konnte dann die Datei /etc/aliases nicht mehr gelesen werden und die systeminternen Nachrichten an root wurden seitdem nie wieder an meine Mailadresse weitergeleitet.)

[01.10.20 / 13:03] IPL-Nachbehandlung #14 (#31) - Es wird schwer, ein dunkles Haar zu finden. Die hellen Haare unter der Unterlippe sind gerade in einer optimalen Wachstumsphase und werden mitbehandelt, die hellen Haare am Kinn und die störenden am Mundwinkel sowieso. Noch spüre ich die Schmerzen, noch riecht es nach jedem Blitz nach verbrannten Haaren - aber für die nächste Behandlung habe ich noch keinen Termin. Die nächsten Wochen kann ich entscheiden, ob ich noch zwei oder drei weitere Behandlungen will (und ob ich die mir überhaupt noch leisten kann), dafür muß ich die nächsten 14 Tage mein Gesicht beobachten ... nach der letzten Behandlung waren da noch eine Vielzahl an kurzen und feinen, weißen Haaren - und fünf bis zehn dicke und lange helle Haare an der Wange und auf dem Kinn (die zum Entfernen).

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[26.07.21 / 12:07] Webmistress (as herself): TODO:

Was ist ein Intermediate-Zertifikat?
Wie funktioniert StartTLS?
Und muß ich das wirklich alles öffentlich machen?

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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