Der zweite Termin in Potsdam, 4 Wochen vor der Operation - dieses Mal treffe ich endlich den Arzt, der mich dann operieren wird.
[29.05.18 / 22:30]✎ Der zweite Termin in Potsdam, 4 Wochen vor der Operation - dieses Mal treffe ich endlich den Arzt, der mich dann operieren wird. Er und sein Assistent holen mich im Wartebereich der Klinik ab und geleiten mich zu dem kleinen Behandlungszimmer. Er kommt aus der französischen Schweiz und ist noch ziemlich neu in Potsdam (vielleicht bin ich sogar seine erste "Patientin"), dafür spricht er aber viel besser Deutsch als ich Französisch (nur vereinzelt ein paar kurze Verständigungsprobleme, ich versuche erst gar nicht, in seiner Landessprache zu sprechen) und er ist einer der Top-Ärzte auf seinem Gebiet der geschlechtsangleichenden Operation.
Zum Ablauf der Operation ... die Penishaut bleibt dran, komplett mit Blutversorgung, und wird nicht abgeschnitten, nur umgestülpt. Die optionale Erweiterung mit einem Stück Darm lehne ich ab, mit Hinblick auf den von mir mitgebrachten Befund und der vorhergegangenen Entfernung der Condylome "gleich um die Ecke" im Enddarm - dafür wähle ich die von ihm angebotene Variante mit der Vertiefung der Neovagina durch ein Stück Haut des Skrotums (also doch eine "kombinierte" Operationsmethode). Die darin enthaltenen Hoden kommen sowieso weg, der Rest wird für die Konstruktion der Schamlippen verwendet sowie die Penisspitze als neue Klitoris.
Die Operation dauert insgesamt 4 bis 5 Stunden mit Anästhesie ... und es wird danach sehr schmerzhaft für mich. Von der zusätzlichen Schönheitskorrektur des Adamsapfels rät er mir ab - die entstehende Narbe wäre viel häßlicher als mein jetziger und gar nicht so sehr ausgeprägter Schildknorpel (und würde auch viel mehr Probleme verursachen). Auch allgemein sieht er mich mit einem kurzen Blick an - und ich brauche seiner Meinung nach keine weiteren Schönheitsoperationen. Auch das mit den Silikonimplantaten lehne ich strikt ab und fasse mir dabei an die Brust: "Ich wollte immer kleine Brüste! Ich habe kleine Brüste! Ich bin sehr zufrieden damit." (Mit überraschtem und verwunderten Blick seines Assistenten.)
Fehlt nur noch eine Sache ... noch einmal tief Luft holen und ich ziehe meine schwarze Jeans mit dem Nietengürtel etwas runter - "Ich bin Ingenieur, mich interessiert das alles technisch", erwähne ich nur kurz. Er zeigt mir, wo er was abschneidet, was er weiterverwendet, wo er etwas hinoperiert ... und wo er letztendlich die Öffnung für die Vagina ansetzt - er trifft dabei genau die erogene Zone bei mir, zwischen Anus und Skrotum, an der ich schon längst etwas vermute, was da schon immer hätte sein sollen (fast so wie mein unsichtbares Tattoo am Bein, welches mir vor vielen Jahren im Traum erschienen ist). Nachteil der ganzen Operationsprozedur (außer den unsagbar bevorstehenden Schmerzen) - ich muß eventuell doch bougieren, damit es nicht wieder zusammenwächst. "Genau wie meine Ohrlöcher", gebe ich dem Arzt zu verstehen und deute auf meine Ohrringe (aus besonderem Anlaß trage ich extra meine sündhaft teuren Diamant-Ohrringe aus Israel). Damit verabschieden sich die beiden Herren in ihren weißen Kitteln von mir.
Als letztes wird nur noch der Einweisungstermin in vier Wochen und der zu bezahlende Preis + Bankverbindung mit der freundlichen Mitarbeiterin der Klinik für TS-Angelegenheiten geklärt ... ersteres verschiebt sich um zwei Tage nach hinten (Blick in den Kalender: Vollmond), letzteres wird durch durch den Verzicht der ästhetischen und unnötigen Korrektur an meinem Kehlkopf um einiges günstiger (der kosmetische Teil, den mir die Krankenkasse ja sowieso nie hätte bezahlen wollen, fällt damit komplett weg). Meine weiteren Fragen, was ich für den Termin Ende Juni wohl noch mitbringen muß, kann ich mir auch schon selbst beantworten - lockere Kleidung, ein paar Latschen und meine Versicherungskarte. T minus 30 Tage.
[22.05.18 / 23:14]✎ Die Okras waren das Widerlichste, was ich je gekauft* habe - oben im Glas alles verschimmelt und nach dem Abgießen der Brühe bleibt nur noch ein jämmerlicher Rest Matsch übrig, der nicht im entferntesten noch an Okras erinnert ... weg damit durch die Toilettenschüssel. Dann eben die doppelte Menge an Tomaten und etwas Weißbrot dazu. (* Ich wurde gewarnt, solche exotischen Zutaten nicht in irgendeiner Provinzkaufhalle im tiefsten und fremdenfeindlichsten Sachsen-Anhalt zu kaufen - die nächsten Inseln für so etwas sind Leipzig gleich über der Grenze in Sachsen oder eben Berlin.)
Tomaten mit Kichererbsen: Zwiebelringe schneiden, Knoblauch zerkleinern, Tomaten vierteln. In einer Pfanne oder einem Topf Olivenöl erhitzen, arabische Gewürzmischung dazugeben (in meinem Fall "Baharat", aber "Rassel Hanout" oder "Za'atar" geht auch), Aromen entfalten lassen, eine Spur Salz, etwas Pfeffer und die Zwiebeln dazugeben. Tomaten und Knoblauch dazu, viel Thymian, Tomaten zerdrücken, Tomatenbrühe 5 Minuten weich kochen lassen. Die Dose Kichererbsen dazugeben und ein halbes Glas Wasser, 15 bis 20 Minuten auf kleiner Flamme weiter köcheln lassen bis zur gewünschten Konsistenz. Mit Weißbrot (oder Fladenbrot) servieren.
Montag Nachmittag, ich setze meine Gedankenkonstrukte weiter fort bei drei Tassen grünen Tee auf meinem Sofa ... nur wenn ich das Gefühl habe, begehrt zu werden, wirke ich attraktiv - fehlt dieses Gefühl, strahle ich auch keine Attraktivität nach außen aus. Mein Freund hat mir zwar gegen Mittag eine Nachricht geschrieben, aber er hat zwei Stunden auf eine Antwort von mir warten müssen ... und diese fällt dann wieder als kühle Abweisung aus (paradoxerweise vermisse ich ihn dann doch später). Nach dem Essen kochen und dem Abwasch mache ich mich wieder daran, mich für den Abend vorzubereiten. Die Handgriffe für Make-up, die Ohrhänger anlegen, das Armkettchen, der restliche Silberschmuck, das grüne Kleid anziehen mit dem Verschluß ganz hinten oben - alles geht nach vier Tagen eingeübte Routine viel schneller. Jetzt ziehe ich endlich meine italienischen Sommerstiefeletten an, die ich schon das ganze Wochenende anziehen wollte - die hohen Absätze komplettieren mein "Drag Outfit". Höchst tussiesk stöckele ich mit meiner kleinen Handtasche am Armgelenk zu meinem Auto.
22 Uhr, ich bin viel zu früh da, in der kleinen Halle am Werk 2 brennt noch das Licht und alle Mitarbeiter des Festivals sind noch dabei, alles für die Discoveranstaltung den letzten Tag vorzubereiten. Ich warte entspannt vor dem Eingang ... nach ein paar Minuten darf ich rein. Traditionell sind den Montag Abend des Pfingstwochenendes nicht mehr so viele Gäste da, es bleibt sehr viel Platz zum Tanzen. Nach und nach kommen die weiteren Gäste, ich sitze mit meinem Getränk auf einem Barhocker am Rand der Tanzfläche ... "Sitzschuhe", die Beine überkreuz. Wer denkt, ich könnte mit den Schuhen nicht tanzen, der hat mich noch nicht auf den 9-cm-Stilettos bei meinem Lieblings-Punk-Song auf die Tanzfläche stürmen sehen.
Kurz vor 2 Uhr, für ein weiteres Getränk an der Bar fehlen mir die Münzen, ich beschließe zu gehen und hole meine schwarze Lederjacke aus der Garderobe. Draußen vor dem Eingang drehe ich mich nochmal ganz langsam zwischen den Festivalbesuchern im Kreis - so viele schöne Menschen werde ich für die nächste Zeit nicht noch einmal sehen. Zurück zu meinem Auto, zurück in meine Wohnung ... anders als die Nächte zuvor, bin ich schon eine Stunde früher da und lege mich schlafen. 3 Uhr nach Mitternacht, ich muß meinen Biorhythmus wieder ganz leicht um eine Stunde auf die Arbeitswochenzeit anpassen.
Dienstag Nachmittag - bevor ich abreise, folge ich noch einem Geheimtip: Irgendwo im Zentrum von Leipzig, im Keller eines unscheinbaren Internet-Cafés, dort befindet sich ein kleiner Laden mit einer exquisiten Auswahl an importierten, syrischen Produkten ... unter anderem auch die von mir begehrte Aleppo-Seife (die Echte, die in Würfeln). (Ende Teil 4/4)
[22.05.18 / 23:13]✎ Sonntag früher Nachmittag, der kalte Couscous-Salat aus dem Kühlschrank schmeckt noch viel besser, nachdem er eine Nacht durchgezogen ist. Gegen 17 Uhr setze ich das Instant-Falafel-Powder an und mische es mit Wasser. Eine Stunde später und ich kann die Falafel in der Pfanne mit Olivenöl frittieren. Die ersten 10 stelle ich beiseite für den nächsten Tag, die anderen 10 kommen auf dem Teller zum Essen, zusammen mit scharfen Hummus mit Harissa, sizilianischen Oliven und Fetakäse. Nach einer dreiviertel Stunde ist die ganze Sache sprichwörtlich "gegessen" und ich kann mich an den Abwasch machen.
19 Uhr, eine Dusche, das übliche Make-up - aber diesmal ein Paar silberne Ohrhänger mit Drachenmotiv (die habe ich nicht gekauft, die habe ich gegen eine Silberkette eingetauscht) und das kurze dunkelgrüne Kleid mit Spitze aus dem Schrank (+ Push-up BH). Was ich an Zeit spare, um die Ohrhänger anzulegen (einfach durchstechen, fertig), geht mit dem einen einzigen Knopf des Kleides hinten am Nacken wieder drauf. Irgendwann so nach 21 Uhr bin ich endlich fertig, als Silberschmuck zum Ausgehen wähle ich aus meinem Schmuckkästchen das "Sailor-Moon-Armkettchen" (mit kleinen Halbmonden) und den hellgrün schimmernden Peridot-Anhänger. Aus fälschlich vernünftiger Sicht wähle ich für die Nacht, passend zum Kleid, die flachen, schwarzen Lederballerinas ... ein böser Fehler. In einer Duftwolke aus Chanel-Parfüm verlasse ich meine Wohnung mit der Lederjacke über den Arm und das kleine Handtäschchen in der Hand. Mit offenen Verdeck in meinem Roadster durch die Abenddämmerung nach Connewitz zum Werk 2.
22 Uhr nochwas, die 3 Bands für diesen Abend haben noch nicht angefangen zu spielen, ich stehe im Außenbereich an einem Bistrotisch und registriere die allmählich anfangenden Schmerzen in meinen Füßen, etwas Taschentuch zwischen den Fersen und den Schuhen eingeklemmt und ich kann wieder für ein paar Minuten laufen ... zur Markthalle, noch eine CD kaufen. Das Plattenlabel gehört zum befreundeten Umfeld der familiären, kleinen schwarzen Szene des Festivals. Es kommt selten vor, daß ich ein Album nur wegen des Covers kaufe, aber es liegt zwischen CDs auf dem Verkaufsstand, die ich schon habe. Der Verkäufer gibt auch seine Empfehlung dazu ab ... und zumindest eines der Bandmitglieder spielt auch in einem anderen Projekt, das ich kenne - ich kann also nichts falsch machen und kaufe das Album, neugierig auf die Musik.
Die erste Minimal Wave Band, teilweise aus Brasilien, gefällt mir ganz gut ... spätestens nach dem Auftritt ist die kleine Halle warm geworden und ich gebe meine Lederjacke an der Garderobe ab. Die zweite Band ... aus Frankreich ... ich habe noch nie eine so erotisch aufgeladenen Bühnenshow erlebt, die beiden Bandmitglieder, ein Paar, spielen sich in Ekstase - "Wow!" Der dritte Auftritt, eine Solo-Künstlerin aus den USA (Florida?) ... ich laufe etwas vor der Bühne umher - juhu! Ein bestuhltes Konzert! Ich entdecke einen freien Barhocker ziemlich nah rechts von der Bühne mit freien Blick darauf, nur ein- oder zweimal stehen ein paar groß gewachsen Kerle vor mir und versperren die Sicht ... stört mich nicht, mein Blick geht auch in das interessante Publikum vor der Bühne. Ein Videocall auf einem Smartphone? Jemand teilt das Konzert online mit einer Freundin aus Übersee. Ein Fotograf mit großen Objektiv fotografiert lieber die illustren Gäste, als den Bühnenauftritt.
Irgendwann so nach 2 Uhr sind die Konzerte für den Abend - und für das diesjährige kleine Festival allgemein - beendet und gehen nahtlos in die Discoveranstaltung über. Ich rutsche von meinem hohen Barhocker herunter und laufe durch den Außenbereich zwischen den beiden Hallen ... jeder Schritt schmerzt. So richtig kann ich kein Gefühl für die Disco entwickeln, die aufgelegte Musik ist in Ordnung - aber Tanzen ist für mich unmöglich in den Schuhen. 3 Uhr nach Mitternacht, der erste Rempler - jetzt kommen die ganzen Leute, die ich nicht mag. Ich hole meine Jacke an der Garderobe ab und hau ab ... verdammte Schuhe! Ich kann in den scheiß flachen Schuhen einfach nicht laufen! Ich bin doch nur Absätze gewohnt, auf Zehenspitzen balancierend, schleppe ich mich zu meinem Auto gleich um die Ecke.
Eine Stunde später (ewige Parkplatzsuche) stehe ich vor dem Spiegel in meinem Badezimmer, warum bin ich eigentlich immer nur alleine unterwegs? Das war schon immer so, seit Anbeginn der Zeit. "Hast du dich schon mal im Spiegel angesehen?" Ich gehöre nun mal zu den häßlichen Menschen, besser ich akzeptiere das früher oder später und lebe damit, ohne daß mich das irgendwie noch interessiert. Die üblichen, gleichgültig machenden Pillen Antidepressiva und ich bin weg. Morgen ziehe ich wieder die High Heels an. (Ende Teil 3/4)
[22.05.18 / 23:12]✎ Zucchini-Couscous-Auflauf mit Tomaten, Feta und Mandeln: Zwiebeln schneiden, Knoblauch zerkleinern, Tomaten vierteln, Zucchini in Scheiben schneiden, alles vorbereiten und bereitstellen. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen, Zwiebeln dazu, Salz und Pfeffer und die Gewürzmischung (Kreuzkümmel + Koriander + Kardamom) und etwas Chili, Gewürzaromen entfalten lassen, die Tomaten dazugeben und zerdrücken, mit Wasser (für den Couscous) ablöschen, Tomatenbrühe kurz kochen lassen. Tomatenbrühe abgießen und damit den Couscous in einer Schale für 5 bis 10 Minuten quellen lassen (bei Bedarf noch etwas Wasser drangeben), den Couscous nach dem Quellen auflockern und etwas Olivenöl unterrühren. Währenddessen die Auflaufform einölen, die öligen Tomaten mit den Zwiebeln und den Gewürzen auf dem Boden der Auflaufform verteilen, beiseite stellen. Zucchini in der Pfanne mit Olivenöl, Knoblauch und Salz und Pfeffer anbraten. Den aufgequollenen Couscous in der Auflaufform über die Tomaten verteilen, die Zucchini-Scheiben mit dem Knoblauch darüber, alles mit Fetawürfeln und Mandelstückchen garnieren und in den aufgeheizten Backofen schieben. 200°C mit Umluft, 25 Minuten, fertig (wenn der Feta an den Ecken dunkel wird).
Gegen 17 Uhr den Sonnabend Nachmittag schreibt mir mein Freund eine Nachricht, er kommt vorbei. Ich frage ihn noch, was er von meiner Menüauswahl gerne essen möchte, ich fange gerade an, alles für das Kochen vorzubereiten ... er überläßt mir die Entscheidung - also das Zucchini-Couscous-Rezept, welches ich seit dem Besuch in dem palästinensischen Restaurant Anfang des Jahres kochen wollte. Gerade als ich die Tomatenbrühe aufsetze und kochen lasse, klingelt er unten an der Tür und ich lasse ihn herein. Ich umarme ihn kurz, er trägt wieder seine sommerliche Kleidung und zeigt mir seine neue Wunde am Bein, die er sich bei einem Sturz mit dem Fahrrad zugelegt hat ... ich bin total beschäftigt mit dem Essen kochen und kann ihm gar nicht richtig folgen. Er setzt sich kurz etwas hin, ich lasse den Couscous aufquellen und brate die Zucchini an ... ich koche für zwei Personen - also auch mit der doppelten Menge an Knoblauch. Wenig später, als ich die Auflaufform in den Backofen gebe, bemerke ich noch, daß er sich in mein Bett schlafen gelegt hat, er muß wahrscheinlich die ganze Nacht gearbeitet haben.
Mit einem nicht allzu lauten "Ping" ist mein Auflauf im Ofen fertig ... mein Freund schläft tief und fest, ich esse die erste Hälfte alleine. Ziemlich ungeschickt versuche ich ihn dann wach zu bekommen - und berühre dabei versehentlich seine schmerzende Wunde unter der Bettdecke. Er ist kurz wach, "Would you like to eat something?" Später vielleicht, er schläft sofort wieder ein, "But then it's cold." Weißt du, ich stehe hier den ganzen Tag und koche für dich ... ein beschissener Ehemann + meine mangelnde Empathie-Kompetenz. Ich stelle seine Portion Essen in einer Schüssel beiseite und mache den Abwasch, auch das laut klappernde Geschirr weckt ihn nicht auf.
Später den Abend wechsele ich in das Badezimmer, nehme eine Dusche und bereite mich auf die Nacht vor - derselbe Ablauf wie den Abend zuvor, dasselbe Outfit, das gleiche Make-up. Fertig angezogen stehe ich vor dem Bett und versuche ihn wieder aufzuwecken, er war schon mal kurz wach und im Badezimmer, als ich vor dem Spiegel meine Ohrringe angelegt habe - jetzt schläft er wieder sehr tief und ich brauche eine halbe Ewigkeit, um ihn wieder (vorsichtig) wachzurütteln - "Do you want to sleep here the whole night? I want to go out now." Er erzählt mir kurz schlaftrunken, daß er später die Nacht wieder arbeiten gehen muß. "Your food is now in the fridge, it's now cold salad", falls er dann noch Hunger hat, ich habe ihm sein Essen in den Kühlschrank gestellt. Ich verlasse meine Wohnung und schließe die Tür hinter mir ... irgendwie mit einem kleinen, schlechten Gewissen, habe ich ihn zu sehr vernachlässigt? Zurück zu meinem Auto, zurück zum Werk 2.
Präzise 22:00 Uhr komme ich auf dem Festivalgelände an, die Security am Einlaß hat noch gar nicht richtig Stellung bezogen, das kleine Häuschen mit dem Ticket-Schalter wird gerade erst aufgebaut. Ich schlendere so durch ... ich gehöre zum Inventar. Diesen Abend ist die Discoveranstaltung gemischt mit zwei Auftritten von ein paar Künstlern, wann genau die auftreten, weiß ich nicht ... eben irgendwann die Nacht. In der Markthalle mit den DIY-Produkten entdecke ich eine kleine, handgemachte Geldbörse ... die könnte mir gefallen, etwas Leder, etwas Netz, nicht nur in Schwarz, ein leichter lilablauer Farbton - die kaufe ich. Schon wieder italienische Händler, aber sehr nett.
Ich wechsele zwischen den beiden Tanzflächen hin und her, ab und zu wird etwas Italo-Disco eingestreut, bis Mitternacht füllen sich auch die beiden Hallen. Es muß nach Mitternacht sein, weil ich schon von der Cola auf eine Flasche Wasser umgestiegen bin. Ich habe mir auf der Damentoilette das Spaghettiträgertop ausgezogen und die Tunika etwas weiter aufgeknöpft, es ist nicht viel Ausschnitt - aber alles was ich hab (den nächsten Abend ziehe ich wieder einen Push-up an). Ich sitze also etwas abseits neben der Tanzfläche, als mich ein männlicher Gast fragt, ob man hier rauchen kann ... ich schaue mich um, niemand raucht hier, das ist ein Nichtraucherclub, "Nein, ich glaube nicht." Etwas enttäuscht aber immer noch freundlich dreht er sich wieder weg. Ich brauche ewig, um dahinter zu kommen, daß das vielleicht so eine Art Flirtversuch gewesen sein könnte. Ich bin so tief in meiner autistischen Blase, für mich war das in dem Moment wirklich nur ein junger Mann, der mir eine etwas merkwürdige Frage stellt - und ich antworte ihm darauf ... vollkommen ohne irgendwelche weitergehende Gedanken. Als die ersten, beiden Künstler auf der Bühne anfangen zu "performen", muß ich immer noch über den Kontaktversuch grübeln.
Später die Nacht, ich tauche komplett ein in den Mikrokosmos ... nur coole Leute um mich herum, ich verliere das Zeitgefühl, weiß nicht mehr, wie spät es ist - aber der Himmel zwischen den beiden Hallen ist immer noch nachtschwarz, keine Spur von einer Morgendämmerung. Die zweite Künstlerin bereitet ihren Auftritt vor, das Promotion-Video auf der Internetseite des Festivals war sehr vielversprechend - auf diesen Auftritt bin ich besonders gespannt. Leider ist in der rechten Ecke vor der Bühne, wo ich stehe, der Gesang kaum zu verstehen, alles was ich höre, kommt vielleicht nur über die Bühnenmonitore zu mir. Ich fühle mich auch total erschöpft von dem ganzen Tanzen und suche eine Sitzgelegenheit, während des Auftrittes der Künstlerin wechsele ich meine Position, laufe etwas umher und finde auf der anderen, linken Seite von der Bühne einen Sitzplatz am Rand ... jetzt ist der Gesang auch zu verstehen. Meiner Theorie nach war der Pan-Regler für das Bühnenmikrofon am Mischpult für die Ausgabe auf die PA zu weit einseitig eingestellt ... oder irgendjemand hat irgendwo endlich mal den Fader für's Mikro hochgeschoben.
Irgendwann so nach 2 Uhr ... der Verlust meines Zeitgefühls macht mich völlig fertig - ich muß in meiner Handtasche nach meinem Telefon graben und auf die Uhr sehen. Nach den Auftritten bleibe ich noch etwas sitzen, tanze pantomimisch zu der aufgelegte Italo-Disco-Musik, bevor ich kurz vor 3 Uhr meine Lederjacke an der Garderobe abhole, etwas im Außenbereich umherlaufe (mit einem breiten Grinsen im Gesicht, so eine super Stimmung hier) und dann danach die Party verlasse. Zurück zu meinem Auto, zurück zu meiner Wohnung.
Kurz vor 4 Uhr, mein Freund ist nicht mehr da ... er hat das Essen im Kühlschrank nicht angerührt, zu viel Knoblauch? Ich lege mich in der Bettdecke, in der er sich nur ein paar Stunden zuvor eingerollt hat, schlafen ... ich wünschte, ich hätte ihm mehr Beachtung geschenkt. (Ende Teil 2/4)
[22.05.18 / 23:11]✎ Das Gothic-Wochenende in Leipzig, kurz vor der Auffahrt zur Autobahn läuft die neue, zweite abgemischte Version meines Musiktitels im Autoradio. Ich bin auf die Superidee gekommen, die vier Stereospuren getrennt, also 4x Mono links und 4x Mono rechts, auf dem 4-Spur-Rekorder zu mastern - dazu den Bass etwas weniger und den Lead-Synthesizer wieder mehr in den Vordergrund. Hilft auch nichts, der Stereoraum des Titels klingt über die Studiomonitore sehr interessant, aber im Auto immer noch eher ... bescheiden. Mit im Kofferraum sind auch meine ganzen Einkäufe/Essensvorräte für das lange Wochenende. Ich war schon vorher in der Kaufhalle, so muß ich später in Leipzig nicht die Wohnung tagsüber verlassen und keine Menschen begegnen. Ich habe wieder schöne Sachen eingekauft für meinen Pfingst-Koch-und-Back-Marathon. Eigentlich alles für zwei Personen, aber es sieht so aus, daß ich wieder alles alleine essen muß.
Freitag Abend, endlich kombiniere ich mal die weite, schwarze Tunika mit den langen, ausgestellten Ärmeln zusammen mit der engen, schwarzen Kunstlederleggings. Vorher vor dem Badezimmerspiegel noch "schnell" die 3-cm-Creolen anlegen, schwarzer Kajal und dunkler, naturfarbener Lippenstift, das Chanel Mademoiselle Parfüm kopfüber auf Haaransatz und Nacken aufsprühen + Silberschmuck (Anhänger, Kette, Ringe) - und ich bin ausgehfertig für die Nacht. Mitsamt der großen Handtasche und meiner schwarzen Lederjacke verlasse ich in meinen Stiefeletten kurz nach 21 Uhr meine Wohnung in Leipzig. Ich nehme das Auto, um nach Connewitz ins Werk 2 zu fahren ... 4x Taxi die nächsten Nächte sprengt sonst mein Budget.
Am Werk 2 angekommen, sind noch nicht so viele Besucher da, total futuristisch ziehe ich mein vorher ausgedrucktes Online-Ticket aus der Handtasche und tausche es gegen ein Festivalbändchen am Arm. So viele Jahre bin ich nun schon dabei, dem großen WGT habe ich irgendwann den Rücken zugekehrt - aber dem kleinen, parallel stattfindenden "Gothic Pogo Festival" mit seiner immer noch familiären Atmosphäre (das, was dem großen WGT verlorengegangen ist) bleibe ich treu. Die ersten ein, zwei Stunden, bis die erste Band anfängt zu spielen, vertreibe ich mir die Zeit vor dem veganen Essensstand und in der großen Halle mit dem kleinen Markt und einer handvoll Händlern.
Die erste Band in der kleinen Halle gefällt mir ganz gut, mit einer Spukorgel vom Band und ein paar Rockabilly/Punk Ansätzen (eigentlich genau mein Ding). Die zweite Deathrock-Band aus Italien ist ... naja, in Ordnung. Italiener eben, aber sehen alle total attraktiv aus. Am Marktstand mit dem Merchandise der italienischen Band steht noch ein Händler mit zwei Kisten gebrauchten CDs, da kaufe ich in der Spielpause zwischen der zweiten und der dritten Band doch noch ein. Die dritte Band ... ein 80er Jahre Relikt aus Italien - ich muß die Band vor 10 Jahren schon mal gesehen haben, die Bandmitglieder sind auch nicht jünger geworden. Viele Klassiker und alte Songs ... mein Augenmerk richtet sich auf den großen, alten Synthesizer mit dem markanten Sound. Es ist weit nach Mitternacht und die kleine Halle und der Außenbereich ist voller Menschen, jetzt kommen noch die ganzen WGT-Besucher (wahrscheinlich die einzige, inoffizielle, vernünftige After-Show-Party den Freitag in ganz Leipzig).
2 Uhr nochwas, die letzte Band für die Nacht gibt noch eine Zugabe, danach wechsele ich zwischen den beiden Tanzflächen hin und her ... so richtig gefällt mir die angespielte Musik nicht. Mein Freund hat sich das letzte Wochenende groß angekündigt, zieht extra ein paar schwarze Sachen an ... aber bis jetzt keine Nachricht von ihm auf meinem Telefon. Ich schlendere immer alleine durch den dicht gedrängten Außenbereich zwischen den beiden Hallen. Kurz nach 3 Uhr, nach einer Flasche Wasser (strikt kein Koffein mehr nach Mitternacht) hole ich meine schwarze Lederjacke aus der Garderobe und haue ab zu meinem um die Ecke geparkten Auto ... "Die Bands sind gut, aber die Disco ist scheiße." Etwa eine Stunde später habe ich mir im Badezimmer alles Make-up aus dem Gesicht gewaschen und lege mich ins Bett ... doofe Vögel da draußen, machen nur Lärm - wenigstens ist es noch halbwegs dunkel. (Ende Teil 1/4)
[13.05.18 / 15:54]✎ Epilog: Ich koche gerade ein Kännchen Kaffee mit Kardamom, als ich kurz nach 12 Uhr mittags den Sonntag eine Nachricht von ihm auf meinem Telefon erhalte - er ist auf den Weg zu mir. Nervös wechsele ich zwischen Badezimmer und meinem Bett umher, noch schnell die Bettdecke ausschütteln, noch schnell das Gesicht etwas frisch machen. Ich kippe die erste Tasse Kaffee runter, als seine zweite Nachricht ein paar Minuten später kommt, er braucht noch eine Stunde. Noch einmal Glück gehabt, jetzt kann ich mich ganz entspannt duschen und die zweite Tasse Kaffee in Ruhe austrinken (ich hätte die zweite Tasse Kaffee auch ihm überlassen, aber bis dahin ist der Kaffee bestimmt kalt ... was bei der aktuellen Zimmertemperatur von 28°C doch eher unwahrscheinlich ist).
Ich bin gerade eben aus der Dusche raus und trockne mich ab, als es unten an der Haustür klingelt, ich drücke den Knopf an der Gegensprechanlage, um ihm die Tür zu öffnen - die Minute, die er braucht, um das ganze Treppenhaus hochzulaufen, greife ich schnell meine schwarze Unterwäsche, um ihm nicht vollkommen nackt entgegenzutreten. Mit noch nassen Haaren öffne ich ihm die Wohnungstür. Er sieht gut aus ... gepflegt, sommerlich angezogen mit einem kurzärmeligen Poloshirt und einer kurzen Hose. Er zaubert wieder ein Lächeln in mein Gesicht. Wir umarmen uns, er küßt mich ... und um mich ist es geschehen. Ich bin ihm (und seinem orientalischen Charme) vollkommen ergeben.
Er setzt sich auf mein Bambussofa, ihm ist nicht entgangen, daß ich Kaffee gekocht habe. "Sorry, no coffee anymore", die beiden leeren Tassen stehen schon längst in der Spüle. Ich erzähle ihm, warum ich so verärgert war - er war ja auch vollkommen betrunken und hatte 1000 Euro in seiner Hosentasche ... ich wollte doch nur für seine Sicherheit sorgen. Er erzählt mir, daß er wieder Arbeit hat und seine alte Wohnung nur untervermietet, bis er den Mietvertrag kündigen kann. Ich stehe neben dem Sofa in meiner Unterwäsche und umklammere mit meinen Fingern nervös das kleine Badehandtuch, die Haarspitzen sind immer noch naß, als er mit einer Handbewegung mich einlädt, mich zu ihm zu setzen. Er spielt mit meinem Unterhemd ... nur wenige Momente später wechseln wir zu meinem Bett. "Really?", ich habe die Fenster ein Spalt geöffnet, aber an der heißen Zimmertemperatur ändert das nur wenig.
Er zieht sich aus, er zieht mich aus und ich gebe mein Bestes bei dem Blowjob mit Deep Throat. Ich bin so erregt wie schon lange nicht mehr und versuche meinen nackten Körper an den Rhythmus seines Körpers anzupassen ... immer kurz davor, knapp vor seinem Höhepunkt, alles abzubrechen - "I'm really sorry", aber Deep Throat ist nun mal sehr anstrengend. Er kommt in meinem Mund. Ich behalte es in mir bis zum Waschbecken ... nicht ohne den Hintergedanken, meine schwarze Bettwäsche sauber zu halten.
Nach einer kurzen Dusche seinerseits, bleibt er noch etwas länger nackt auf meinem Bett liegen, ich setze mich neben ihm und wir unterhalten uns etwas. Meine "backside operation" (nach ein paar Wochen Heilung werde ich bestimmt wieder in der Lage sein, auf diese Art Sex zu haben) und meine "frontside operation", nur noch 6 Wochen. Wenn ich erst operiert bin, stehen mir alle arabischen Reiseziele offen ... ich erwähne kurz Dubai und er fängt an, von der Stadt zu schwärmen (in der er mal vor ein paar Jahren gearbeitet hat).
Nächstes Wochenende ist das "gothic weekend", ich habe ein Instant-Falafel-Powder gekauft, Made in Syria, das ich dann in der Pfanne frittieren will. Er nennt mir noch eine Adresse in Leipzig, in der ich die Falafel-Mischung nachkaufen kann ... vielleicht gibt es in dem Laden auch die originale, olivgrüne Aleppo-Seife, nach der ich schon seit einiger Zeit suche? Meiner sensiblen Nase ist sein Körperparfüm nicht entgangen, zum Glück rieche ich mit meinem sauteuren, südfranzösischen Duschbad auch ganz attraktiv ... alles weitere machen die Pheromone. Hätte ich nicht diese noch heilende Wunde, ich hätte mich ihm auf meinem Bett vollkommen hingegeben. Zuversichtlich verschiebt er den Sex auf die nächste Woche (noch ein paar Wochen bzw. Monate der Abheilung mehr und mir stehen nach der zweiten Operation noch ganz andere Optionen offen).
Er muß sich wieder anziehen und seinen Tagesgeschäften (in der Eisenbahnstraße?) nachgehen ... ich kann ihn nicht dorthin begleiten. Mit diesem total verqueren, sehnsuchtsvollen Blick und einem leidenschaftlichen Kuß (auf seine Initiative) verabschiede ich mich wieder von ihm an meiner Wohnungstür. Sein kurzer Besuch bei mir hat gerade mal zwei Stunden gedauert. Ich habe den Rat bekommen, mich nicht komplett emotional an ihn zu binden ... ich kann nicht anders (echt jetzt, diese verdammten Hormone ... ich schreibe diese Zeilen und bin immer noch feucht).
[13.05.18 / 10:36]✎ Ein Abend in Leipzig, an dem absolut nichts passiert. Den Sonnabend Nachmittag bin ich auf der Autobahn Richtung Leipzig unterwegs, im Autoradio läuft über den USB-Stick mein neuer Musiktitel - was beim Abmischen über die Studiomonitore noch halbwegs gut klingt, hört sich über die Anlage im Auto schon ganz anders an. Das Drumset ist viel zu laut, alles andere (Vocals, Synths) wird viel zu sehr in den Hintergrund gedrückt. Das kommt davon, wenn man(frau) 10 Spuren auf einem winzigen 4-Spur-Rekorder aufnehmen will. Wenigstens meine an sich kräftige Stimme ist unter dem ganzen Hall-Effekt noch gut zu verstehen.
Zurück in meiner Wohnung, den Abend beginne ich mich vorzubereiten - kurz unter die Dusche, danach vor dem Badezimmerspiegel den dicken, schwarzen Kajalstrich am Augenlid ziehen, farblosen Pflegelippenstift, die enge schwarze Jeans mit dem Nietengürtel - und die neuen 3-cm-Creolen aus Silber als Ohrringe ... diese kombiniere ich mit den italienischen Sommerstiefeletten, die mit den 9-cm-Absätzen ohne Plateau - wenn schon Tussi, dann richtig. Schnell noch ein schlichtes, schwarzes Top überziehen und ich verlasse meine Wohnung mit meiner Handtasche über der Schulter. Die schmalen Absätze krachen laut auf die Holzdielen im Treppenhaus - ich habe noch etwas vergessen! Meinen Silberschmuck! Wieder zurück in die oberste Etage und meinen grünen Anhänger und die Silberkette aus dem kleinen Schmuckkästchen holen.
Als ich danach das Wohnhaus verlasse, steht den Abend die Sonne schon ziemlich tief am Horizont (aber ich sehe sie nicht, hinter den ganzen Häusern). Ich laufe an meinem Auto vorbei, so einen idealen Parkplatz, so dicht am Hauseingang, finde ich bestimmt nicht wieder - schon beim Parken ein paar Stunden zuvor habe ich mich dazu entschlossen, für diesen Abend die Straßenbahn zu nehmen. Ich fahre mit der Straßenbahn die Station am Hauptbahnhof vorbei, danach die an der Oper. Steige ich aus? Gehe ich in der Innenstadt etwas essen? Spontan entscheide ich mich für die mexikanische Bar in der Südvorstadt und fahre noch ein paar Stationen mit einer anderen Linie weiter. Spätestens jetzt muß die Sonne in der Abenddämmerung untergegangen sein.
Die belebte mexikanische Bar am Südplatz, ich habe Glück und finde einen gerade eben frei gewordenen Sitzplatz mit Tisch im Außenbereich. Äußerst lange studiere ich die Menükarte und kann mich nicht zwischen Tortillas und Burritos entscheiden, meine Wahl bei der Kellnerin fällt letztendlich auf eine vegetarisch gefüllte Tortilla und ein großes Glas Wasser. Nach einer kurzen Zeit wird mir das Essen serviert, ich beobachte währenddessen die interessante Straßenszene in der Südvorstadt. Mir entgeht nicht das scheinbar verliebte Pärchen neben mir am Nachbartisch. Ich sitze allein an einem Tisch für drei und krame mein Telefon aus der Handtasche, die letzten Wochen war es die meiste Zeit nur noch ausgeschaltet, ich erwarte keine Anrufe und schreibe auch niemanden etwas. Erst jetzt, Wochen später, schreibe ich meinem Ex-Freund eine Nachricht ... ich bin immer noch ziemlich verärgert über sein Verhalten das letzte Mal.
Nachdem ich die (leichte) Tortilla aufgegessen habe, habe ich immer noch etwas Hunger und bestelle noch ein Knoblauchbaguette für danach ... auf die süßen Drinks und das zuckersüße Dessert als Frustessen für alleinstehende Frauen verzichte ich diesmal. Ich muß mir aus meinem engen, familiären Umfeld schon Sprüche anhören, daß ich früher einmal perfekte Modelmaße hatte und jetzt einfach nur noch dick geworden bin - die 6 bis 8 Kilo mehr auf der Waage lügen nicht. Fast restlos stopfe ich mir das Baguette auch noch rein, die nächste Mahlzeit gibt es erst wieder den Sonntag Abend.
Irgendwann so gegen 22:30 Uhr oder 23 Uhr bezahle ich die Rechnung, es ist den Abend doch etwas kühl geworden, mir fehlt ein leichtes Strickjäckchen oder ein Überziehponcho, meine schwarze Lederjacke habe ich in meiner viel zu warmen Dachgeschoßwohnung gelassen. Ich laufe die Straße mit den Bars kurz auf und ab, auf der Suche nach einem Tanzlokal für die Nacht. Ich werde nicht fündig, es sind einfach nur Bars, die irgendwann so nach Mitternacht einfach schließen ... andere, weniger frequentierte Bars räumen schon ihr ganzes Außenmobiliar von der Straße weg - Discos sind woanders. Mir ist kalt und ich will meine Füße in den neuen hochhackigen Schuhen nicht übermäßig beanspruchen (mir ist aufgefallen, daß mir dafür die Muskeln in den Waden verlorengegangen sind), kurz vor Mitternacht mit der Straßenbahn wieder zurück in meine Wohnung.
Dort angekommen, wasche ich mir wieder vor dem Badezimmerspiegel den schwarzen Kajal aus den Augen, nehme die silbernen Creolen ab, kämme meine langen, blonden Haare durch und lege mich kurz vor 1 Uhr die Nacht ins Bett ... wird "er" mich den Sonntag Morgen wieder aus meinem Bett klingeln? Sehr wahrscheinlich nicht, der Kontakt zu ihm ist schon wieder auf längere Zeit abgebrochen.
[11.05.18 / 02:07]✎ Da ist sie, die MS - mit einem dezenten Taubheitsgefühl an der linken Hand, ein kleiner Schub. Ich habe vollkommen vernachlässigt, daß mein Körper den ganzen Operationsstreß nicht ohne weiteres verkraften wird. T minus 46 Tage.
[04.05.18 / 19:14]✎ Ich habe mir jetzt doch für den Sommer Espadrilles mit Keilabsatz gekauft, bestellt bei einem größeren, nicht näher genannten Online-Versandhändler. Die Absätze sind eher "moderat", aber das elastische Bändchen am Fersenriemen hinten fängt bei dem rechten Anprobierschuh schon an, etwas auszuleiern ... was das mit dem Laufen schon wieder schwierig macht (also doch wieder "Sitzschuhe"). Fußbreite 41 1/2, Fußlänge 40 1/2 - wirklich passende Schuhe bzw. Stiefel sind bei der "Problemgröße" eine Seltenheit.
[20.04.18 / 20:40]✎ Zurück aus der kleinen OP, einige Dinge werden mir in ein paar Wochen wieder begegnen: Patientenaufnahme, Anamnesefragebogen, Zimmerzuteilung, OP-Hemdchen und Kosmonautenstrümpfe ... warten. Auf dem Krankenbett durch die Gänge des Krankenhauses bis zur OP-Schleuse gerollt zu werden, in der Schleuse hinüberwechseln auf den OP-Tisch (der wahrscheinlich sich automatisch ausfährt zu einem Gynäkologenstuhl), anlegen der Narkoseversorgung auf dem Handrücken, Eintritt in den OP-Saal, letzter Blick zum Chirurgen - und weg. In der Schleuse habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie wird es sein, wenn ich dann bei der nächsten Operation aus der 10-stündigen Narkose erwache und das Teil da unten ist weg? Die Narkose jetzt geht mal gerade 20 oder 25 Minuten und kratzt gerade so an die Traumphase.
Als ich wieder in meinem Zimmer des Krankenhauses aufwache, bin ich total zugedröhnt mit Schmerzmittel aber ansonsten klar bei Verstand ... nur etwas müde. Das war nur der winzige Voreingriff, der eigentlich gar nichts mit der anderen OP zu tun hat - aber eben körperlich direkt daneben liegt ... nur ein paar wenige Zentimeter entfernt. Ich wechsele gefühlt alle zwei Stunden die Vlieskompressen, forme sie zu einer Damenbinde und klemme sie mir zwischen die Ritze, um das Blut aufzufangen. Kleiner Tip von der Reinigungsfrau: Die Damenbinden nicht einfach so in den Abfalleimer werfen (und schon gar nicht in die Toilette), stattdessen diese an einer Schnur aufgereihten kleinen Papierbeutel benutzen ... die fangen sonst an, in der Mülltüte zu müffeln und sehen mit Blut vollgetränkt auch nicht so ansprechend oder ästhetisch aus.
Notiz an mich für die nächste (große) Operation: Unbedingt eine lockere Freizeithose mitnehmen, nicht wieder die Flip-Flops in meiner anderen Wohnung vergessen - und wieder eine Moppedzeitschrift kaufen, um die Langeweile im Zimmer zu überbrücken. T minus 67 Tage.
[15.04.18 / 20:24]✎ Für ein Konzert den Sonnabend Abend wieder zurück in Leipzig. Ich habe zu lange im Badezimmer herumgetrödelt, als ich den Abend gegen 20 Uhr in Connewitz ankomme, steht schon eine lange Schlange vor dem Ticketschalter. Viele der Konzertbesucher halten ihr ausgedrucktes Onlineticket in den Händen ... so etwas geht jetzt? Ich bin wie geradewegs aus einer 15 Jahre alten Zeitkapsel gefallen und komme mir total fremd vor. Ich stehe in der Schlange und schaue mich um ... es sind noch ein paar ältere Gäste (in meinem Alter) da und so wie ich, komplett in Schwarz (schwarzer Kapuzenpullover, schwarze Lederjacke, schwarze Jeans, schwarze Docs). Die anderen, jüngeren Gäste passen so gar nicht in die Gothicszene. Hoffentlich gibt es noch Tickets an der Abendkasse - die Band, die diesen Abend als Headliner spielt (Post Punk und Coldwave), habe ich bis jetzt immer wieder verpaßt und noch nie live gesehen. Ich erhalte doch noch eine Karte an der Abendkasse.
Während die Vorband spielt, stehe ich draußen am Grillstand und bestelle mir ein veganes Soja-Steak. Die Schlange für den Eintritt ist nicht kürzer geworden - ich habe einen kurzen Blick in die kleine Konzerthalle geworfen ... zu voll. Stattdessen bestaune ich lieber im Licht der untergehenden Sonne das linksalternative Zentrum im Süden von Leipzig - ich habe das Gelände noch nie bei Tageslicht gesehen. Ich bestaune weiter all die aufgeklebten Plakate ... so viele interessante Veranstaltungen, von denen ich nie erfahren habe. Suche überall nach Flyern, um wenigstens etwas über die Szene mitzubekommen - ich habe kein Internet, bin nirgendwo angemeldet, das Ganze mit den sozialen Netzwerken ist komplett an mir vorbeigegangen - die Papierflyer sind meine einzige Informationsquelle.
Wenig später (und eine Cola aus dem Café / der Bar später) strömt die Hälfte der Konzertbesucher aus der Halle - das Konzert der Vorband ist zu Ende ... ich betrete die Location und plaziere mich optimal schräg neben der Bühne, unter der Belüftung und nah am Notausgang - so bekomme ich auch keine Panikattacken, wenn in ein paar Minuten die Halle wieder komplett voll ist.
Nach zwei oder drei Zugaben ist auch das Konzert der Hauptband für diesen Abend zu Ende ... wo ist der Merchandising-Stand? Ich verbleibe noch etwas in der kleinen Konzerthalle, während die Besucher alle nach draußen strömen, das Licht angeht und der Hallenboden zusammengekehrt wird. Totaler Wechsel - die nachfolgende Tanzveranstaltung ist wohl irgend etwas mit Hip-Hop (sofern ich das aus den Plakaten draußen herauslesen konnte) ... ich hole meine schwarze Lederjacke an der Garderobe ab und verlasse auch das Gelände, Richtung Norden. Zu Fuß zurück zum Connewitzer Kreuz.
Es ist Sonnabend Abend 22 Uhr nochwas, mein Telefon ist schon seit dem Nachmittag ausgeschaltet, ich erwarte keine Nachricht von meinem (Ex?-)Freund, schreibe ihm auch nichts. Ich kann das Geschehene vom letzten Wochenende immer noch nicht verarbeiten. Ich laufe an den Bars vorbei, in denen ich mit ihm mal was getrunken hatte. Alleine gehe ich nicht rein. Irgendwo weit vor mir ist wieder dieses Straßenfest in der Südstadt - ich nehme bewußt die Straßenbahn, die nicht dadurch fährt, sondern einen großen Bogen darum macht. Es gibt genau zwei Dinge, vor denen ich Angst habe - betrunkene Menschen und zu viele Menschen (auf engen Raum). Mit der Straßenbahn weiter zurück in meine Wohnung ... ich bin nicht in der Stimmung, auszugehen.
Zwischen 23 Uhr und Mitternacht stehe ich wieder vor dem Spiegel in meinem Badezimmer und wasche mir den Kajal aus den Augen ... die Ohrstecker habe ich mir im Piercingstudio durch Ohrringe aus Titan wechseln lassen. Der Stichkanal ist zwar schon längst verheilt, aber die Eingänge zu den Ohrlöchern sind zu vernarbt und zu eng. Mein Ensemble aus nie getragenen Ohrringen erweitert sich durch ein Set Creolen in 1,5 und 3 cm Durchmesser aus 925er Sterlingsilber. Mitternacht, ich lege mich ins Bett.
Anhand der Turmuhr in der Nähe weiß ich genau, wie lange ich wieder wach liege ... 1 Uhr, 2 Uhr (vielleicht noch 3 Uhr), noch zwei Tablettenhälften Antidepressiva nachwerfen. Langes Grübeln, nur wenn ich mit ihm zusammen bin, gibt er mir das Gefühl, eine Frau zu sein ... ohne ihn bin ich nichts. Ein asexuelles Wesen ohne Geschlecht. Ich zähle die Tage runter bis zu meiner geschlechtsangleichenden Operation, lese Internetberichte über Dinge, die schiefgehen könnten und Tagebücher von Post-OP Frauen, die das hinter sich haben. Meine Frauenärztin hat mich beim letzten Termin gefragt, ob ich mir zu 100 Prozent sicher bin und ob ich diese "Genitalverstümmelung" wirklich durchführen lassen will. Wenn ich nicht kurz vorher wegrenne, dann bleibe ich auf den direkten Weg zur Schlachtbank (und ich habe noch überhaupt keine Ahnung, was da an Blut und Schmerzen wirklich auf mich zukommt).
Tasse Kaffee, Leipzig / April 2018 / Alter 36
Sonntag Mittag, die Tabletten wirken zuverlässig, ich habe lange geschlafen. Ich muß den Tag noch meine Pflanzen gießen (dazu bin ich überhaupt hier) - keine Ahnung, ob ich dazu nächstes Wochenende noch in der Lage bin. In ein paar Tagen ist meine erste Operation (die hinten herum). Bevor ich mich an der einen Stelle operieren lasse, sollte ich erst mal die andere Stelle in Ordnung bringen lassen ... schon ein halbes Jahr ohne Sex. Die kleine Operation jetzt betrachte ich als meinen "dry run", wie werde ich in der Klinik aufgenommen*, rechtlich als Frau, körperlich noch nicht so ganz? Ich setzte meine langen Grübelphasen fort bei einer Tasse Kaffee den Sonntag Mittag kurz nach dem Aufstehen auf meinem Bambussofa. T minus 72 Tage.
(* praktische Lösung: Einzelzimmer)
[25.03.18 / 23:53]✎ 10 Uhr den Sonntag Morgen, wie ein Wahnsinniger klingelt mein Freund an der Haustür und reißt mich aus den Schlaf. Gereizt öffne ich ihm wenig später die Wohnungstür, "You are not my friend." Es geht sehr schnell und er liegt wieder nackt in meinem Bett, als ob nichts gewesen wäre. Etwas müde, gebe ich ihm den Blowjob mit Deep Throat ... Sex ist nicht. Keine Chance bei dem, was ich da "am Arsch" habe. Nach dem Oralverkehr unterhalte ich mich etwas mit ihm, er hat sich untersuchen lassen - natürlich hat er dieselben Dinger und dasselbe Virus wie ich ... nur warum ist es bei ihm nur innen? Eigentlich sind die Rollen klar verteilt, er ist der aktive männliche Part und ich der weibliche passive. Er schlägt vor, irgendwo in der Stadt frühstücken zu gehen ... gute Idee. "Please give me a minute", ich verschwinde kurz ins Bad, kämme meine Haare durch und mache mich etwas frisch, er zieht sich derweil an (ich auch wenig später).
Sonntag den sonnigen Vormittag mit blauen Himmel im frühlingshaften Spätmärz mit ihm an genau derselben Haltestelle wie den Abend zuvor. Es ist noch etwas kühl, ich vergrabe meine Hände in meinen schwarzen Lederhandschuhen ... "Breakfast at Tiffany's like". Er scheint gut gelaunt, wir unterhalten uns über orientalische Rezepte und ob 11 Uhr schon zu spät für einen Brunch ist oder genau richtig für Lunch. In der Straßenbahn behält er seine gute Laune bei - so mag ich ihn. Er hat momentan keine Arbeit und kein Geld und bittet mich, auf dem Weg zu einem Café oder einer Bar in der Leipziger Innenstadt an einer Bank vorbeizugehen ... 1000 Euro würde ihm für den Moment helfen.
Unterwegs kommen wir an einer Vinothek vorbei und ich erzähle ihm von meinem Glas Wein den Abend zuvor und von meiner verrückten Idee, mir ein kleines Weinregal zuzulegen mit zwei oder drei Flaschen ausgewählten süditalienischen Rotweinen ... einen Primitivo und einen aus der Gegend der Murge (bei Castel del Monte, siehe die italienische 1-Cent-Münze) irgendwo bei Bari. Der interessierte Leser meiner Tagebücher hat vielleicht bereits schon erfahren, daß ich genau da in der Gegend eine tragisch-romantische Affäre mit einer in meinen Erinnerungen auf ewig vergötterten blonden Italienerin hatte ... und meine erste Weintour durch die Souvenierläden (Ostuni, Alberobello ... und so weiter). Leider wecke ich in ihm jetzt den Durst auf Rotwein ... ein böser Fehler.
In einem italienischen Café / Restaurant in der Nähe des Marktplatzes (und in Nähe zu meiner nächsten Bankfiliale) setzt er sich schon mal in den gut besuchten Außenbereich (die Innenstadt ist voller Menschen an diesem wunderschönen Sonntag Mittag), bestellt für mich einen Cappuccino und für sich ein Glas Rotwein, während ich ein paar 100m daneben in der Filiale am Geldautomaten die 1000 Euro abhebe ... schon wieder. Zurück zum Café, ich übergebe ihm das Bündel Geld in vielen Scheinen.
Ich bin gut gelaunt, mir geht es gut ... ich erzähle ihm auch, daß ich eigentlich gar kein so großes Einkommen mehr habe, mit meiner "seelischen Behinderung" und meinem Teilzeitjob. Aber die Sonne scheint und ich schwelge in meinen Erinnerungen an meinen Trip nach Tel Aviv genau ein Jahr zuvor. Er bestellt für mich ein kleines Frühstück mit Croissants, eine zweite Tasse Cappuccino - und für sich ein zweites Glas Rotwein. Bis hierhin war alles perfekt ... bis hierhin war es schön, so wie ich ihn liebe, so lustig, so humorvoll, so gesellig. Beim zweiten Glas Rotwein kippt er mir weg. Während ich den Abend zuvor an einem Glas zwei Stunden gesessen habe, hat er seine zwei Gläser in 30 Minuten heruntergekippt. Ich erfahre mehr Details ... er hat nicht nur kein Geld und keine Arbeit - er hat auch seine Wohnung verloren. Keine Ahnung, wo er die Nacht verbracht hat ... er hat nicht geschlafen.
Mit üppigem Trinkgeld bezahlt er die Rechnung in dem Café und wir gehen, bzw. torkeln nur ein paar 100 Meter weiter in die nächste gut besuchte Bar am Marktplatz. Weiter kommt er nicht, er muß sich setzen. "Für ihn keinen Alkohol mehr", versuche ich dem Kellner in dem Außenbereich der Bar zu verstehen zu geben und deute auf meinen Freund. Es nützt nichts, er bestellt sich das dritte Glas Rotwein und fängt an, ein Gespräch mit den anderen Gästen zu führen. Für mich bitte nur ein Glas frisch gepreßten Orangensaft (aber eigentlich bestelle ich es indirekt nur für ihn). Der Gast, zu dem wir uns gesetzt haben, bleibt sehr freundlich, trinkt sein Bier aus und verabschiedet sich dann ... warum mein betrunkener Freund ihm unbedingt erzählen mußte, daß er (mein Freund) bi ist und ich seine transsexuelle Freundin, habe ich dem Gast auch nicht erklären können. Wir trinken unsere Getränke aus, ich bezahle die Rechnung - und bringe meinen Freund dazu, das Glas Orangensaft auszutrinken, "Drink that! That will help you!"
Wir schaffen es danach nur quer über den Marktplatz, bevor er mir an der Ecke des Platzes zusammenbricht ... er ist zu schwer, ich kann ihn nicht mehr halten. Betrunken lehnt er erst noch an den Mast des Verkehrsschildes, bevor er sich dann daneben am Rande des Fußgängerweges an der Bordsteinkante in die Sonne hinlegt ... beobachtet von dem gut gefüllten Außenbereich des Restaurants direkt gegenüber. Ich knie neben ihm. "OK ... leg dich nur etwas hin ... ruhe dich etwas aus", hilflos weiß ich auch nicht mehr weiter. Es kommen einige Passanten vorbei, fragen ob alles in Ordnung ist, ob sie einen Krankenwagen rufen sollen. "Nein danke, er ist nur betrunken", Sonntag Mittag, "ein Taxi wäre nett." Ein paar Meter vor mir befindet sich eine Taxispur, aber weit und breit ist kein Taxi zu sehen. Ein paar junge Männer lassen ihm eine Flasche Wasser da, ein anderer hat vielleicht schon ein Taxi gerufen. Wir warten, ich beruhige meinen Freund.
Etwas später, als ich schon das Telefon in der Hand halte und nach der Nummer für den Taxidienst suchen will, steht mein Freund auf und ist wieder ansprechbar ... ich ahne es, er hat weder Geld, noch Arbeit, noch eine Wohnung - er hat auch nichts gegessen und die drei Gläser Rotwein auf nüchternen Magen getrunken. Er erzählt mir, daß er bei einem Freund schläft, nur ein paar Straßenbahnhaltestellen entfernt. Ich begleite ihn weiter Richtung Hauptbahnhof. Er kann zwar alleine laufen, quatscht aber jetzt so ziemlich jeden Fußgänger an (besonders hübsche Frauen) und andere in der Restaurantstraße zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt sitzende Gäste.
Am Bahnhof steigen wir in die Straßenbahn Richtung Osten, nur um in der nächsten Haltestelle an der Oper wieder auszusteigen. Ich will ihn in dem Zustand nicht alleine lassen, ich muß auf ihn aufpassen! Er trägt 1000 Euro in seiner Brieftasche mit sich herum und ich kenne die ganzen Horrorgeschichten von den bestohlenen Betrunkenen die im Vollrausch an der Haltestelle schlafen. Tatsächlich legt er sich an der Haltestelle gegenüber der Oper für ein paar Minuten hin. Und wenn es bis zum Abend dauert! Ich weiche keinen Schritt von ihm!
Er schläft nicht lange, steht kurz darauf auf und steigt in die nächste Straßenbahn (die hier wahrscheinlich irgendwie im Kreis fährt) - nur um direkt danach an der nächsten Haltestelle wieder auszusteigen. Ich folge ihm. Ich will sicher sein, daß er irgendwo, wo immer das auch ist (er kennt nicht mal selbst die Adresse), heil und unbeschadet ankommt. Er ist immer noch stark betrunken und wirkt zunehmend gereizt auf meinen penetranten Beschützerinstinkt. Ich vergrößere den Abstand zu ihm, "Go! Go to the flat of your friend." Er kehrt um, geht wieder zurück zu der Straßenbahnhaltestelle und steigt in die gerade ankommende Straßenbahn in die entgegengesetzte Richtung. Ich sprinte hinterher, laufe um die Straßenbahn drumherum, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Er steht an der Eingangstür des letzten Waggons und blockiert die Tür, ich springe ihm hinterher. In diesem Moment geht er wieder aus der Tür nach draußen, ich bin im Waggon, die Tür schließt sich und die Straßenbahn fährt los. Ausgetrickst! Ich sehe ihn schon nicht mehr irgendwo da draußen! Mit unterdrückten Tränen drehe ich mich von der Heckscheibe weg, krame mein Straßenbahnticket vom Abend zuvor aus der Handtasche, entwerte es am Schalter neben mir und setze mich in die hinterste Reihe der fahrenden Straßenbahn. Ich habe versagt. Nur eine Station weiter zurück am Hauptbahnhof steige ich in die Linie zurück zu meiner Wohnung.
Kurz vor 15 Uhr den sonnigen Nachmittag, eine Dusche nehmen, meine Pflanzen gießen, meine Sachen zusammensammeln und wieder meine Wohnung verlassen ... er hat gefragt, ob er bei mir zur Untermiete wohnen könnte, da ich ja meine Wohnung so gut wie nie nutze und sie die meiste Zeit leer steht. War ich zu egoistisch, das abzulehnen? (Ende Teil 2/2)
[25.03.18 / 23:52]✎ Sonnabend Abend in Leipzig, ich kaufe mir bei einem Discounter in der Nähe meiner Wohnung einen kleinen, abgepackten Bulgur-Salat für das Abendessen und ein paar Brötchen und neue Nuß-Nougat-Creme zum Frühstück für den nächsten Tag. Etwas abseits mit den Gedanken, nehme ich den Einkaufskorb mit meinen Sachen mit raus auf den Parkplatz zu meinem Auto, um alles in den Kofferraum zu packen ... ordnungsgemäß bringe ich den Korb wieder zurück in die Kaufhalle - mit einem lauten Piepen am Eingang, ich hätte den kleinen Korb gar nicht mit raus nehmen dürfen. War mein erstes Mal, kommt nicht noch mal vor.
Zurück in meine Wohnung, mein kleiner Ficus steht nach 5 Wochen ohne Gießen noch grüner und mit noch viel mehr Blättern da, als jemals zuvor. Nur der Geldbaum nah an der Heizung sieht stark mitgenommen aus, für ihn ist die Wintertrockenzeit jetzt beendet und ich fange wieder an, zu gießen. 19 Uhr, im Schein der LED-Lampen über der Spüle esse ich meinen mitgebrachten Salat an der Minibar und überlege mein weiteres Vorgehen für diesen Abend. Mein Freund hat mir den Tag schon eine Nachricht geschrieben und fragt, ob ich wieder in Leipzig bin ... vielleicht sehe ich ihn später wieder? Ich will nicht zu weit wegfahren und früh genug wieder zurückkommen, meine Wahl für diesen Abend fällt auf die Bars in der Leipziger Innenstadt.
Schwarze Jeans, schwarzes Top und meinen neuen schwarz-weißen Ski-Pullover - den mit den ganz vielen aufgeklebten Glitzersteinen, den ich eigentlich schon das Wochenende zuvor in der Disco anziehen wollte - würde bestimmt prima zu meinen funkelnden Diamantohrringen passen. Ungefähr eine Stunde stehe ich vor dem Badezimmerspiegel und versuche die Titan-Ohrstecker rauszubekommen ... keine Chance, das Drehgewinde sitzt bombenfest. Entnervt gebe ich auf, ziehe noch schnell den Kajalstrich, werfe alle meine Sachen in die Handtasche und verlasse in meinem schwarzen Mantel und meinen Stiefeletten die Wohnung Richtung Straßenbahnhaltestelle ... wenn ich das Auto stehen lasse, könnte ich vielleicht sogar etwas Alkoholisches trinken. 21:40 Uhr, ich ziehe mir ein 4-Fahrten-Ticket aus dem Automaten an der Haltestelle (wird mir später noch nützlich sein) und steige in die nächste Straßenbahn Richtung Leipziger Hauptbahnhof.
In einer der vielen Bars in der kleinen Gasse am Marktplatz setze ich mich auf einen freien Hocker am Bartresen - es ist richtig voll, schon die zweite Bar in der ich einen freien Tisch suche ... immer mit dem Gedanken, den Abend nicht alleine zu verbringen. Mein Telefon plaziere ich dicht neben mir auf der Theke und lasse es keinen Moment unbeaufsichtigt ... damit ich keine seiner Nachrichten verpasse. Ich bin mutig diesen Abend und bestelle mir ein Glas Rotwein, Primitivo Salento Doppio Passo, in Kombination mit ein paar Oliven und etwas Brot und - ganz wichtig - einem Glas frisch gepreßten Orangensaft.
Zwei Stunden nippe ich an den beiden Gläsern, halte beide Getränke auf derselben Höhe (die beiden Gläser stehen dicht beieinander) und schaue immer wieder auf mein Telefon ... ich schreibe ihm sogar eine Nachricht, "Looks like I'm getting drunken." Keine Antwort von ihm. Diese Chance bekommst du nicht noch einmal, Honey. Ich surfe im Internet, ein Promillerechner ... fast 0,3 Promille bei meinem Körpergewicht und als Frau nach dem einen Glas Rotwein. Genau der Wert in dem Grenzbereich zwischen "Komm, trink noch was!" und "Das reicht erstmal für die nächsten zwei oder drei Jahre." Ich habe die Erfahrung ... Filmriß und Kotzen. Ein Glas Wein ist genau das richtige Maß, um vernünftigerweise für den Abend mit dem Trinken aufzuhören und ganz entspannt (ohne Torkeln, ohne Gleichgewichtsprobleme) den Nachhauseweg anzutreten. Mit dem Taxi kurz vor 1 Uhr nach Mitternacht zurück zu meiner Wohnung (schon wieder die letzte Straßenbahn verpaßt). Dort angekommen, Kajal aus den Augen waschen und mich ins Bett legen ... laut dem Online-Promillerechner bin ich in einer weiteren Stunde wieder nüchtern, noch schnell in gefährlicher Kombination eine Tablette einwerfen und wie ein Stein einschlafen. (Ende Teil 1/2)
[18.03.18 / 02:36]✎ Manchmal habe ich das Gefühl, ich verliere die Kontrolle über mein Leben. Schon ein komisches Gefühl, wenn mir auf der Arbeitsstelle gesagt wird, ich bin eigentlich nur noch da, weil ich mit einem Grad von 30 (20 MS + 10 seelische Traumata) mit den Schwerbehinderten gleichgestellt bin. Ohne diesen speziellen Kündigungsschutz wäre ich schon längst weg. Weitere Reduzierung der Teilzeitarbeitszeit auf noch weniger Stunden (und noch weniger Gehalt) ... mehr schaffe ich auch gar nicht.
Mein Freund, über den ich hier ab und zu schreibe, ist mittlerweile nur noch imaginär, ein reines Produkt meiner Fantasie. Die HPV-Infektion wächst weiter stetig voran als ein murmelgroßer Tumor "am" und "im Arsch". Wenigstens ist er gutartig und meilenweit entfernt davon, ein bösartiger Krebs zu sein. In ein paar Wochen wird er bei einer Operation "vaporisiert". Bis dahin kann ich mich unmöglich meinem Freund zeigen ... er hat das Ding so nie gesehen seit letzten Sommer. So viele böse Nachrichten, die ich ihm seitdem geschrieben habe, so viele Abweisungen und Zurückweisungen ... verständlich, wenn er "die Verrückte" fallen läßt.
Meine Wohnung in Leipzig ist eigentlich vollkommen für umsonst, ich bin so gut wie nie da. Seit dem sexuellen Übergriff auf mich vor anderthalb Jahren ziehe ich mich immer weiter aus der Öffentlichkeit zurück, gehe immer seltener aus. Die meisten Wochenenden (und speziell die schlaflosen Nächte) vegetiere ich nur alleine vor dem Fernseher, auf der Couch oder vor dem Computer in meinem Jugendzimmer auf dem Dachboden im Haus meiner Eltern herum. Wo stehen andere Menschen in meinem Alter? Was haben andere Menschen mit Mitte 30 schon erreicht? Verheiratet, Kinder, Bauen am eigenen Haus. Für ersteres fehlt mir komplett die Beziehungserfahrung, zweiteres ist vollkommen unmöglich für mich und für letzteres habe ich gar kein Geld (und keinen Grund) ... ich verdiene als seelisch behinderte Transsexuelle nur halb so viel wie meine Arbeitskollegen mit dem entsprechenden Leben.
Wenn ich könnte, würde ich das Zimmer auf dem Dachboden verlassen, mal anfangen zu leben ... die Angst hält mich zurück. Angst vor Menschen, Angst vor Unfällen, Angst vor der Welt da draußen. Meine Packung Antidepressiva ist fast aufgebraucht, ich muß unbedingt die nächsten ein oder zwei Wochen ein neues Rezept holen.
Momentan klammert sich meine ganze Hoffnung an den entscheidenden Schritt, bzw. "Schnitt" in ein paar Monaten ... vielleicht ändert sich dann was (oder auch nichts)? T minus 100 Tage.
[10.03.18 / 18:38]✎ OK ... jetzt ist es draußen. Meine Blogsoftware läuft jetzt offiziell als Open Source Software auf GitHub. Jeder kann jetzt das Repository klonen und mein CMS aufsetzen (... und jeder kann jetzt sehen, wie schlampig ich das programmiert habe).
[24.02.18 / 17:24]✎ Bei dem ganzen Trubel um meine HPV-Infektion ist fast untergegangen, daß mir die Klinik in Potsdam schon einen Termin für meine geschlechtsangleichende Operation genannt hat - Ende Juni wird mein zweiter Geburtstag. Zurück nach Leipzig, mir fehlt noch die OP-Indikation. 11 Uhr den Freitag Vormittag ist mein Termin in der Uniklinik für Psychiatrie und psychosomatische Medizin, ich bin schon 15 Minuten vorher da und ziehe mir einen doppelten Espresso aus der Kaffeemaschine der Cafeteria. Das Gespräch mit dem Gutachter (hier nur "Dr. S." genannt) verläuft ziemlich unkompliziert ... ein paar Eckdaten aus meinem therapeutischen Lebenslauf und ich bin in weniger als 30 Minuten wieder draußen - mit dem A4-Blatt für die OP-Indikation in der Hand (bzw. in meiner Dokumententasche in der ich wieder 90 Seiten Gutachten und anderes vorher ausgedruckt hatte). So ziemlich jeder transsexuelle Patient (oder Patientin) in Leipzig trifft den Dr. früher oder später auf seinem (oder ihrem) Transitionsweg.
Zurück in die sonnige Eiseskälte nach draußen gegen Mittag ... irgendwie noch unglaublich viel eingeplante Zeit über - das Möbelhaus an der alten Messe ist gleich ganz in der Nähe und ich bin immer noch auf der Suche nach einer federleichten Couch für meine kleine Wohnung in der obersten Etage. Ich laufe das Möbelhaus ab, kreuz und quer ... nichts, was mir wirklich gefällt. Nichts filigranes, nichts, das so leicht aussieht, daß es in die Lounge eines Zeppelins passen würde - der Preis spielt schon gar keine Rolle mehr, ich würde mir auch einen "Corbusier" in meine Wohnung stellen. Nach gefühlt einer Stunde gebe ich auf, weiter in die Abteilung für Geschirr und Küchenzubehör, einen Frustkauf tätigen ... mir fehlt noch ein Brötchenmesser und eine Teetasse mit Untertasse aus Kahla Porzellan in "Blau Saks".
Den Nachmittag weiter auf den Straßen von Leipzig ... wo könnte ich wohl noch nach einer federleichten Couch suchen? Vielleicht in dem Baumarkt, wo auch meine leichten Bistrostühle aus Aluminium her sind. Ich parke mein Auto in dem zentralen Baumarkt in der Gegend des Hauptbahnhofs. Beim Betreten und Ablaufen der Gartenabteilung fällt mir eine Bambusbank auf ... probesitzen, kann ich mich bequem darin "hineinlümmeln"? Funktioniert. Abmessen mit Arm und Schulterlänge ... zu groß für mein kleines Auto? Ich laufe zwischen dem Parkplatz draußen, meinem Auto und der Gartenabteilung hin und her, schätze den Platz in meinem Auto ein (und ich habe immer noch die Fähigkeit, mir Dinge dreidimensional vorzustellen und rotieren zu lassen, 2D-Tetris sei Dank). Gespräche mit den Kundenberatern ... für eine Anlieferung der Sitzbank sind nur Termine in der Woche frei und der zu mietende Transporter mit Pritsche ist für meinen Transport viel zu überdimensioniert. In der Musikbeschallung des Baumarkts läuft in diesem Moment "Eye Of The Tiger" ... ich versuche es! Irgendwie wird es schon funktionieren! Kurze Zeit später stehe ich den Nachmittag mit der Bambusbank vor meinem 2-Sitzer-Roadster, räume meine ganzen Sachen vom Beifahrersitz in den Kofferraum, öffne das Verdeck und stelle die Bank hochkant auf den Beifahrersitz. Alle Fenster unten, was zu breit ist, ragt seitlich raus, das Gestell halbwegs mit dem Gurt fixiert. Ich wickle meinen Schal nochmal eng um den Hals und quetsche mich, dick angezogen mit meinem Wollmantel auf den Fahrersitz. Die Sonne scheint und es ist um die Null Grad (vielleicht sogar darunter). Es sieht wieder sehr abenteuerlich aus, wie ich meine Möbel in dem Roadster transportiere, die untere Hälfte der Bank auf dem Beifahrersitz, die obere Hälfte weit in den blauen Himmel ... wenigstens ist die Bambusbank sehr leicht und durch das Geflecht weht ungestört der eiskalte Fahrtwind. Zurück zu meiner Wohnung, die Bambusbank ist wirklich so leicht, ich kann sie mit einer Hand anheben und ohne Mühe die 5 Etagen zu meiner Dachgeschoßwohnung hinauftragen. Was jetzt noch fehlt, sind ein paar schöne flauschige Kissen. Zurück zum Möbelhaus.
Als ich nach gefühlt einer weiteren Stunde mein Ensemble an farblich passenden Kissen und Decken zusammengestellt habe, geht auf dem Parkplatz des Möbelhauses die Sonne unter ... ich bin im Kaufrausch - zurück in die Innenstadt, einen Kaffee oder Tee trinken und endlich nach dem einen Ski-Pullover in Schwarz-Weiß und Strickmuster suchen, den ich eigentlich das letzte Mal in den Kaufhäusern der Innenstadt kaufen wollte (wo ich stattdessen das schwarze Wollkleid gefunden habe). Glück für mich (Glück für die Verkäufer), ich finde tatsächlich genau das, was ich suche - sogar in meiner Größe ("S" wenn es größer ausfällt). Die Sonne ist schon längst weg, in der Dunkelheit des Abends laufe ich wieder zurück zu meinem Auto in dem Parkhaus am Bahnhof, nicht ohne unterwegs noch schnell etwas Asiatisches zu essen.
Zurück in meiner Wohnung, die Bambusbank etwas von dem Staub des Lagerregals des Baumarktes befreien und die neuen Kissen und die Unterdecke darauf plazieren. Ich schiebe so lange an den Stühlen und meiner Couch umher, daß ich dabei die Zeit vergesse. Irgendwann so gegen 22:30 Uhr kann ich mich davon losreißen und mich ausgehfertig machen ... interessanterweise ziehe ich für diesen Tag das zweite Mal meinen schwarzen Kajalstrich, ich konnte den Vormittag beim Gespräch mit dem Dr. doch nicht darauf verzichten (die Tussi in mir war zu mächtig). Noch einmal zurück in die Innenstadt (was ich diesen Tag so mit dem Auto hin- und herfahre...), in der Moritzbastei ist eine kleine schwarze Gothic-Disco.
0:30 Uhr ... gedankenverloren schreibe ich meinem Freund eine Nachricht, "By the way - I have now a little couch." Keine Antwort von ihm. Ich bin infiziert, ich fühle mich jetzt irgendwie weniger wert, nicht mehr zum Sex zu gebrauchen. Habe ich mich in Tel Aviv angesteckt? Habe ich dann ihn angesteckt? Es fühlt sich richtig an, daß ich in der Disco alleine als Frau unterwegs bin, von niemanden angesprochen werde, keine meiner One-Night-Stands, keine meiner erotischen Abenteuer auf der Disco-Toilette ... so kann ich das Virus an niemanden weitergeben. 2 Uhr nach Mitternacht, ich hole meinen Wollmantel aus der Garderobe ("Beschreibe deinen Mantel" - "Schwarz"), setze die schwarze Kapuze meines Kapuzenpullovers auf, forme mit meinem dunkelgrünen Schal (der aus Florenz) ein iranisches Kopftuch und laufe in der Kälte der Nacht zurück zu meinem Auto in dem teuren, aber gut beleuchteten Parkhaus an der Oper ... 5 Grad unter Null, mein Atem kondensiert. Zurück in meiner Wohnung lege ich mich kurz nach 3 Uhr in mein Bett ... den Sonnabend Vormittag werde ich noch ein weiteres Mal meine Wohnungseinrichtung hin und her schieben, damit das mit der Bambuscouch, dem persischen Teppich, meinen Pflanzen und den Bistrostühlen endlich stimmig paßt, vielleicht kann ich dann den Sonnabend Nachmittag auf meiner Couch sitzen, eine Tasse Tee trinken und endlich den Couchtisch seiner eigentlichen Bestimmung zuführen - als Abstellfläche für die Untertasse, "Blau Saks".
[19.02.18 / 21:24]✎ Mein "blutiges Problem" hat einen Namen: HPV ... juhu, eine Geschlechtskrankheit ... wollte ich schon immer mal haben - weil ich ja so ein aufregendes Leben führe, mit ganz vielen Sexualkontakten. Wie gehe ich mit der Diagnose jetzt um? Wieder zurück zu meinem vollkommen asketischen Leben, jahrzehntelang ohne Sex? Kondome schützen in diesem Fall leider nicht und ich kann das Virus an jeden weitergeben. Das Gemeine ist ja, daß es für Männer (meistens) vollkommen harmlos ist ... nur die betroffenen, infizierten Frauen tragen dann das Risiko für Gebärmutterhalskrebs (oder in meinem Fall die Transfrauen für ein Analkarzinom). Der Proktologe / Chirurg hat über das Endoskop ein paar Proben "abgezwackt", in wenigen Wochen weiß ich mehr. Wie immer (Risikogruppe), ein HIV-Test steht mir auch wieder bevor. Wenigstens habe ich die letzten Monate meine sexuellen Aktivitäten stark auf Null zurückgefahren und kann mir ziemlich sicher sein, "es" nicht weitergegeben zu haben ... einzig mein Freund erhält aus dem Wartezimmer der Praxis eine beunruhigende Nachricht von mir auf seinem Telefon, "Don't worry, it's harmless for men."
[18.02.18 / 21:58]✎ Es gibt ein palästinensisches Restaurant in Leipzig? Neugierig schaue ich mir auf meinem Smartphone die Internetseite und die Kommentare der anderen Gäste an, ich bin auf der Suche nach einem arabischen Restaurant, das mehr als nur Döner anbietet, ich will den Abend mal wieder orientalisch essen gehen. Kurze Zeit später den Sonnabend Abend verlasse ich meine kleine Wohnung - mit dem Auto Richtung Südstadt und Connewitz.
Gegen 20:30 Uhr betrete ich das kleine Restaurant in der Seitenstraße, etwas abseits von der Club- und Barszene im Süden von Leipzig. Es ist mit einigen Gästen gut gefüllt - als Einzelperson bin ich auch mit einem Platz an der Bar zufrieden. Ich durchstöbere die Menükarte nach Bekanntem und etwas Neues, Aufregendes, was ich noch nicht kenne. Im Anbetracht dessen, daß ich mir gerade ein komplettes Menü zusammenstelle und wohl den Abend noch etwas länger bleibe, wechsele ich von dem Barhocker auf einen gerade eben frei gewordenen Platz mit Tisch und Blick Richtung Eingangstür. Ich krame in meiner Handtasche nach meinem Telefon und schreibe meinem syrischen Freund eine Nachricht, wo ich gerade wieder bin ... es muß das Essen sein (und die Vorfreude darauf), die mich an ihn denken läßt. (Tatsächlich antwortet er mir nur ein paar Minuten später, er kommt vielleicht den Sonntag Mittag mich wieder in meiner Wohnung besuchen).
Erster Gang: Falafel - weltoffen lasse ich die Gabel liegen und greife nach dem arabischen Fladenbrot, trenne es auf und esse damit die frittierten Gemüsebällchen. Zweiter Gang: Mit Naturreis und Nüssen gefüllte Zucchini in einer Minz-Safran-Joghurt-Soße ... ich benutze alle meine Sinne, Riechen, Schmecken, Sehen, Staunen, versuche alles in seine Bestandteile zu zerlegen, die Gewürze zu erkennen, zu analysieren, es auf mich wirken zu lassen - kurz: Ich lasse mir Zeit und genieße das Essen.
Irgendwann nach 22 Uhr, ich habe noch Platz für den dritten Gang: "K'nafa" (oder auch "Knafe") - genau das, was ich in Tel Aviv gegessen habe. Als mir die Nachspeise serviert wird, vergleiche ich es mit dem Foto auf meinem Telefon von vor einem Jahr auf dem Markt - die orange Farbe paßt, die dünnen Nudeln sind authentisch, alles ist übergossen (oder bzw. ertrunken) in Zuckersirup. Nur der Käse ist etwas anders. Ich weiß, es ist schwer - genau dafür (für einen vollkommen unbedeutenden Gast) extra den original Ziegenkäse aus Nablus zu importieren ... aber der Halumi-Grillkäse paßt auch dazu (wahrscheinlich besser als meine Idee, das Ganze mal mit italienischen Mozzarella oder Ricotta oder Mascarpone zu probieren).
Kurz vor 23 Uhr, die letzten Gäste verlassen das kleine Restaurant, ich bezahle die Rechnung ... ok, ein einfacher Döner hätte vielleicht nur ein Zehntel dessen gekostet - aber das ist es mir wert! (Die Geschmacksknospen aktivieren die Erinnerungen an meine Erlebnisse in Tel Aviv und die Gedanken an meinen syrischen Freund, ich vermisse ihn so sehr wie gutes Essen). 23 Uhr nochwas ... gehe ich jetzt noch aus? Nicht wirklich. Den schönen Abend muß ich mir nicht kaputtmachen. Mit schnellen Schritten laufe ich durch die Kälte in der Dunkelheit des späten Abends, vorbei an den Bars und Clubs, zurück zu meinem in einer Seitenstraße geparkten Auto. Zurück zu meiner Wohnung ... hat auch etwas, noch vor Mitternacht wieder da zu sein.
Sonntag Vormittag, meine Pflanzen haben sich an das kleine Mikroklima in meiner Wohnung gewöhnt, 4 Wochen ohne Gießen in der Winterpause - und noch immer voller grüner Blätter. Ich vertreibe mir die Zeit bis zum frühen Nachmittag, mache alles ganz langsam, zögere die Zeit hinaus, warte darauf, daß jemand an meiner Tür klingelt ... schade, doch kein Besuch von meinem Freund (dabei habe ich extra die obligatorische "arabische Stunde" abgewartet). Vielleicht nächstes Wochenende, ich habe soviel mit ihm zu besprechen (meine Operationen rücken näher und ich habe ihn auserkoren, der Erste zu sein).
[01.02.18 / 20:02]✎ Antwort von der Krankenkasse - von den 32000 Euro Kosten für meine geschlechtsangleichende Operation werden maximal 7500 Euro von der Krankenkasse übernommen (mehr hatte ich auch irgendwie gar nicht erwartet). Das bedeutet, die restlichen 24500 Euro muß ich selbst aus eigener Tasche bezahlen ... soweit rechnerisch. Im letzten Textabsatz des Briefes steht dann, genau erklärt, der tatsächliche Ablauf: Ich zahle erst alles (also die kompletten 32000 Euro) und dann, hinterher, kann ich die Quittung für den Klinikaufenthalt bei der Krankenkasse einreichen und darauf hoffen, daß mir noch der kleine Restteilbetrag erstattet wird ... ok.
Nächster Schritt: Die Zusage von der Krankenkasse einscannen, an die Klinik schicken und - mit etwas Glück - einen zeitnahen Termin für die Operation bekommen ... vielleicht ja noch in diesem Jahr?
Nachtrag: Zu früh gefreut ... die Klinik bietet mir zwar sehr kurzfristige Termine im März oder April an - besteht aber auf eine Indikation zur GaOP von einem Psychologen bzw. meinem Therapeuten - und die habe ich nicht. Ich warte schon vergebens seit der letzten Therapiesitzung vor einem halben Jahr auf dieses Schriftstück.
[28.01.18 / 13:13]✎ Ich habe ein kleines Skript geschrieben, welches mir den ganzen Datenbankinhalt meines Blogs, nach Jahreszahlen archiviert, in ein eBook "abkippt" (EPUB ist auch nur XHTML). Damit ist jetzt möglich, meine Tagebuchaufzeichnungen auch offline zu lesen - und ich habe jetzt eine weitere Sicherheitskopie meiner Texte außerhalb der Datenbank (falls ich mal wieder "massiv" in der Datenbank arbeite, Textabschnitte zusammenkopiere ... und ein Absatz geht dabei verloren, so geschehen ein paar Tage zuvor, keine Panik: Backup).
Wer weiß, wo meine eBooks in 20 Jahren noch im Internet herumgeistern:
das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele
Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele
Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).
vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea
Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)
[14.11.17 / 20:13]Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.
Kommentar:
[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana
Mail ist heute rausgegangen
LG Daniele
[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana
aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.
LG Daniele
[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,
Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.
Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.
Liebe Grüße
Daniele
[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,
Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.
Liebe Grüße
Daniele
[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,
eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.
[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana
Ich habe Dir eine Mail geschickt.
Lg
Daniele
[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend
das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele
[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele
[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea
[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea
[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.
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