Ich kann gar nicht so viel Schwarzes tragen, wie ich mich fühle.
[23.02.22 / 23:25] ✎ Ich kann gar nicht so viel Schwarzes tragen, wie ich mich fühle. Kaum von der einen Beerdigung zurück, steht schon die nächste an: „Das Unbeschreibbare ist, wenn nur wenige Wochen später der langjährige Ehe- und Seelenpartner folgt, verstorben an gebrochenen Herzen.“
[19.02.22 / 17:39] ✎ Kündigung noch vor Ablauf der sechsmonatigen Probezeit? Mein Vertrag bei dem Dienstleister wird nicht verlängert, Ende März ist Schluss … ich bin denen zu „langsam“. Vor drei Jahren war ich noch wegen akuter Selbstmordgefährdung in der geschlossenen Psychiatrie, diese seelische Narbe reißt sofort wieder auf. Ich suche die Nacht wieder den Moment, tief in meiner Vergangenheit, an dem sich alles verändert hat und mein vorbestimmtes und sicheres Leben nicht mehr selbstverständlich war: Als ich im Dezember 2001 die Diagnose MS bekam, das Informatikstudium schmiss und mich im darauf folgenden Jahr (und zwei Monate) das erste Mal … vor dem tiefsten, seelischen Abgrund befand. Keine Zukunft mehr.
Tag 2: Vollkommen verstört von der Nachricht, laufe ich den Tag über das Werksgelände, gestern gab es wieder leckeren Kuchen in der Kantine, mit viel Sahne, aber das ist nicht wichtig. Gedanken – das Jobcenter trägt mein Gehalt zu fünfzig Prozent bis Ende März, danach läuft die Probezeit aus und es greift mein „besonderer“ Kündigungsschutz als behinderte Arbeitnehmerin. Wenn das wirklich wahr ist, wenn die mich wirklich noch vor Ablauf dieser sechs Monate wieder auf die Straße setzen? So fies kann der Kapitalismus nicht sein … an das Gute der Menschen glauben. Knallhart kalkuliert, es ist für die Firma besser, das Fördergeld zur Hälfte zurückzuzahlen, als das Risiko aufzunehmen, mich nicht mehr loszuwerden. Verbittert wende ich mich auch von dieser Arbeitswelt wieder ab.
[14.02.22 / 22:12] ✎ Die eigene Familie erlebt gerade ein paar schwere Schicksalsschläge, deren Nachwirkungen sich wie ein Beben bis in mein, ansonsten davon hermetisch abgeschirmten, privaten Tagebuch auswirken: „Eine Wohnung, befüllt mit dem Inventar aus dem Leben zweier Menschen, die so nicht mehr zurückkehren werden.“
Ein Jahr ist es her, dass ich aus der Klinik entlassen wurde. Seit einem Jahr bin ich „clean“, keine Tabletten mehr und keine Schlafprobleme. Ich bin gerade dabei, all die Kontakte, Telefonnummern und Chatnachrichten von meinem Ex-Freund auf meinem Smartphone zu löschen. Vier Nummern von wahrscheinlich vier verschiedenen Prepaid-Handys. Eine fünfte Nummer ist seit ein paar Tagen neu dazugekommen. Auf eine Nachricht von mir, endlich Schluss zu machen, nach einem Jahr Funkstille, folgte ein kurzes „Hi“, und eine Antwort meinerseits mit unendlich vielen Fragezeichen. Ich kann mich von ihm nicht trennen, ich wünsche ihm so sehr, dass er auch einen Entzug in einer Klinik macht, wenigstens von dem Alkohol wegkommt. Ob er tatsächlich auch noch in die Drogensucht abgerutscht ist, ist nur eine von meinen schlimmsten Befürchtungen.
Zu einem anderen Thema: Wird es Krieg geben? Die Nachrichten im Internet und im Fernsehen sind nicht gut. Auch wenn ich weiß, dass „die eigene Bevölkerung im permanenten Kriegszustand halten“ ein beliebtes Stilmittel von Autoren düsterster Dystopien ist, so macht mir die aktuelle und reelle Lage doch zusehends Angst. Alles Propaganda? „Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“
(Hauptsache ich habe mein Aktiendepot schon seit zwei Wochen sturmsicher umgeschichtet, bzw. erweitert.)
[06.02.22 / 14:44] ✎ Tausche „nachts vor dem Computer sitzen und programmieren“ gegen „nachts vor dem Computer sitzen und Aktienkurse beobachten“. Mein Rohstoffdepot ist ein kleines, in sich geschlossenes und für sich selbst existierendes, strukturiertes Unterdepot in meinem großen Gesamtdepot (das schon seit über zehn Jahren existiert). Die neu dazugekommenen Anteile an Gold (und vollkommen überteuert gekauft) sind breit gestreut, die paar Gramm, auf die ich theoretisch Anspruch hätte, liegen verteilt in den Tresoren der europäischen Bankmetropolen diverser Anbieter – von mir blind übersehen: die immensen Lagerkosten und Haltegebühren, das geht von der Rendite ab. Ein Hedgefond sieht vielversprechend aus, dieser investiert selbst wieder in Gold-Zertifikate und ist abgesichert – den nehme ich auch noch mit in mein Portfolio auf. Ich habe die Chartanalyse für mich entdeckt, Gold befindet sich auf einem „sich abschwächenden“ Aufwärtstrend (aber geht noch weiter nach oben).
Mit einem leicht schlechten Gewissen, dass ich die Nächte so viel Geld vor dem Computerbildschirm verpulvere, quetsche ich noch den letzten Rest aus meinem Netto-Monatsgehalt (nach Abzug der Miete) und investiere die paar Cent in einen günstigen ETF – ein Schlachtross, Milliarden Euro schwer. Diesen kleinen, zusätzlichen Sparplan werde ich noch mindestens die nächsten fünf Jahre halten müssen, egal was kommt (damit der sich überhaupt rentiert).
Neulich gelesen, erst ab einem Nettovermögen von über XXX.XXX Euro (ein sechsstelliger Betrag) gelte ich als reich … bis dahin ist es noch ein sehr weiter Weg (sollte ich dieses utopische Ziel jemals erreichen).
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