Zurück in Frankfurt, ein ebenso furchtbarer Rück- wie auch Hinflug – mindestens fünf Krabbelkinder auf diesen zwölf Stunden langen Flug und eines plärrt immer irgendwo, das eine in der Reihe schräg vor mir, war noch mit das ruhigste.
[25.11.24 / 20:25] ✎ Zurück in Frankfurt, ein ebenso furchtbarer Rück- wie auch Hinflug – mindestens fünf Krabbelkinder auf diesen zwölf Stunden langen Flug und eines plärrt immer irgendwo, das eine in der Reihe schräg vor mir, war noch mit das ruhigste. Noise Cancelling Kopfhörer und der zweite Teil des Wüstenplaneten im Bordprogramm.
Der letzte Tag vor meiner Abreise in dem Hotel in Patong auf Phuket in Thailand. Was mache ich mit meinem letzten Tag? Nichts … Nach dem Frühstück, mein Weg durch den Dschungelpfad, auf der Suche nach einer schattigen Sitzmöglichkeit (die Baumhäuser). Danach zurück auf das Zimmer und Wechsel in meinen schwarzen Badezweiteiler … wieder zurück zu meinem kleinen „Privatstrand“, selten badet hier jemand von den anderen Hotelgästen.
Früher Nachmittag, der Wechsel von Ebbe auf Flut. Ich bin noch etwas den Strand entlanggegangen, die Sonnencreme einwirken lassen, der Himmel sieht dunkel bewölkt aus. Wenigstens den einen Tag will ich noch einmal im Meer schwimmen. Doofe, spitze Steine, es ist so windig, die Wellen, ich kann den Grund gar nicht sehen, nur ertasten.
Auch hier wieder, wenig später, zurück auf das Zimmer. Badesachen durchspülen, auf dem Balkon aufhängen, eine Dusche nehmen. Kurz vor fünf Uhr den Sonntag Nachmittag bin ich schon wieder bei dem Hotelrestaurant für das Frühstück und der großen Meeresterrasse. Ich will einen Fünf-Uhr-Tee trinken und dabei auf die Bucht hinaus gucken. Eine „Oligarchen-Yacht“ liegt diesmal vor Anker, wo sonst das Kreuzfahrtschiff stand. Zu interessant, Jet-Skis brettern ständig daran vorbei. Mein Sonntagsdress für die Tageszeit: was noch mit im Koffer war und als letztes übrig geblieben ist, mein olivgrünes Spaghettiträgerkleid und das weiße Häkeltop.
In der Lobby an der Rezeption alle meine offenen Rechnungen bezahlen. Zurück im Zimmer, den Koffer wieder packen, alles im Zimmer sammeln und auf das große, weiße Bett werfen. Abholzeit für den Transfer zum Flughafen morgen früh ist um sechs Uhr, mindestens auf gegen fünf Uhr müsste ich den Wecker stellen. Ein paar Stunden ausreichender Schlaf – oder mache ich durch? Ich probiere den Abenddress an: was ich noch nicht anhatte, das bislang ungetragene, schwarze Häkeltop aus Ibiza und meine kurze, olivgrüne Hose in Tarnfarben. In der Kombination sehe ich aus, wie so viele Touristen hier.
Gegen acht Uhr den Abend, wieder hinaus zu der Amüsiermeile. Ich habe noch 1000 Baht in bar und möchte diese noch irgendwo loswerden. Ich gehe mal etwas weiter den Strand und die Uferpromenade entlang und treffe auf eines dieser Restaurants mit Dachterrasse. Ein gutes Restaurant, ich glaube, es wurde auch so im Reiseführer erwähnt. Eine authentische Thai-Suppe und als zweiter Gang, gebratener Reis, serviert in einer Ananas.
Die 1000 Baht schrumpfen schnell weg, mit dem Rest kann ich irgendwo ein paar Drinks bestellen. Ich lasse mich treiben, ein paar dieser Läden mit gefälschten Markenprodukten (ich kaufe nichts) und diese Schießbuden an jeder Ecke, belächelnd mustere ich die halb- und vollautomatischen Gewehre, Repliken, nur Feder und Gas, befüllt mit winzigen Plastekügelchen, schießbar auf eine Scheibe in zwei Meter Entfernung. Ich war Soldatin, ich bin an ganz andere Kaliber ausgebildet.
Weiter die Straße entlang, an den vollen Bars vorbei. Überall leicht bekleidete Mädels auf Tischen, an Stangen. Sie sollen als Eye-Catcher die männliche Kundschaft in die Bars locken. Ich werde eher in Ruhe gelassen.
Am hinteren Ende der Bangla Road finde ich endlich einen Musikclub mit Livemusik, der mir gefällt. Siebziger-, Achtziger-, Neunziger-Jahre Rock … mit ein ebenso passendes Publikum. Leider keine alkoholfreien Cocktails auf der Menükarte. Die Band Thais, sie spielen auch Cover-Songs auf Russisch? Nicht wenige Gäste freut das.
Die Zeit vergeht, ich habe auch gar kein so richtiges Zeitgefühl, nur das Gewissen, dass ich vielleicht doch irgendwann auch wieder zurück in das Hotelzimmer gehen sollte. Weit komme ich nicht, auf halber Strecke zwischen meinem Hotel und der Bangla Road bleibe ich an ein paar Strandbars an einer Ecke einer Kreuzung hängen. Eigentlich wollte ich nur eine Toilette suchen, bleibe dann aber doch für einen Drink an der Bar. Auch hier wieder, nur Softdrinks, keine alkoholfreien Cocktails.
Auf das Würfelspiel lasse ich mich nicht ein, beobachte aber die anderen angetrunkenen Gäste, die gegen die Bardame antreten … das Haus gewinnt immer.
Diese Bar ist so eine richtige Absacker-Bar, ältere, angetrunkene, meist männliche Kundschaft, die sich erst gegen halb zwei Uhr nachts so langsam verabschiedet, einheimische „Expats“, oder doch nur Langzeit-Touristen?
Jetzt will ich aber wirklich endlich gehen, bevor ich hier so wie diese Gestalten an der Bar ende. Wenigstens noch zwei oder drei Stunden im Hotel schlafen, bevor es den Morgen wieder zurück geht. Hätte mich nicht ein Feuerwerk um fünf Uhr morgens aufgeweckt, ich hätte die Abfahrt und den Check-out in dem bequemen Bett und in dem Hotelzimmer komplett verschlafen.
Zurück in das Land, in dem die Sonne keinen Schatten wirft.