Zucchini-Couscous-Auflauf mit Tomaten, Feta und Mandeln:
[22.05.18 / 23:12] ✎ Zucchini-Couscous-Auflauf mit Tomaten, Feta und Mandeln: Zwiebeln schneiden, Knoblauch zerkleinern, Tomaten vierteln, Zucchini in Scheiben schneiden, alles vorbereiten und bereitstellen. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, Zwiebeln dazu, Salz und Pfeffer und die Gewürzmischung (Kreuzkümmel + Koriander + Kardamom) und etwas Chili, Gewürzaromen entfalten lassen, die Tomaten dazugeben und zerdrücken, mit Wasser (für den Couscous) ablöschen, Tomatenbrühe kurz kochen lassen. Tomatenbrühe abgießen und damit den Couscous in einer Schale für 5 bis 10 Minuten quellen lassen (bei Bedarf noch etwas Wasser drangeben), den Couscous nach dem Quellen auflockern und etwas Olivenöl unterrühren. Währenddessen die Auflaufform einölen, die öligen Tomaten mit den Zwiebeln und den Gewürzen auf dem Boden der Auflaufform verteilen, beiseite stellen. Zucchini in der Pfanne mit Olivenöl, Knoblauch und Salz und Pfeffer anbraten. Den aufgequollenen Couscous in der Auflaufform über die Tomaten verteilen, die Zucchini-Scheiben mit dem Knoblauch darüber, alles mit Fetawürfeln und Mandelstückchen garnieren und in den aufgeheizten Backofen schieben. 200°C mit Umluft, 25 Minuten, fertig (wenn der Feta an den Ecken dunkel wird).
Gegen 17 Uhr den Sonnabend Nachmittag schreibt mir mein Freund eine Nachricht, er kommt vorbei. Ich frage ihn noch, was er von meiner Menüauswahl gerne essen möchte, ich fange gerade an, alles für das Kochen vorzubereiten ... er überläßt mir die Entscheidung - also das Zucchini-Couscous-Rezept, welches ich seit dem Besuch in dem palästinensischen Restaurant Anfang des Jahres kochen wollte. Gerade als ich die Tomatenbrühe aufsetze und kochen lasse, klingelt er unten an der Tür und ich lasse ihn herein. Ich umarme ihn kurz, er trägt wieder seine sommerliche Kleidung und zeigt mir seine neue Wunde am Bein, die er sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad zugelegt hat ... ich bin total beschäftigt mit dem Essen kochen und kann ihm gar nicht richtig folgen. Er setzt sich kurz etwas hin, ich lasse den Couscous aufquellen und brate die Zucchini an ... ich koche für zwei Personen - also auch mit der doppelten Menge an Knoblauch. Wenig später, als ich die Auflaufform in den Backofen gebe, bemerke ich noch, daß er sich in mein Bett schlafen gelegt hat, er muß wahrscheinlich die ganze Nacht gearbeitet haben.
Mit einem nicht allzu lauten "Ping" ist mein Auflauf im Ofen fertig ... mein Freund schläft tief und fest, ich esse die erste Hälfte alleine. Ziemlich ungeschickt versuche ich ihn dann wach zu bekommen - und berühre dabei versehentlich seine schmerzende Wunde unter der Bettdecke. Er ist kurz wach, "Would you like to eat something?" Später vielleicht, er schläft sofort wieder ein, "But then it's cold." Weißt du, ich stehe hier den ganzen Tag und koche für dich ... ein beschissener Ehemann + meine mangelnde Empathie-Kompetenz. Ich stelle seine Portion Essen in einer Schüssel beiseite und mache den Abwasch, auch das laut klappernde Geschirr weckt ihn nicht auf.
Später den Abend wechsele ich in das Badezimmer, nehme eine Dusche und bereite mich auf die Nacht vor - derselbe Ablauf wie den Abend zuvor, dasselbe Outfit, das gleiche Make-up. Fertig angezogen stehe ich vor dem Bett und versuche ihn wieder aufzuwecken, er war schon mal kurz wach und im Badezimmer, als ich vor dem Spiegel meine Ohrringe angelegt habe - jetzt schläft er wieder sehr tief und ich brauche eine halbe Ewigkeit, um ihn wieder (vorsichtig) wachzurütteln - "Do you want to sleep here the whole night? I want to go out now." Er erzählt mir kurz schlaftrunken, daß er später die Nacht wieder arbeiten gehen muß. "Your food is now in the fridge, it's now cold salad", falls er dann noch Hunger hat, ich habe ihm sein Essen in den Kühlschrank gestellt. Ich verlasse meine Wohnung und schließe die Tür hinter mir ... irgendwie mit einem kleinen, schlechten Gewissen, habe ich ihn zu sehr vernachlässigt? Zurück zu meinem Auto, zurück zum Werk 2.
Präzise 22:00 Uhr komme ich auf dem Festivalgelände an, die Security am Einlaß hat noch gar nicht richtig Stellung bezogen, das kleine Häuschen mit dem Ticket-Schalter wird gerade erst aufgebaut. Ich schlendere so durch ... ich gehöre zum Inventar. Diesen Abend ist die Discoveranstaltung gemischt mit zwei Auftritten von ein paar Künstlern, wann genau die auftreten, weiß ich nicht ... eben irgendwann die Nacht. In der Markthalle mit den DIY-Produkten entdecke ich eine kleine, handgemachte Geldbörse ... die könnte mir gefallen, etwas Leder, etwas Netz, nicht nur in Schwarz, ein leichter lilablauer Farbton - die kaufe ich. Schon wieder italienische Händler, aber sehr nett.
Ich wechsele zwischen den beiden Tanzflächen hin und her, ab und zu wird etwas Italo-Disco eingestreut, bis Mitternacht füllen sich auch die beiden Hallen. Es muß nach Mitternacht sein, weil ich schon von der Cola auf eine Flasche Wasser umgestiegen bin. Ich habe mir auf der Damentoilette das Spaghettiträgertop ausgezogen und die Tunika etwas weiter aufgeknöpft, es ist nicht viel Ausschnitt - aber alles was ich hab (den nächsten Abend ziehe ich wieder einen Push-up an). Ich sitze also etwas abseits neben der Tanzfläche, als mich ein männlicher Gast fragt, ob man hier rauchen kann ... ich schaue mich um, niemand raucht hier, das ist ein Nichtraucherclub, "Nein, ich glaube nicht." Etwas enttäuscht aber immer noch freundlich dreht er sich wieder weg. Ich brauche ewig, um dahinter zu kommen, daß das vielleicht so eine Art Flirtversuch gewesen sein könnte. Ich bin so tief in meiner autistischen Blase, für mich war das in dem Moment wirklich nur ein junger Mann, der mir eine etwas merkwürdige Frage stellt - und ich antworte ihm darauf ... vollkommen ohne irgendwelche weitergehende Gedanken. Als die ersten, beiden Künstler auf der Bühne anfangen zu "performen", muß ich immer noch über den Kontaktversuch grübeln.
Später die Nacht, ich tauche komplett ein in den Mikrokosmos ... nur coole Leute um mich herum, ich verliere das Zeitgefühl, weiß nicht mehr, wie spät es ist - aber der Himmel zwischen den beiden Hallen ist immer noch nachtschwarz, keine Spur von einer Morgendämmerung. Die zweite Künstlerin bereitet ihren Auftritt vor, das Promotion-Video auf der Internetseite des Festivals war sehr vielversprechend - auf diesen Auftritt bin ich besonders gespannt. Leider ist in der rechten Ecke vor der Bühne, wo ich stehe, der Gesang kaum zu verstehen, alles was ich höre, kommt vielleicht nur über die Bühnenmonitore zu mir. Ich fühle mich auch total erschöpft von dem ganzen Tanzen und suche eine Sitzgelegenheit, während des Auftrittes der Künstlerin wechsele ich meine Position, laufe etwas umher und finde auf der anderen, linken Seite von der Bühne einen Sitzplatz am Rand ... jetzt ist der Gesang auch zu verstehen. Meiner Theorie nach war der Pan-Regler für das Bühnenmikrofon am Mischpult für die Ausgabe auf die PA zu weit einseitig eingestellt ... oder irgendjemand hat irgendwo endlich mal den Fader für's Mikro hochgeschoben.
Irgendwann so nach 2 Uhr ... der Verlust meines Zeitgefühls macht mich völlig fertig - ich muß in meiner Handtasche nach meinem Telefon graben und auf die Uhr sehen. Nach den Auftritten bleibe ich noch etwas sitzen, tanze pantomimisch zu der aufgelegte Italo-Disco-Musik, bevor ich kurz vor 3 Uhr meine Lederjacke an der Garderobe abhole, etwas im Außenbereich umherlaufe (mit einem breiten Grinsen im Gesicht, so eine super Stimmung hier) und dann danach die Party verlasse. Zurück zu meinem Auto, zurück zu meiner Wohnung.
Kurz vor 4 Uhr, mein Freund ist nicht mehr da ... er hat das Essen im Kühlschrank nicht angerührt, zu viel Knoblauch? Ich lege mich in der Bettdecke, in der er sich nur ein paar Stunden zuvor eingerollt hat, schlafen ... ich wünschte, ich hätte ihm mehr Beachtung geschenkt. (Ende Teil 2/4)