morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[18.11.24 / 21:52] Die gebuchte Schiffstour zur Phang Nga Bay. Den Wecker auf eine Stunde früher gestellt, zum Frühstück alles in Eile herunterschlingen (es wird wieder scharf und thai). Den Kaffee so wie er ist. Draußen in der Bucht sehe ich ein großes Kreuzfahrtschiff, das die letzte Nacht hier vor Anker gegangen sein muss … vielleicht nicht gerade der günstigste Tag für einen Ausflug?
Kurz nach halb zehn in der Lobby, ich warte auf den Fahrer vom Minibus, der die Touristen von den umliegenden Hotels abholt. Ich erkenne ihn nur an seinem T-Shirt. „Sea Kayak“ steht ganz klein am Ärmel. Ich bin die auf der Liste, die er sucht.
Einsteigen in den Minibus. Die Fahrt geht nach Phuket Town zur Marina. Stop-and-Go, langsamer Verkehr, zeitweise mehrspurige Straßen bis an ihre Grenze ausgelastet. Ich sehe mir von dem Fenster aus die bebaute Landschaft an.
Einbiegung in einen Seitenweg, gegen Mittag kommen wir an dem großen Pier mit der Anlegestelle für die Schiffe an. „Wir“, das ist eine kleine Gruppe, aufgeteilt in ein Dutzend Engländer (oder ähnlich) und ein Dutzend Deutsche. Ein Pick-up-Truck fährt die Gruppe den Pier entlang zum Schiff … ich wollte unbedingt ein großes Schiff buchen, mit einer Toilette an Bord.
Ausflugsplan: Die Phang Nga Bucht nördlich von Phuket mit den Seehöhlen und einer Kajak-Tour darin, sowie der „James Bond Felsen“, das, was alle Touristen hier angucken. Tagesdress: ich ziehe noch einmal das grün-schwarze Kleid vom letzten Abend an, es bedeckt die Schultern. Sonnenschutzcreme habe ich dabei, in meiner großen Strandtasche, zusammen mit dem schwarzen Bade-Zweiteiler und dem Regenbogenhandtuch.
Das Schiff nimmt Kurs auf den ersten Besichtigungspunkt. Sicherheitsinformationen werden in amüsanter Form vorgebracht, die Reiseleitung sind zwei, einer spricht Deutsch, einer spricht Englisch … gut aufgeteilt in einen Entertainer für die Engländer und einem seriös wirkenden, älteren Herren für die reservierten Deutschen (per se schwieriges Publikum).
Die Höhlen sind noch nicht bereit für einen Besuch, die Flut ist noch zu hoch, erst bei Ebbe sind sie befahrbar. Erster Halt ist an einem (der vielen) Felsen hier in der Gegend, auf dem angeblich Affen leben sollen. Erster Badestopp, die Gruppe sitzt auf dem Oberdeck, Kajaks und Ausgang sind unten. Ehe ich mein Kleid abgestreift habe, mein Bade-Zweiteiler übergezogen habe und zumindest mein Gesicht und meine Schultern mit Sonnenschutzfaktor 30 eingesprüht habe, sind die anderen alle schon im Wasser. Ich steige am Heck die Leiter hinab in das warme Meereswasser. „Ist es hier tief?“ Ich schwimme die hundert Meter bis zu dem winzig kleinen Sandstrand an dem Felsen. Bond-Girl steigt aus dem Wasser.
Wirklich nur ein ganz kleiner Strand, das interessanteste ist hier nur die Warntafel mit den Piktogrammen, was hier alles verboten ist. „Nicht auf Affen schießen.“
Zurück zum Boot, Mittagessen, ich bleibe (wie alle hier) in meinem Badeanzug. Weiter zu der ersten größeren Felsenformation mit der ersten Seehöhle – und dem Inneren dahinter. Die Reiseleiter erzählen viel, welcher Film hier alles in der Gegend gedreht wurde, von „Star Wars“ zu „James Bond“ und noch mehr namhafter Produktionen.
Die Höhle erreichen wir wenig später. Umsteigen in die Kajaks, ich muss nicht selber paddeln, jedes Kajak hat einen einheimischen Steuermann mit an Bord, plus ein bis zwei Passagiere … ich bin „ein“.
Da das Befahren der Höhle nur bei Ebbe möglich ist, sind noch ein paar weitere Ausflugsschiffe mit dazugekommen. Ein bizarres Bild, um die dreißig bis fünfzig Kajaks versuchen in die Höhle zu fahren, bzw. da wieder herauszukommen. In den Höhlen ist die Decke bei dem Wasserpegel vielleicht nur weniger als einen halben Meter hoch. Ein Glück, dass ich von dem Gedränge und Geschubse nicht viel mitbekomme, ich liege in dem Kajak und lasse mich einfach nur treiben.
Es wird hell, ein Licht nach dem Dunkel. Innerhalb des Felsens befindet sich ein großer, von Meerwasser gespeister See. Viel Grün, viel Dschungelpflanzen an den hohen Felswänden … und eine Stille, wären wir allein. Ich habe Bilder im Internet gesehen, wo solche Seen voller Kanus und Kajaks waren und von dem See selbst gar nichts mehr zu sehen war … Massentourismus par excellence. Hier hält es sich noch in Grenzen, ich fotografiere nie mehr als zehn Kajaks zusammen.
Wieder zurück auf das Boot, nächster Halt, die James-Bond-Insel – ein unscheinbarer Felsen in der Mitte von anderen Felsen. Das Wetter ändert sich, es ziehen neue dunkle Regen- und Gewitterwolken auf. Ich habe den Rest meines Körpers, Arme und Beine, schon vor der Kajak-Tour auch mit Sonnenschutz eingesprüht. Ich bekomme selbst Sonnenbrand bei dunkelstem, bewölkten Himmel, eine Stunde vor Sonnenuntergang.

Bond Girl, Phang Nga Bay / November 2024 / Age 42
Bekannt aus dem Filmmotiv, sehe ich von dem steil aus dem Wasser herausragenden Felsen nicht viel. Das große Schiff hat zu viel Tiefgang und kommt nicht näher heran. Die Reisegruppe muss sich mit einem Foto aus weiter Entfernung begnügen. Die Reiseleiter unternehmen viel, um die Stimmung am Leben zu erhalten. Profis.
Weiter zu einer weiteren Höhlenformation und wieder Umsteigen in das Kajak. Derselbe Fahrer oder Bootsmann, wir sind ein Team, ich lege mich auch gleich wieder hin bei der Einfahrt in die Höhle.
Noch mehr Ausflugsschiffe, es verteilt sich, die einen baden, die anderen sehen sich wieder den inneren See der Felsen an. Eine Schlange auf einen Baum am Felsen wird gesichtet und ist das „Highlight“, ich brauche ewig, bis ich glaube, sie zu erkennen (da war der Fisch, der aus dem Wasser klettern kann, in dem anderen See interessanter).
Ein letztes Mal wieder zurück auf das Boot. Es ist Nachmittag geworden. Gegrillte Spieße werden noch serviert, für mich bitte nur vegetarisch. Ich krame mein Kleid aus der großen Tasche und ziehe es über meinen Badeanzug. Mit dem Smartphone und der mitgenommenen Kamera abwechselnd ein paar Fotos von der Landschaft machen. Das Smartphone steckt in einer an Bord verkauften, wasserdichten Tasche, aber so viel Vertrauen habe ich darin nicht, es fängt sich doch etwas Feuchtigkeit und beschlägt die Folie bei diesem tropischen Klima von innen. Besser zwei Kameras.
Zurück zu der Marina, das Ausflugsschiff läuft ein. Abschied von den zwei Reiseleitern und der Crew. Oben am Pier noch ein obligatorisches Foto kaufen, das von mir während der Kajak-Tour entstanden ist. Es ist gut getroffen und ich kann so die einheimischen Seenomaden unterstützen mit ein paar Baht. Als ich zurück an Land oben, in den Minibus steige, ist es schon zu dunkel für meine Sonnenbrille geworden.
Den Weg zurück über Phuket Town nach Patong. Achtspurige Straßen, vier Spuren auf jeder Seite und ein vollkommenes Verkehrschaos, Stau an jedem Ende. Bis wir wirklich Patong erreichen, vergehen noch gefühlt ein bis zwei Stunden – und dabei ist diese Insel winzig.
Durchfahrt durch Patong, die Stellen, die ich gestern abgelaufen bin, um eine Orientierungskarte in meinem Kopf zu bilden, kann ich um ein paar weitere Wegmarken ergänzen. Unweit der Bar mit der markanten Tigerdekoration befinden sich noch zwei große Shoppingcenter, ein Grund mehr, auch dieser Bar einen Besuch abzustatten.

Kein weiteres Abendessen für mich in dem Hotel, ich habe schon genug an Bord des Schiffes gegessen … Wie, das ist ein Buffet und nicht mein Teller?

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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