Der erste Tag nach der Korrekturoperation.
[29.05.19 / 22:03] ✎ Der erste Tag nach der Korrekturoperation. Keine Antibiotika, die Nacht mit ausklingenden Schmerzmitteln gut überstanden, kaum spürbare Schmerzen, nur ein leichtes Ziehen. Die Schmerztabletten den Morgen nach der Erstvisite nehme ich aber vorsorglich trotzdem. Der Zugang auf dem Handrücken wird gezogen und durch ein Pflaster ersetzt, der Verband unten herum wird gewechselt, meine Vulva ist mit haufenweise Kompressen unter dem weißen Netzhöschen gut eingepackt. Seitlich in der Leistengegend befinden sich - symmetrisch angebracht - die zwei Nähte (gesehen habe ich sie noch nicht), verdeckt mit einem länglichen Pflaster (damit nichts, wahrscheinlich auf Zug, wieder aufreißt). Die Kompressen, die den Eingang zu meiner Scheide abgedeckt haben, sehen sehr blutig aus - aber das ist relativ (ob da drin noch eine Tamponade steckt, wie bei der Erstoperation, weiß ich noch nicht). Komplett duschen kann ich mich mit den Pflastern und dem Netzhöschen voller Kompressen - und dem obligatorischem Urinkatheterbeutel an meiner Seite - jedenfalls noch nicht, nur Katzenwäsche (aber das Haare waschen funktioniert richtig gut in dem Duschklo).
Ansonsten den Tag, den Mittag, den Nachmittag in meinem kleinen Zimmer auf dem Patientenbett Sudoku-Rätsel lösen, Musik hören (letztes Jahr PJ Harvey, dieses Jahr Nick Cave), meine Zeitschrift lesen, aus dem Fenster schauen (und dazu mal von der Liege aufstehen). Kurz, Zeit rumkriegen. Unglücklicherweise liegt die Dachterrasse eine Etage über mir und mit dem Urinbeutel an meiner Seite traue ich mich noch nicht die Treppe hoch.