Zurück in Frankfurt, ein ebenso furchtbarer Rück- wie auch Hinflug – mindestens fünf Krabbelkinder auf diesen zwölf Stunden langen Flug und eines plärrt immer irgendwo, das eine in der Reihe schräg vor mir, war noch mit das ruhigste.
[25.11.24 / 20:25]✎ Zurück in Frankfurt, ein ebenso furchtbarer Rück- wie auch Hinflug – mindestens fünf Krabbelkinder auf diesen zwölf Stunden langen Flug und eines plärrt immer irgendwo, das eine in der Reihe schräg vor mir, war noch mit das ruhigste. Noise Cancelling Kopfhörer und der zweite Teil des Wüstenplaneten im Bordprogramm.
Der letzte Tag vor meiner Abreise in dem Hotel in Patong auf Phuket in Thailand. Was mache ich mit meinem letzten Tag? Nichts … Nach dem Frühstück, mein Weg durch den Dschungelpfad, auf der Suche nach einer schattigen Sitzmöglichkeit (die Baumhäuser). Danach zurück auf das Zimmer und Wechsel in meinen schwarzen Badezweiteiler … wieder zurück zu meinem kleinen „Privatstrand“, selten badet hier jemand von den anderen Hotelgästen.
Früher Nachmittag, der Wechsel von Ebbe auf Flut. Ich bin noch etwas den Strand entlanggegangen, die Sonnencreme einwirken lassen, der Himmel sieht dunkel bewölkt aus. Wenigstens den einen Tag will ich noch einmal im Meer schwimmen. Doofe, spitze Steine, es ist so windig, die Wellen, ich kann den Grund gar nicht sehen, nur ertasten.
Auch hier wieder, wenig später, zurück auf das Zimmer. Badesachen durchspülen, auf dem Balkon aufhängen, eine Dusche nehmen. Kurz vor fünf Uhr den Sonntag Nachmittag bin ich schon wieder bei dem Hotelrestaurant für das Frühstück und der großen Meeresterrasse. Ich will einen Fünf-Uhr-Tee trinken und dabei auf die Bucht hinaus gucken. Eine „Oligarchen-Yacht“ liegt diesmal vor Anker, wo sonst das Kreuzfahrtschiff stand. Zu interessant, Jet-Skis brettern ständig daran vorbei. Mein Sonntagsdress für die Tageszeit: was noch mit im Koffer war und als letztes übrig geblieben ist, mein olivgrünes Spaghettiträgerkleid und das weiße Häkeltop.
In der Lobby an der Rezeption alle meine offenen Rechnungen bezahlen. Zurück im Zimmer, den Koffer wieder packen, alles im Zimmer sammeln und auf das große, weiße Bett werfen. Abholzeit für den Transfer zum Flughafen morgen früh ist um sechs Uhr, mindestens auf gegen fünf Uhr müsste ich den Wecker stellen. Ein paar Stunden ausreichender Schlaf – oder mache ich durch? Ich probiere den Abenddress an: was ich noch nicht anhatte, das bislang ungetragene, schwarze Häkeltop aus Ibiza und meine kurze, olivgrüne Hose in Tarnfarben. In der Kombination sehe ich aus, wie so viele Touristen hier.
Gegen acht Uhr den Abend, wieder hinaus zu der Amüsiermeile. Ich habe noch 1000 Baht in bar und möchte diese noch irgendwo loswerden. Ich gehe mal etwas weiter den Strand und die Uferpromenade entlang und treffe auf eines dieser Restaurants mit Dachterrasse. Ein gutes Restaurant, ich glaube, es wurde auch so im Reiseführer erwähnt. Eine authentische Thai-Suppe und als zweiter Gang, gebratener Reis, serviert in einer Ananas.
Die 1000 Baht schrumpfen schnell weg, mit dem Rest kann ich irgendwo ein paar Drinks bestellen. Ich lasse mich treiben, ein paar dieser Läden mit gefälschten Markenprodukten (ich kaufe nichts) und diese Schießbuden an jeder Ecke, belächelnd mustere ich die halb- und vollautomatischen Gewehre, Repliken, nur Feder und Gas, befüllt mit winzigen Plastekügelchen, schießbar auf eine Scheibe in zwei Meter Entfernung. Ich war Soldatin, ich bin an ganz andere Kaliber ausgebildet.
Weiter die Straße entlang, an den vollen Bars vorbei. Überall leicht bekleidete Mädels auf Tischen, an Stangen. Sie sollen als Eye-Catcher die männliche Kundschaft in die Bars locken. Ich werde eher in Ruhe gelassen.
Am hinteren Ende der Bangla Road finde ich endlich einen Musikclub mit Livemusik, der mir gefällt. Siebziger-, Achtziger-, Neunziger-Jahre Rock … mit ein ebenso passendes Publikum. Leider keine alkoholfreien Cocktails auf der Menükarte. Die Band Thais, sie spielen auch Cover-Songs auf Russisch? Nicht wenige Gäste freut das.
Die Zeit vergeht, ich habe auch gar kein so richtiges Zeitgefühl, nur das Gewissen, dass ich vielleicht doch irgendwann auch wieder zurück in das Hotelzimmer gehen sollte. Weit komme ich nicht, auf halber Strecke zwischen meinem Hotel und der Bangla Road bleibe ich an ein paar Strandbars an einer Ecke einer Kreuzung hängen. Eigentlich wollte ich nur eine Toilette suchen, bleibe dann aber doch für einen Drink an der Bar. Auch hier wieder, nur Softdrinks, keine alkoholfreien Cocktails.
Auf das Würfelspiel lasse ich mich nicht ein, beobachte aber die anderen angetrunkenen Gäste, die gegen die Bardame antreten … das Haus gewinnt immer.
Diese Bar ist so eine richtige Absacker-Bar, ältere, angetrunkene, meist männliche Kundschaft, die sich erst gegen halb zwei Uhr nachts so langsam verabschiedet, einheimische „Expats“, oder doch nur Langzeit-Touristen?
Jetzt will ich aber wirklich endlich gehen, bevor ich hier so wie diese Gestalten an der Bar ende. Wenigstens noch zwei oder drei Stunden im Hotel schlafen, bevor es den Morgen wieder zurück geht. Hätte mich nicht ein Feuerwerk um fünf Uhr morgens aufgeweckt, ich hätte die Abfahrt und den Check-out in dem bequemen Bett und in dem Hotelzimmer komplett verschlafen.
Zurück in das Land, in dem die Sonne keinen Schatten wirft.
[24.11.24 / 12:41]✎ Der Morgen, eigentlich später Vormittag, meines letzten kompletten Tages vor meiner Abreise. Eigentlich weht der Wind vom Landesinnere, eine stete Brise umgibt mich, als ich wieder am äußersten Ende der Seebrücke stehe. Vor mir liegt Patong. Die andere Seite links hinter mir, die Nachbarbucht, „Tingel-Tangel-Beach“, oder so ähnlich. Bis auf den etwas helleren Sand ist dieser Strand auch nicht so viel besser, als die kleine Privat-Ecke von meinem Viereinhalb-Sterne-Resort. Die Wellen drücken vom Strand weg, Langheckboote liegen nicht vor Anker, ich brauche auch diesen Tag niemand zu fragen, ob ich mal einen anderen Strand anfahren kann. Kurz vorher … spätes Frühstück gegen 10 Uhr, ich habe fast gar keinen Sitzplatz mehr bekommen.
Einen Tag und eine Nacht zurück, im Hotel entspannen. Beim Frühstück sehe ich schon, das große Kreuzfahrtschiff liegt wieder vor Anker. Ausgehen oder in die Stadt gehen, muss nicht sein. Eine schattige Stelle finden, irgendwo im Hotel eine Sitzgelegenheit, meistens der Bereich unterhalb der Lobby, das Hauptgebäude des Hotels mit der mehrgeschossigen, großen Terrasse. Einen Eistee bestellen, meine Reisenotizen in das kleine Buch kritzeln.
Den frühen Nachmittag, das Wetter ist dunkel bewölkt, gut für den schwarzen Bikini. Ich gehe runter zu dem Hotelpool (es gibt hier mindestens zwei), die schattigste Ecke hinter der Mauer, das große Hotelgebäude, ein Sonnenschirm über der Liege und die Sonnencreme auf meinen gesamten Körper. War es zuerst die kleine Runde im Pool ungeschützt (bei dunklen Wolken), Stunden später sehe ich wieder, wo ich mich alles rot-braun verbrannt habe.
Ich gehe den Nachmittag noch einmal die kleine Hotelanlage ab, mein Zimmer war noch immer nicht gemacht, den Bikini behalte ich an. Es ist Flut, der kleine Strandabschnitt ist nur ein schmaler Streifen, eigentlich ideal, um bei dem ansonsten steinigen Untergrund, etwas zu schwimmen, aber ich traue mich nicht, vielleicht will ich meinen Bikini nicht wieder nass machen, vielleicht will ich auch nicht die Sonnencreme wegwischen (die eigentlich schon längst zerlaufen ist). Vielleicht gehe ich auch einfach nicht bei Flut ins Wasser.
Mit den umspülten Füßen im Sand, mir fallen die kleinen Krabbeltiere auf – Muschelschalen die sich auf dem Sand bewegen, kleine Krebse! Zu interessiert, versuche ich ich ein kleines Foto von ihnen zu machen. Die nicht zu sehende Sonne geht langsam unter, für eine Dusche zurück auf mein Hotelzimmer, jetzt ist es auch wieder gereinigt worden, Bett gemacht, gefaltete Handtücher. Die Vorbereitungen für die bevorstehende Nacht.
Das Duschbad mit dem Parfüm. Schwarzer Kajal, dezenter als dezent. Der Nachtdress, der Blümchenrock und das schwarze, sehr Ausschnitt-betonte, Top, wie die Nacht zuvor. Den kleinen Regenschauer warte ich ab, erst draußen sehe ich die Tropfen auf den Autos.
Das erste Restaurant, das ich auf den Weg runter nach Patong finde, wähle ich für mein Abendessen. Der Preis für die gebratenen Nudeln ist etwa doppelt so teuer, aber dafür erwarte ich auch die doppelte Portion (nicht die kleinen Tellerchen sonst). Das große Kreuzfahrtschiff hinten am Horizont lichtet die Anker und dreht ab, wenig später, wenn ich wieder barfuß den Strand entlang laufe, sehe ich ein Feuerwerk … vielleicht vom Schiff.
Die Bangla Road entlang, mein Ziel ist wieder die Soi Paradise – das Gate der Walking Street passieren und dann wieder links – es gibt zwei identische Tiger-Bars hier! Die andere mit der genauso auffälligen Deko ist nur eine Parallelstraße weiter.
Blick in die Gasse mit der Zufahrt zum Paradise Complex – noch nichts los? Ein Sea-Food-Bistro entlang der stark befahrenen Straße direkt gegenüber, bestelle ich einfach noch ein paar Garnelen oder Krebse in einem frittierten Knuspermantel. Nicht die Menschen angucken! Der am Tisch vor mir, Typ englischer Fußball-Hooligan, fühlt sich schon ganz unwohl, dabei fällt mein Blick doch nur auf die Wasserbassins neben ihm, mit den noch lebenden Langusten, Krebsen und anderen Schalentieren.
Die paar 150 Baht extra bezahlen, rüber auf die andere Straßenseite mit der Gasse für die Bars mit den vielen, bunten Regenbogenfahnen – ein komplett anderes Bild! Es ist Sonnabend und nach 22 Uhr, es sind Gäste gekommen. Die große Bar hat ihre Tische und Stühle entlang der Gasse verteilt, jede Stunde wird eine Drag- und Cabaret-Show angeboten. Ich nehme auf einem Barhocker Platz und bestelle meine erste Cola. Ein aufregendes Bild, Drag Queens stolzieren die Straße entlang und performen zu der Musik, seitlich flankiert von vorbeifahrenden Motorrollern und den männlichen Tänzern. Atemberaubende, aufwendige Kostüme, alles ohne Eintritt und doch irgendwie professionell, viel besser als irgendwelche Shows hier in irgendwelchen Theatern.
Die gut besuchten Performances gehen bis Mitternacht, dann werden die Gäste draußen gebeten, ins Innere des Nachtclubs zu wechseln (es ist eine bewohnte Gegend, mehrere Hotels). Drinnen geht die Bühnenshow noch weiter, ein weiteres Glas und eine Flasche Soda wird mir vom Kellner gebracht, die Bartische sind mit nach innen gewandert. Internationales Publikum, internationale Künstlerinnen? Die eine Drag Queen (oder schon weit mehr) performt ihre Lip-Sync-Gesangseinlage auf Russisch, zur Freude einiger Gäste (dieses restriktiver gewordenen Landes).
Allzu lange wollte ich aber doch nicht bleiben. Eine weitere Flasche Soda. Drinnen auf der (gemischten) Toilette steht einer und fängt an mir eine Thai-Massage an, ich lehne nicht ab … alle meine Gelenke werden gerade „gebrochen“, ein lautes Knacken. Die Plasteschüssel mit der Aufschrift „Tip“ bekommt einen Hunderter mehr, „für ein Getränk.“
Halb zwei Uhr nachts, über die Bangla Road wieder zurück. Einige der Thai-Damen fallen mir auf, sie stehen einfach nur am Rand, werden manchmal von westlichen, jungen, männlichen Touristen angesprochen. Ich kann sie nicht einordnen, mein „Radar“ versagt hier.
Die kleine Lederhandtasche in der linken Hand am Griff, der aufrecht stolzierende Gang (die Massage), ich bewege mich genauso wie die Ladys. Wie lange kann ich das durchhalten? Noch eine halbe Stunde, die ganze Uferpromenade bis rauf zu meinem Hotel, sogar bis zum Schluss, wo schon fast gar keine Menschen mehr sind, nur vorbeifahrende, mir ein Angebot machende, Motorroller-Taxis.
Ich schmeiße meinen Job hin und werde Drag Queen in Patong.
[23.11.24 / 11:33]✎ Es wird schwierig, noch eine ruhige Stelle zu finden. Die letzten Tage muss ein ganzer Schwung asiatischer Urlauber gekommen sein. Das Frühstücksbuffet passt sich an, indisch und chinesisch. Sogar auf meinem Dschungelpfad bin ich nicht mehr allein.
Den Tag zuvor, frühes Frühstück, Thai (was mit Reis). Abfahrt für meine Halbtagstour ist schon um 8:30 Uhr. Entspannt warte ich am Hoteleingang, die Leute hier wissen Bescheid, falls jemand nach meinem Namen fragt, ich sitze hier. Tagesprogramm: die Tempel-Tour und Phuket Town. Für ersteres habe ich mein Tages-Outfit entsprechend gewählt, der lange, grüne Rock und die weiße Tunika – Schultern und Knie bedeckend.
Der Minibusfahrer ist auch der Tour-Guide, außer mir haben sich nur zwei ältere Frauen aus Kasachstan für die Tour gefunden … wahrscheinlich war ich die einzigste Person für die abgesagte Nachmittagsvariante. Schön für den Fahrer, um diese frühen Morgenstunden sind die Straßen Phukets und Patong fast schon frei.
Südkap, Phuket / November 2024 / Alter 43
Erster Stopp, ein Aussichtspunkt im südlichen Teil der Insel mit Ausblick auf das blaue Meer. Bei Sonnenuntergang soll das hier atemberaubend sein.
Die Fahrt geht weiter, der Wat Chalong Tempelkomplex. Ein paar gar nicht so alte, buddhistische Tempelbauten auf einem kleinen Areal. Die vom Fahrer / Guide veranschlagte Rückkehrzeit zum Bus ist eigentlich viel zu kurz, alle Gebäude kann ich gar nicht sehen. Ich mache so viele Fotos, wie möglich. Die Straße zu dem großen, weißen Buddha auf dem Berg ist gesperrt, dieser eigentliche Besichtigungspunkt auf dieser Tour entfällt, ein Foto mit dem weit aufgedrehten „Teleobjektiv“ auf die Bergkette am Horizont gerichtet, muss genügen.
Ich weiß nicht, ob das die „Cousins“ vom Fahrer sind, aber der Besuch des Perlen-Fabrikverkaufsladens stand meines Wissens so nicht auf dem Programm. Kurze Einführung, wie Perlen auf eine Form gezüchtet werden … für den weiteren Verkauf bei der Auslage mit den Vitrinen steht mir eine Null zu viel auf dem Preisetikett. Ich hatte es vor meiner Reise in Erwägung gezogen, zusätzlich zu meiner (geerbten) Perlenkette noch eine kleine Kette für das Handgelenk mitzukaufen … hätte ich nicht den Abend zuvor eine riesige Summe in mein neues Fußkettchen investiert. Mein Geld reicht gerade mal noch so für ein paar Magneten am Souvenierständer. Turtle and Elephant. Draußen vor dem Shop kommt schon der nächste, große Reisebus.
Nächster Stopp: ein chinesischer Tempel um die Mittagssonne. Das Ufer des blauen Meers um Phuket-Stadt ist ganz reizvoll, der dekorierte, chinesische Buddha-Tempel ist fast menschenleer. „Shoes! Shoes!“ Die eine Tempelwächterin ruft ganz aufgeregt, ich war irritiert, dass hier keine Schuhe überall herumliegen, dachte schon, dass das in China vielleicht anders ist und dass ich meine Flip-Flops anbehalten kann? Nein, ist es nicht.
Weiter den frühen Nachmittag nach Phuket-Stadt, die Altstadt. Das Wetter ist nicht so sonnig, mal sind es dunkle Wolken, mal bricht die Sonne heraus. Mein Strohhut reicht … nur meine Nase hätte ich eincremen sollen.
Die Altstadt mit den paar historischen Gebäuden im chinesisch-portugiesischen Stil ist noch nicht so überlaufen … viele chinesische Touristen. Der Guide parkt seinen Bus und lässt die Dreiergruppe allein laufen. Ohne Plan und Ortskenntnis erreiche ich gerade mal so die eine Straße, die vielleicht sehenswert ist. Viele Souveniergeschäfte und ein paar Bistros. Ich mache nur Fotos von der Architektur, was mir auffällt, europäisch-antik, ein alter Mercedes bildet ein schönes Fotomotiv … nicht übersehbar für junge, chinesische Insta-Models.
Zurück zum Bus, ich bin klischeehaft auf die Minute pünktlich, die beiden Damen aus dem fernen Osten nehmen sich ihre (Urlaubs-)Zeit. Zurück zu meinem Ausstiegspunkt zu meinem Hotel, der Verkehr nach Patong rein nimmt zunehmend zu.
Den Nachmittag verbringe ich vor der Sonne geschützt im Hotelzimmer. Die Belegschaft des Hotels war so nett, mir ein Schokoladenkuchen mit Geburtstagskerzen, zum selber Anzünden, vorbeizubringen. Ich öffne die Zimmertür und der Kuchen steht da. Weiter auf dem Balkon …
Den Nachmittag gibt es ein Angebot an japanischen Matcha- und Sencha-Tees unten an der Bar bei der Lobby. Leider war mir der an den Bartisch gebrachte, grüne Tee viel zu bitter, ich hätte ihn nicht so aufgebrüht (auch wenn die Zubereitung auf den ersten Moment ganz passend aussah, Schale befeuchten, Teepulver einsieben, mit heißen oder warmen Wasser aufgießen, mit dem Bambuspinsel aufschlagen). Zurück auf das Zimmer.
Der Tag ist noch nicht zu Ende, es beginnt noch die Nacht. Eine Dusche nehmen, das Parfümduschbad, die Kleider wählen, der schwarz-weiße Blümchenrock und das kurze, schwarze Top, das komplette Ensemble an Silberschmuck anlegen, Ringe, Armreif, Fußkettchen und Halskette. Ich gehe die Nacht / den Abend wieder aus. Dezenter, leichter, schwarzer Kajal vor dem Badezimmerspiegel im Hotel. Es ist schon um halb acht Uhr den Abend geworden, ich greife meine kleine, schwarze Lederhandtasche, die aus Italien.
Zu Fuß die Straße runter zur Bangla Road – von der See aus ist ein kühlender Wind aufgezogen. Weiter hinter der belebten Straße finde ich ein ruhiges, indisch-thailändisches Bistro, wie eines von vielen hier. Die kleine Portion für 100 Baht ist ausreichend für den Tag. Mein Wunsch bei der Bestellung, wieder thailändisch scharf … „Medium spicy?“
Weiter die Bangla Road hinauf, ich muss noch zur Soi Freedom – die Gasse mit den Bars, wo es eine Drag-Show oder ein Cabaret gibt. Hier erhoffe ich wieder, ein paar der wirklich schönen Lady Boys zu erblicken.
Die kleine Bühne am hintersten Ende dieser von der Bangla Road abzweigenden, überdachten Gasse erreiche ich schon gar nicht mehr, ich werde schon vorher vorsichtig am Arm gegriffen und in eine Bar gezogen. Warum nicht? Ich bestelle meine erste Dose Cola (die alkoholfreie Alternative), setze mich auf den Barhocker mit Blick auf die Bühne keine zehn Meter vor mir und der Cabaret-Show … wirklich bezaubernde Kostüme, mal in Weiß und Feder, mal in Glitzer.
Ein paar der Bardamen fallen in mein Raster, sie könnten so sein wie ich … sah ich auch mal so hübsch aus mit Anfang Zwanzig? Hätte das auch aus mir werden können? Die zweite Dose Cola, ich drehe mich auf meinen Barhocker Richtung Gang, möglichst aufreizend wirken, abwechselnd lächeln, dann wieder gekonnt gelangweilt und teilnahmslos in meinem Glas mit dem Strohhalm in den Eiswürfeln herumstochern.
Die nächste Cabaret-Show warte ich nicht mehr ab. Ortswechsel. Draußen auf der belebten Straße werde ich auf meinen silbernen Ganesha-Anhänger angesprochen. Eigentlich wirbt er hier für Gäste für die arabische Bar, aber der nette Mann kommt aus Indien und empfiehlt mir den Nachtclub dort hinten mit der indischen Musik. Die Betreiber von der arabischen Bar sind vielleicht nicht ganz so amüsiert.
Der indische Nachtclub, die Treppe hoch in den Tanztempel. Viele Tische und Barhocker, nicht überraschend, viele junge Party-Gäste aus Indien. Ich bestelle meinen ersten Frucht-Shake und setze mich auch auf so einen Barhocker. Den Blick auf die Bühne und die kleine Tanzfläche. Der DJ hat sein Pult dort oben. Eine Glitzerkugel und riesige LED-Flächen für die Visuals. Laut wummernde Bässe, die Menge tanzt. Ich wünschte, ich könnte auch wippend von meinen Barhocker runter und in der Menge mittanzen, aber ich fürchte, meine Moves – der „Starring-to-the-ground-Two-Step“ wäre hier etwas unpassend.
Eine zweite Flasche Soda und ein Glas, herumlaufen, die Toiletten besuchen, näher an die Tanzfläche. Die Männer mit dem Schriftzug „Guards“ auf dem Rücken fallen mir auf, sind sie mit ihren grünen Laserpointern nur Tischzuweiser, oder passen sie auf, dass hier alles gesittet und ordentlich abläuft, keine der weiblichen Nachtclubgäste von den fröhlich angetrunkenen, jungen Männern unangenehm berührt werden? Ich alleine, steht immer so ein Aufpasser neben mir (zu meinem eigenen Schutz).
Die Bangla Road in Patong um ein Uhr nachts, nach Freitag Abend und immer noch voll. Ich werde müde und will zurück in mein Hotel, wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf bis zum späten Frühstück um zehn Uhr den Sonnabend Vormittag. Meine Handtasche so wie sie ist in dem Zimmer auf den Schreibtisch abstellen, noch etwas Aloe im Bad, Top, Tunika und Rock auf den Bügel (oder Hocker), zwei Uhr nachts ins Bett fallen. Die Klimaanlage surrt seit einer Woche ununterbrochen.
Ich würde den nächsten Tag gerne mit einem Long-Tail-Boat zum Freedom Beach gleich um die Ecke … Leider ist der Wellengang zu hoch und die beiden Skipper bei der Anlegestelle neben dem Hotelrestaurant mit der Frühstücksterrasse verneinen meine Frage, ob es möglich ist, da heute hinzukommen. Es soll einen Dschungelpfad geben, aber der ist sehr schwer (zu gehen oder zu finden).
Von den Ladys in den Bars werde ich eigentlich in Ruhe gelassen … sie betrachten mich als eine von ihnen?
[22.11.24 / 17:16]✎ Den Tag zuvor, Frühstück spät und wieder europäisch. Tagesdress: meine indisch, orientalische Tunika, als Kleid. Beim Frühstück sehe ich viele, solcher komplett in schwarz verschleierten Frauen. Dieses Hotel ist auch in der arabischen Welt beliebt (nicht nur Asien, Europa und USA).
Nach dem Frühstück, meinen Kaffee am Strand, wo mein Kaffeebecher schon alles war … vielleicht sollte ich wirklich mal so ein Soziales-Netzwerk-Profil anlegen, folge meinem Kaffeebecher.
Danach, mein Spaziergang durch den Dschungelpfad am Ufer entlang, Orchideen in den Bäumen fotografieren.
Kurz zurück auf das Zimmer, der Reinigungsservice war immer noch nicht durch, das große Doppelbett (eigentlich nur ein großes Bett) ist immer noch so, wie ich es hinterlassen habe. Ich nehme mein Smartphone und gehe rüber in die Lobby mit dem WLAN-Empfang. Ein wenig im Internet surfen.
Ich muss den Tag vorher (den noch vorher) eine Straße zu spät abgebogen sein, das war zwar die Straße, die der Minibus gefahren ist, aber eigentlich nicht die Straße, in die ich wollte. Ich plane meine nächste Einkaufstour, ohne mein silbernes Fußkettchen fühle ich mich nackt. Auf den Weg zurück zur Bangla Road und dem Amüsierviertel werde ich an einigen Juwelierläden vorbeikommen. Im Hotel habe ich noch Internet, ich präge mir die Karte gut ein. Der Himmel ist grau dunkel, es könnte regnen – ideales Einkaufswetter für eine Nachmittagstour durch Patong.
Ich gehe los, das Hotel verlassen, die Brücke runter zur Strandpromenade. Gleich die erste Boutique … leider nicht genau das, was ich suche. Der Ersatz für mein verlorenes Fußkettchen muss nahezu identisch aussehen, vielleicht sogar noch besser. Ich habe eine genaue Vorstellung: ein kleines Silberkettchen, mit kleinen, runden Scheiben als Anhänger und so eine Bommel, oder angedeutetes, silbernes Glöckchen neben dem Verschluss … zu genau, um so etwas hier zu finden? Weiter den Weg Richtung Einkaufszone.
Es muss ein Juweliergeschäft sein, ich weiß nicht, ob ich den Ständen bei den „fliegenden Händlern“, wie an jeder Straßenecke, trauen kann. Die Karte im Internet hat mir genau angezeigt, wo ich solche teuren Geschäfte finden kann. Der erste, große Juwelier vor dem markanten Hochhaus in Patong.
Ich betrete das Geschäft, deute der Verkäuferin auf meinen Fußknöchel. Sie geleitet mich zu einer Vitrine mit den silbernen Fußkettchen und holt ein Bündel hervor. Mein Wunsch, sie auf ein Stück weißes Papier zu legen, um sie genauer zu betrachten. Eine fällt mir auf … sie ist exakt genau so, wie ich sie beschrieben habe, genau, wie in meiner Vorstellung. Die kleinen, runden Plättchen, die „Bommel“, ein Karabinerverschluss – nicht die Haken. Sie probiert sie mir um den Fußknöchel, sie ist leider zu eng. Die Verkäuferin bietet mir an, sie um ein kleines Kettenstück zu verlängern und sie exakt so zu gestalten, wie ich sie mir vorstelle. Ich kann sie dann später den Abend abholen. „2000 Baht, letzter Preis.“ Puh … das sind um die fünfzig Euro, das Kettchen ist damit doppelt so teuer, wie mein verlorengegangenes. So viel wollte ich gar nicht ausgeben, ich bezweifle, ob die überhaupt so viel wert ist – aber sie sieht genauso aus, wie ich sie mir wünsche! Ich rechtfertige meinen Kaufentschluss damit, dass das die Strafe ist, dass ich nicht besser auf mein anderes Fußkettchen aufgepasst habe, dass das ja auch das extra Geld ist, für die eine Stunde Arbeitszeit, um die Kette nach meinen Wünschen anzupassen, zu verlängern. Ein Viertel des Kaufpreises hinterlasse ich als Anzahlung, mehr habe ich momentan nicht in der Tasche. Dann bis 20 Uhr den Abend.
Weiter über die Bangla Road zu dem anderen Einkaufszentrum in Patong. Ich streife an den weißen Kleidern vorbei, nichts, was mir auf den ersten Blick gefällt. Die Unterwäscheabteilung, weiße Unterkleider, nur Kunstfasergewebe. Die Sneakers, die ich schon habe. Die vielen Schmuckauslagen, ich vergleiche sie mit meinem Armreif am linken Handgelenk, nichts, was wirklich dazu passt, kein zweiter Armreif für die rechte Seite. Ich verbringe hier so viel Zeit mit Angucken, eine Verkäuferin weicht mir schon nicht mehr von der Seite … ich bin mir nicht sicher, ob sie nicht eher neben mir steht, um aufzupassen, dass ich nichts klaue. Eigentlich habe ich auch gar kein Geld mehr.
Viele Luxusmarken, einige, von denen ich schon Kleider habe, einige, die mir unbekannt sind. Ein schwarzes Kleid aus Seide fällt mir auf, ich rechne den Preis im Kopf um, es muss so um die 590 Euro kosten … nur ein Zehntel des Kleides, das ich mal vor vielen Jahren zwischen West Hollywood und Beverly Hills in Los Angeles gesehen habe (unglaublich, dass ich da mal als „Hartz-4-Empfängerin“ bei Armani Exchange einkaufen gegangen bin).
Wieder raus aus dem Einkaufszentrum, als ich es betreten habe, fing es leicht an zu regnen. Jetzt regnet es immer noch, aber nur ganz wenig. Den langen Weg über den Strand zurück zum Hotel. Den Weg einprägen, hier werde ich nachher im Dunkeln wieder entlanglaufen. Gedankenversunken – ein Jet-Ski brettert vor mir an den Strand. „Vorsicht Madame!“
Als es dunkel geworden ist, gehe ich wieder los. Ich habe eine Nachricht auf mein Telefon bekommen, dass die Tour für morgen auf den frühen Vormittag verschoben worden ist, weil sich zu wenige Teilnehmer für die Nachmittagstour gefunden haben. Wieder nichts mit Ausgehen … und die Nächte in den Bars durchfeiern.
In der ersten Wechselstube wieder ein paar Euroscheine in die thailändische Währung wechseln … der Kurs verändert sich von Tag zu Tag, wird besser (oder auch andersherum). Das Juweliergeschäft erreiche ich schon gegen 19 Uhr, wenn meine Kette noch nicht fertig ist, gehe ich eben irgendwo noch etwas essen. Ich werde immer besser mit den Straßenüberquerungen, eine ausreichend große Lücke abwarten, langsam gehen, nicht die Motorroller erschrecken.
Meine Kette ist fertig, die Verkäuferin legt sie mir auch sogleich um das Fußgelenk. Die Kette ist etwas weiter, als meine andere. Das Schlappern der silbernen Anhänger auf meiner Haut umgibt mich mit einem Sicherheitsgefühl, dass ich die nie wieder verliere, immer weiß, dass sie noch da ist. Ich zahle die noch ausstehenden 1500 Baht und verabschiede mich von den beiden Verkäuferinnen … wieder eine,
die unglaublich viel bezahlt hat.
Weiter über die Bangla Road (hier kann ich mich nicht verirren) zu der ersten Querstraße nach dem Ausgangstor. Den Weg nach links, Richtung Paradise Complex – zu den Bars und Bistros, in denen ich schon am Anfang meiner Reise war.
Abendessen dieses Mal wirklich in dem Bistro neben dem Bistro, das der Taxifahrer empfohlen hat (es lag noch ein Bistro dazwischen). Auch dieses Thai-Food-Restaurant ist gut besucht. Die Plaketten an den Wänden zeigen an, wie sehr dieses Restaurant im Internet gute Kritiken bekommen hat. Ich bekomme einen kleinen Zettel mit einer Nummer und warte ein paar Minuten auf meinen Sitzplatz, der gerade frei geworden ist.
„Thai spicy.“ Ich betone noch einmal, dass ich meine bestellte Nudelpfanne mit Shrimps auch wirklich scharf gewürzt bekomme, ich bin keine von den anderen europäischen Touristen. Erst wenn es schon auf den Lippen brennt, ist es (leicht) scharf.
Beim Warten auf das Essen richtet sich mein Blick auf die Straße … nicht die Menschen angucken, starre sie nicht an. Das übervolle Restaurant macht es mir auch besonders schwer, in die Luft zu gucken. Während des Essens bin ich wenigstens abgelenkt. 100 Baht für dieses einfache Menü, ich staune über den Preis. Auch hier ist die Kellnerin wieder „eine von uns“.
Wieder die Straße entlang, die Einfahrt zu dem Paradise Complex suchen – der Gegend für die Bars mit den Regenbogenfahnen. Es dauert, bis ich diese Seitenstraße finde (es gibt zwei mit dem markanten Schild) – die Straße mit den Bars ist wieder leer. Wo sind die ganzen (schwulen) Partygäste? Die hier arbeitenden „Amüsier-Herren“ stürzen sich auf jeden vorbeiirrenden Tourist – so auch ich. Am Ende der kleinen Straße, wird mir an einer Bar ein Sitzplatz angeboten. Warum nicht? Mir ist klar, wo ich hier bin, dass ich mehr als nur ein Getränk für den netten Herrn da bezahlen muss und dass mir unter Umständen auch noch andere Angebote gemacht werden. Ich bestelle meinen ersten alkoholfreien Cocktail bei ihm, einen „Virgin Mojito“.
Ich unterhalte mich etwas mit ihm, er ist etwas älter, vielleicht mein Alter. Die anderen „Boys“ hier an der Bar sind jünger (um die Zwanzig, Dreißig). Die 100 Baht für das Getränk für ihn, investiert er in ein Abendessen … kluge Entscheidung. Ich komme mir etwas fremd vor, bin ich es doch die, die sonst von den Herren ein Getränk spendiert bekommt … nicht ohne weitere Absichten.
Wenig später, er bietet es mir an, für umgerechnet einen Fünfziger, eine „Massage“ von ihm, er hat da ein Zimmer, ein Bad, ein Bett. Mein Hotel ist viel zu weit entfernt – und an dem Hotel-Wachschutz kommt er nicht vorbei. Ich lehne ab, so viel Geld „habe ich nicht“. Du könntest auch umsonst mit mir Sex haben, du müsstest mir nur einen Drink bezahlen. Ich tue mich schwer mit der umgekehrten Rollenverteilung.
Nach und nach versteht er, dass mit mir nichts geht. Ich lasse ihn lieber weitere vorbeilaufende, potentielle Kunden anwerben.
Nach und nach tut sich etwas auf der leeren Straße, so langsam kommen sie doch. Und auf einmal sind sie da! Lady Boys! Sie sehen so bezaubernd schön aus, eine ganz andere Klasse, als die plumpen trans Frauen in ihren gewöhnlichen Berufen. Niederschmetternd vergleiche ich meine Bio-Latschen mit den ultrahohen, mit Glitzer überzogenen High-Heels der Damen da neben mir an dem Nachbartisch der Nachbar-Bar. Jetzt wird es hier erst richtig interessant … 22 Uhr nochwas, eigentlich wollte ich schon längst gehen, ich muss doch morgen früh raus.
Einen Drink noch, bevor ich (teilweise) über den Strand wieder zurück laufe. Ihm wünsche ich noch „Viel Glück für die Nacht“, so wie es nur eine Dame aus dem Rotlicht-Milieu tun kann.
Zum ersten Mal eine Schlange gesehen, sie lag den Abend leblos neben einem Gullideckel, sie muss vor dem Regen aus der Kanalisation geflohen sein. Du armes Tier, wer hat dir das angetan?
[20.11.24 / 22:16]✎ Orte auf meiner Liste, die ich nie wieder besuchen möchte: Bamboo Island, Phi Phi Don und Maya Bay. Der Tag fing noch ganz normal an, Wecker um sieben Uhr, Frühstück wieder thai (so Reis mit Bohnengemüse), dann warten in der Lobby auf den Fahrer vom Minibus, der die Ausflugspassagiere für den Speed-Boat-Katamaran von den Hotels abholt. Einer kam schon vorbei, aber ich stand nicht auf seiner Liste … nervös wartend, zwanzig Minuten nach um neun Uhr kommt der nächste Fahrer in die Hotellobby, diesmal ist mein Name mit dabei. Ausflugsziel: Ko Phi Phi (und weitere Inseln).
Die Fahrt Richtung Phuket Town und einer anderen Marina, geht schnell … vielleicht war das vor zwei Tagen auch ein ganz ungünstiger Tag. Die Anlegestelle für die Katamarane erreicht der kleine Bus wenig später. Die Reisegruppe wird größer, viele Amerikaner sind mit dabei.
Ein Erinnerungsfoto beim Einsteigen für später. Sicherheitsunterweisung an Bord, Life-Jackets sind nur Deko. Allen Passagieren wird ein Sitzplatz mit einer Nummer zugewiesen. Die Sitze befinden sich im Bauch des Katamarans, rechts und links die hohen Wände, vom Aufstehen während der Fahrt wird abgeraten. Der Katamaran setzt sich in Bewegung und alles was ich sehe ist nur der Steuermann drei Reihen vor mir, das große Windschild mit dem Himmel und ab und zu rechts und links die Gischt, wenn der Katamaran mit einem Tempo über die Wellen peitscht.
Erster Stopp: Bamboo Island – ungefähr eine halbe bis eine dreiviertel Stunde Aufenthalt. Der Katamaran wird an Land gezogen, die Passagiere waten über die Brandung an den Strand.
Wo bin ich hier? Die Mittagssonne knallt auf die flache Insel. Rundherum liegen unzählige Boote am Strand vor Anker, haufenweise Menschen irren über die Insel, einige baden. Ich habe meinen Bade-Zweiteiler zwar auch mit dabei, aber mir ist gerade nicht danach. Mal überlegen, so ein Katamaran hat vielleicht zehn Sitzreihen mit je sechs Plätzen, von diesen größeren Wasserfahrzeugen liegen zwanzig bis dreißig am Strand … wie viele Quadratkilometer hat dieses winzige, nur von Gestrüpp bewucherte Eiland? Noch vor der Abfahrtszeit warte ich wieder darauf, an Bord gehen zu können.
Nächster Stopp: Phi Phi Don – das Boot legt wieder am Strand an. Vor mir befindet sich eine bebaute Uferpromenade. Mittagessen mit Buffet im Restaurant. Es fängt an zu regnen … ich freue mich auf jede dunkle Wolke, nach und auch während der Fahrt, reibe ich mich schon mit viel Sonnencreme ein.
Nach dem Mittagsbuffet und einer Toilettenpause im tropischsten Urwaldklima, die Uferpromenade ablaufen. Eine enge Gasse, viele Geschäfte, Bars, Patong in klein. Viele, viele Touristen, mit Rollkoffern, ohne Rollkoffer, Tagesgäste, Hotelsuchende. Es ist hier so voll … wenn du als Urlauber Ruhe suchst, dann stell dich mitten in New York auf den Times Square – aber bloß nicht hier. Am Pier landen ständig Schiffe und spucken weitere Übernachtungstouristen aus. Es geht noch extremer …
Der Regen hat aufgehört, ich gehöre auch wieder zu den ersten Passagieren, die wieder an Bord steigen. Der Katamaran dreht die nächste Insel an. Irgendeine Felsformation mit einer Lagune.
Dort angekommen, Umsteigen auf die Langheckboote, die Passagiere werden verteilt. Laut knatternd fahren die kleinen Boote die Lagune an. Auch hier wieder mehrere große Katamarane, Motoryachten, andere Ausflugsboote und unzählige von diesen Langheckbooten. Warum diese Lagune jetzt so sehenswert ist, sehe ich nicht. Ich sehe nur Boote. Die Selfie-Kameras werden von den Besuchern gezückt. Ich nicht, das Foto mit dem Overtourism taugt nicht für's Internet.
Weiterer Stopp, der Wind hat zugenommen, die Wellen werden zu stark. Der Katamaran fährt eine geschützte Ecke an einer anderen Felsenformation an. Hier Schnorcheln mit Taucherbrille und Fische angucken. Ich halte nichts davon und ziehe nur meinen Bade-Zweiteiler über, um etwas neben dem Schiff zu schwimmen. Wie ich wieder über die Trittleiter an Bord einsteigen will, sieht sehr gefährlich aus. Nimm doch die andere Leiter am Heck, die hat wenigstens zwei Trittstufen mehr.
Nächster Halt den Nachmittag auf diesem Ausflug: wir fahren Maya Bay an. Bekannt aus dem Film mit der Insel und der Aussteigerkommune und dem einen Hollywood-Schauspieler (der erst später die guten Filme gedreht hat).
Auch hier wieder eine Vielzahl an Ausflugsbooten. Der Pier besteht nur aus wackeligen, schwimmenden Pontons. Ein Menschenstau bildet sich. Hunderte Menschen wollen auf ihr Boot, oder von ihrem Boot auf diese ebenso kleine Insel. Ein Pfad führt die Felsenschlucht hinauf, Zwei-Wege-System auf einem schmalen Holzsteg, links für die eine Richtung zum Strand, rechts wieder zurück zur Anlegestelle. Ich werde mit der ganzen Masse an Touristen durchgedrückt. Niemals zuvor habe ich so viele Menschen auf engstem Raum gesehen, nicht im Louvre, nicht am Eiffelturm, nicht in New York (Manhattan), noch nicht mal in Tokio.
Der Strand … eigentlich ist diese Insel wunderschön, die U-förmige Lage des Strandes mit den Felsen, der kleine Regenwald dahinter, wären nicht diese wirklich wahnsinnig vielen Menschen. Es gibt einen vergleichbaren Ort, das ist der Hippie-Strand auf Ibiza, aber da ist wenigstens noch etwas Atmosphäre.
Zurück auf das Boot, warten am Sammelpunkt. Der Katamaran fährt den letzten Ausflugspunkt für diesen Abend an, zurück auf dem Weg über Maiton Island – Foto vom Sonnenuntergang machen und gegrillte Spieße auf dem Oberdeck essen. Hier sind wir wieder fast allein, nur ein zweites Boot ankert noch neben uns. Die Crew des Katamarans kann wirklich nichts dafür und versucht das Beste aus der Lage zu machen. Diese Sehenswürdigkeiten zeigen wirklich das Paradebeispiel für Overtourism. Die paar Seemeilen zurück nach Phuket bleiben wir einfach auf dem Oberdeck sitzen (oder verteilt auf dem Bug) und lassen uns die salzigen Wellen ins Gesicht spritzen … den Bikini (mein Zweiteiler) habe ich ja wie alle anderen auch einfach anbehalten.
Es ist dunkel den Abend geworden, als der Katamaran wieder am Hafen anlegt. Mein obligatorisches Erinnerungsfoto vom Boarding den Vormittag abholen, den richtigen Minibus suchen und wieder zurück nach Patong. Erst mit Ortseingang und die Fahrt ins Hotel gerät der Verkehr wieder ins Stocken … der allabendliche Wahnsinn hier.
Im Hotel, ich packe meine Sachen aus … wo ist mein silbernes Fußkettchen? Ich suche die ganze Strandtasche ab, krempele sie zweimal um. Ich weiß genau, vor dem ersten Landgang habe ich sie mit all meinem ganzen anderen Silberschmuck mit in die kleine Innentasche mit Reißverschluss gesteckt – sie muss dann später beim hastigen Kramen und Suchen nach dem Haargummi für den Badestopp rausgefallen sein, den schwarzen Bade-Zweiteiler habe ich ja auch mit rausgezogen. Mist. Verloren. Ich hatte sie gerade mal drei Monate in meinem Besitz, vielleicht vor dieser Reise nur ein oder zweimal getragen. Vielleicht findet sich ja ein neuer Besitzer oder Besitzerin mit mehr Glück (solche Dinge werden immer irgendwann wiedergefunden).
Zu etwas anderem, mein Bedürfnis, hier Lady Boys zu treffen, ist viel zu sehr von westlicher Sucht nach Exotik geprägt. Es gibt hier trans Frauen so wie ich, aber die gehen ganz normalen Berufen nach, Kassiererin an der Supermarktkasse, Hotelangestellte, Reiseleiterin. Selbst ich kann mich davon nicht befreien, das Trans-Frau-sein in ein verruchtes Rotlicht-Milieu zu stellen. Dabei könnte Thailand mir zeigen, dass das auch etwas ganz normales und langweiliges sein könnte.
Dress des Tages: das grün-weiß karierte Hemdkleid als so eine Art „Bademantel“ über den schwarzen Badeanzug.
[19.11.24 / 23:58]✎Pool Time – Den Tag über nichts machen. Aufstehen um halb neun. Frühstück wieder kontinental europäisch. Nach dem Frühstück gehe ich noch einmal den Dschungelpfad ab, bis zur Seebrücke. In Gedanken versunken, eigentlich wollte ich nur Orchideen an Bäumen suchen. Eine Linie an einem großen Stein fällt mir auf, ein Begrenzungsstein zum Halten des Berghangs … ist das eine Wasserstandslinie? Sieht so aus, wie salziges Meerwasser sie hinterlässt.
So hoch muss vor zwanzig Jahren der Tsunami gewesen sein, ich blicke rüber zum anderen Ende der Bucht in dem das Hotel liegt, die da unten, in dem Gebäude in der ersten Frontlinie sind dann alle hin, mein Zimmer liegt in dem Gebäude ein paar Meter höher dahinter, in der zweiten Frontlinie. Die Zimmer in der ersten Etage haben vielleicht noch Glück und bekommen nur nasse Füße, ich darüber in der zweiten Etage bin auf jeden Fall sicher. Das Hauptkriterium, warum es dieses Hotel am Hang sein musste.
Kurz zurück auf das Zimmer, der Reinigungsservice war noch nicht durch. „Nur eine Minute.“ Ich schnappe mir mein Buch und mein Smartphone und verziehe mich in die Bar mit Sitzecken unterhalb der Lobby, Hauptsache im Gebäude und vor der Sonne geschützt, vermeintlich. Die Terrasse ist offen, das sind keine Glasfenster.
Zurück auf das Zimmer, den frühen Nachmittag mein Buch weiterlesen. Sollte ich mal den Pool benutzen? Meinen zweiten, schwarzen Bikini habe ich auch mit dabei. Anprobe, Buch mit Lesezeichen wieder zugeklappt, für den Bandeau-Bikini brauche ich noch die mitgenommenen Träger für den Neckholder. Eingefummelt, passt. Das schwarze Negligee-Jäckchen übergezogen. Brauche ich Sonnencreme? Diesiger, manchmal bewölkter Himmel, schon 16 Uhr am Nachmittag – und ich suche mir nur die schattigste Stelle am Pool für die Liege aus, die an der Wand, wo das große Hotelgebäude noch einen Schatten drauf wirft. Wenig später drehe ich meine Runden unten im Pool innerhalb eines Schattens, den ein großer Baum auf die Wasseroberfläche zeichnet. Ich wähne mich in Sicherheit vor der aggressiven Sonne …
Stunde später, das dunkle Hotelzimmer, den Abend planen. Wenn ich diese Straße da nehme, die der Minibus gestern gefahren ist, dann müsste ich direkt an dem Einkaufscenter vorbeikommen und die Bar mit der Tiger-Deko ist auch da irgendwo. Nach Sonnenuntergang, ich gehe aus, Shopping, Dress des Abends: das grün-weiß karierte, französische Hemdkleid.
Geldtausch, weiter die Straße entlang. Ich verliere die Wegmarke, bin ich hier noch richtig? Unbeirrbar immer weiter laufen, Straßen überqueren, die Richtung halten. Das Shoppingcenter sollte hier doch eigentlich sein? Oder bin ich doch eine Straße zu spät abgebogen? Nein, das muss die Straße sein, die der Bus gefahren ist. Aber die Bars, die ich gestern gesehen habe, sind doch nicht hier.
Ich entdecke die Reklame des Einkaufstempels. Nach gefühlt ewig herumirren, habe ich es doch gefunden. Endlich einkaufen.
Was auf meiner Liste steht: Das weiße Häkelkleid aus dem einen Film mit der Liebesgeschichte auf Hawaii. Eine nicht näher genannte, blonde Schauspielerin, so was mit „Freunde“ und so. Das Kleid fasziniert mich schon seit Jahren und ist mein Traum.
Ich laufe das Kaufhaus ab, westliche Marken hier, andere mir unbekannte Marken da. Die Rolltreppen hoch, noch einmal einen Überblick auf die Mitte nach unten machen. Dieser Teil des Kaufhauskomplexes ist kreisförmig angelegt, unten in der Mitte sind die „Sale“-Stände, da hängen auch ein paar weiße Kleider. Die Rolltreppen wieder runter.
Die Kleiderständer absuchen, Größen gibt es hier nicht, Etiketten sind nicht eingenäht, Material ist unbekannt, ich kann es nur erfühlen. Strickkleider garantiert in Kunstfaser. Vieles sehr, sehr eng, davon lasse ich die Finger. Ein weißer Kaftan fällt mir auf, er ist unisize und hat zumindest ein Stretchband – das wird mir auf jeden Fall passen … russische Touristinnen würden das auch kaufen (hier gibt es wirklich viele von denen und die haben immer hübsche Sachen an). Ich kaufe es, für die umgerechnet zwölf Euro kann ich nichts falsch machen.
Wieder raus, der dunkle Abend, die vielen Leuchtreklamen der Bars, jede Straße ist stark befahren. Ich verliere die Orientierung, möchte mir das aber nicht eingestehen. Ich irre so lange zwischen meinen Wegmarken umher, bis ich nicht mehr weiß, ob das überhaupt noch die richtige Straße ist … vielleicht gibt es zwei markante Tiger-Bars und das Einkaufszentrum geht um den ganzen Block?
Das Bistro von vor zwei Tagen finde ich nicht mehr, ich wollte das daneben ausprobieren. Ich gehe in ein Bistro, das dem zum Verwechseln ähnlich sieht … vielleicht ist es doch das, was ich suche.
An der markanten Tiger-Bar laufe ich danach gefühlt ein viertes Mal vorbei – jetzt gehe ich hinein und bestelle einen Drink! Es gibt keine zweite Bar, die exakt genauso aussieht, aber laut meiner Orientierung in einer anderen Straße liegen müsste.
Internet habe ich nicht, Kartenmaterial habe ich auch nicht … aber eine Kompass-App auf meinem Smartphone. Immerhin, ich weiß jetzt wenigstens die Richtung, in die ich laufen muss, will ich heute Nacht noch wieder zurück ins Hotel kommen. Ich bezahle die Rechnung für den alkoholfreien Cocktail … eigentlich ist diese Tiger-Bar ganz schön – wäre es nicht so furchtbar laut hier! Die angrenzende Boxarena überträgt ihre Kämpfe in voller Lautstärke auf das ganze Viertel, die Bars halten dem Megaphon entgegen und drehen die Lautstärke ihrer Musik bis an die Grenze des Reglers. Es ist so laut, dass es selbst den starken und ununterbrochenen, mehrspurigen, Verkehr übertönt. Ich muss hier weg. Zurück über die Bangla Road durch die dichtesten Touristenströme zum Strand. Erst hier finde ich wieder etwas Ruhe.
Speziell der Abend war dann doch zu viel.
Zurück im Hotel (22 Uhr nochwas), der Spiegel im Badezimmer, Sonnenbrand im Dekolleté und im Gesicht. Ich hätte es wissen müssen, ich darf mich hier nicht – vollkommen ungeschützt – dem Licht aussetzen. Ich würde wahrscheinlich hier sogar bei Vollmond mitten in der Nacht einen Sonnenbrand bekommen. Aloe-Vera-Gel. Wecker stellen, noch ein paar Stunden bis zur nächsten Insel-Tour.
Eine winzige Drohne schwebt über dem Pool … als ob ich sie nicht gleich bemerken würde.
[18.11.24 / 21:52]✎ Die gebuchte Schiffstour zur Phang Nga Bay. Den Wecker auf eine Stunde früher gestellt, zum Frühstück alles in Eile herunterschlingen (es wird wieder scharf und thai). Den Kaffee so wie er ist. Draußen in der Bucht sehe ich ein großes Kreuzfahrtschiff, das die letzte Nacht hier vor Anker gegangen sein muss … vielleicht nicht gerade der günstigste Tag für einen Ausflug?
Kurz nach halb zehn in der Lobby, ich warte auf den Fahrer vom Minibus, der die Touristen von den umliegenden Hotels abholt. Ich erkenne ihn nur an seinem T-Shirt. „Sea Kayak“ steht ganz klein am Ärmel. Ich bin die auf der Liste, die er sucht.
Einsteigen in den Minibus. Die Fahrt geht nach Phuket Town zur Marina. Stop-and-Go, langsamer Verkehr, zeitweise mehrspurige Straßen bis an ihre Grenze ausgelastet. Ich sehe mir von dem Fenster aus die bebaute Landschaft an.
Einbiegung in einen Seitenweg, gegen Mittag kommen wir an dem großen Pier mit der Anlegestelle für die Schiffe an. „Wir“, das ist eine kleine Gruppe, aufgeteilt in ein Dutzend Engländer (oder ähnlich) und ein Dutzend Deutsche. Ein Pick-up-Truck fährt die Gruppe den Pier entlang zum Schiff … ich wollte unbedingt ein großes Schiff buchen, mit einer Toilette an Bord.
Ausflugsplan: Die Phang Nga Bucht nördlich von Phuket mit den Seehöhlen und einer Kajak-Tour darin, sowie der „James Bond Felsen“, das, was alle Touristen hier angucken. Tagesdress: ich ziehe noch einmal das grün-schwarze Kleid vom letzten Abend an, es bedeckt die Schultern. Sonnenschutzcreme habe ich dabei, in meiner großen Strandtasche, zusammen mit dem schwarzen Bade-Zweiteiler und dem Regenbogenhandtuch.
Das Schiff nimmt Kurs auf den ersten Besichtigungspunkt. Sicherheitsinformationen werden in amüsanter Form vorgebracht, die Reiseleitung sind zwei, einer spricht Deutsch, einer spricht Englisch … gut aufgeteilt in einen Entertainer für die Engländer und einem seriös wirkenden, älteren Herren für die reservierten Deutschen (per se schwieriges Publikum).
Die Höhlen sind noch nicht bereit für einen Besuch, die Flut ist noch zu hoch, erst bei Ebbe sind sie befahrbar. Erster Halt ist an einem (der vielen) Felsen hier in der Gegend, auf dem angeblich Affen leben sollen. Erster Badestopp, die Gruppe sitzt auf dem Oberdeck, Kajaks und Ausgang sind unten. Ehe ich mein Kleid abgestreift habe, mein Bade-Zweiteiler übergezogen habe und zumindest mein Gesicht und meine Schultern mit Sonnenschutzfaktor 30 eingesprüht habe, sind die anderen alle schon im Wasser. Ich steige am Heck die Leiter hinab in das warme Meereswasser. „Ist es hier tief?“ Ich schwimme die hundert Meter bis zu dem winzig kleinen Sandstrand an dem Felsen. Bond-Girl steigt aus dem Wasser.
Wirklich nur ein ganz kleiner Strand, das interessanteste ist hier nur die Warntafel mit den Piktogrammen, was hier alles verboten ist. „Nicht auf Affen schießen.“
Zurück zum Boot, Mittagessen, ich bleibe (wie alle hier) in meinem Badeanzug. Weiter zu der ersten größeren Felsenformation mit der ersten Seehöhle – und dem Inneren dahinter. Die Reiseleiter erzählen viel, welcher Film hier alles in der Gegend gedreht wurde, von „Star Wars“ zu „James Bond“ und noch mehr namhafter Produktionen.
Die Höhle erreichen wir wenig später. Umsteigen in die Kajaks, ich muss nicht selber paddeln, jedes Kajak hat einen einheimischen Steuermann mit an Bord, plus ein bis zwei Passagiere … ich bin „ein“.
Da das Befahren der Höhle nur bei Ebbe möglich ist, sind noch ein paar weitere Ausflugsschiffe mit dazugekommen. Ein bizarres Bild, um die dreißig bis fünfzig Kajaks versuchen in die Höhle zu fahren, bzw. da wieder herauszukommen. In den Höhlen ist die Decke bei dem Wasserpegel vielleicht nur weniger als einen halben Meter hoch. Ein Glück, dass ich von dem Gedränge und Geschubse nicht viel mitbekomme, ich liege in dem Kajak und lasse mich einfach nur treiben.
Es wird hell, ein Licht nach dem Dunkel. Innerhalb des Felsens befindet sich ein großer, von Meerwasser gespeister See. Viel Grün, viel Dschungelpflanzen an den hohen Felswänden … und eine Stille, wären wir allein. Ich habe Bilder im Internet gesehen, wo solche Seen voller Kanus und Kajaks waren und von dem See selbst gar nichts mehr zu sehen war … Massentourismus par excellence. Hier hält es sich noch in Grenzen, ich fotografiere nie mehr als zehn Kajaks zusammen.
Wieder zurück auf das Boot, nächster Halt, die James-Bond-Insel – ein unscheinbarer Felsen in der Mitte von anderen Felsen. Das Wetter ändert sich, es ziehen neue dunkle Regen- und Gewitterwolken auf. Ich habe den Rest meines Körpers, Arme und Beine, schon vor der Kajak-Tour auch mit Sonnenschutz eingesprüht. Ich bekomme selbst Sonnenbrand bei dunkelstem, bewölkten Himmel, eine Stunde vor Sonnenuntergang.
Bond Girl, Phang Nga Bay / November 2024 / Age 42
Bekannt aus dem Filmmotiv, sehe ich von dem steil aus dem Wasser herausragenden Felsen nicht viel. Das große Schiff hat zu viel Tiefgang und kommt nicht näher heran. Die Reisegruppe muss sich mit einem Foto aus weiter Entfernung begnügen. Die Reiseleiter unternehmen viel, um die Stimmung am Leben zu erhalten. Profis.
Weiter zu einer weiteren Höhlenformation und wieder Umsteigen in das Kajak. Derselbe Fahrer oder Bootsmann, wir sind ein Team, ich lege mich auch gleich wieder hin bei der Einfahrt in die Höhle.
Noch mehr Ausflugsschiffe, es verteilt sich, die einen baden, die anderen sehen sich wieder den inneren See der Felsen an. Eine Schlange auf einen Baum am Felsen wird gesichtet und ist das „Highlight“, ich brauche ewig, bis ich glaube, sie zu erkennen (da war der Fisch, der aus dem Wasser klettern kann, in dem anderen See interessanter).
Ein letztes Mal wieder zurück auf das Boot. Es ist Nachmittag geworden. Gegrillte Spieße werden noch serviert, für mich bitte nur vegetarisch. Ich krame mein Kleid aus der großen Tasche und ziehe es über meinen Badeanzug. Mit dem Smartphone und der mitgenommenen Kamera abwechselnd ein paar Fotos von der Landschaft machen. Das Smartphone steckt in einer an Bord verkauften, wasserdichten Tasche, aber so viel Vertrauen habe ich darin nicht, es fängt sich doch etwas Feuchtigkeit und beschlägt die Folie bei diesem tropischen Klima von innen. Besser zwei Kameras.
Zurück zu der Marina, das Ausflugsschiff läuft ein. Abschied von den zwei Reiseleitern und der Crew. Oben am Pier noch ein obligatorisches Foto kaufen, das von mir während der Kajak-Tour entstanden ist. Es ist gut getroffen und ich kann so die einheimischen Seenomaden unterstützen mit ein paar Baht. Als ich zurück an Land oben, in den Minibus steige, ist es schon zu dunkel für meine Sonnenbrille geworden.
Den Weg zurück über Phuket Town nach Patong. Achtspurige Straßen, vier Spuren auf jeder Seite und ein vollkommenes Verkehrschaos, Stau an jedem Ende. Bis wir wirklich Patong erreichen, vergehen noch gefühlt ein bis zwei Stunden – und dabei ist diese Insel winzig.
Durchfahrt durch Patong, die Stellen, die ich gestern abgelaufen bin, um eine Orientierungskarte in meinem Kopf zu bilden, kann ich um ein paar weitere Wegmarken ergänzen. Unweit der Bar mit der markanten Tigerdekoration befinden sich noch zwei große Shoppingcenter, ein Grund mehr, auch dieser Bar einen Besuch abzustatten.
Kein weiteres Abendessen für mich in dem Hotel, ich habe schon genug an Bord des Schiffes gegessen … Wie, das ist ein Buffet und nicht mein Teller?
[17.11.24 / 23:22]✎ Den Tag nach der Party erst einmal nur chillen. Den Wecker zum Frühstück brauche ich gar nicht, ich bin so schon wach. Zerknautschtes Gesicht, verwaschener Kajal, die Spuren der Nacht. Das Frühstück wird kontinental europäisch. Winzige Croissants, winzige Brötchen, viel Marmelade und ein Frühstücksei den Sonntag. Ich bin weit hin als deutsch zu erkennen … nur von diesen gedämpften Reisdingern mit der schwarzen Bohnenpaste konnte ich nicht lassen, die klebrig süße, schwarze Masse ist mir schon in Japan begegnet.
Nach dem Frühstück, zurück auf das Zimmer, der Reinigungsservice war noch nicht durch. Ich muss noch zur Hotelrezeption, die Reiseleiterin abpassen, sie verkauft dort ein paar Touren …
Für den Gesamtpreis streikt meine Kreditkarte. Die beiden Bootstouren – James Bond Island und Ko Phi Phi – reicht es noch, die halbtägige Tempeltour muss ich bar bezahlen. Viel ist auf meiner Kreditkarte jetzt nicht mehr drauf. Zurück auf das Zimmer, Buch zum Lesen holen und ganz viel Sonnencreme auftragen. Tagesdress: das ärmellose, bunte Sommerkleidchen mit den Taschen.
Ich gehe noch einmal den Dschungelpfad vom Hotel ab, er ist so schön. Draußen an der Seebrücke sehe ich hinten am Horizont schwarzen Rauch aufsteigen – das Feuer am Strand zwei Buchten weiter für die Full Moon Beach Party muss immer noch brennen. Vielleicht geht die Party länger, als ich gedacht habe.
Zurück zum Hotel, einen schattigen Platz finden, ein Getränk auf meine Zimmernummer bestellen, mein Buch weiterlesen – es ist das, das ich vor zwei Jahren in Paris angefangen habe, ich lese auf jeder Urlaubsreise ein Stückchen und bin schon ganz fast am Ende.
Die Sonne drückt, tropisch schwül. Eigentlich ist es bewölkt, aber wenn unter dem Sonnenschirm meine Hand einen Schatten auf meinen Körper wirft, dann ist das ein Zeichen für Sonnenbrandgefahr. 16 Uhr nochwas, ich verlasse die plüschige Sitzecke und suche einen Sitzplatz unter dem Dach der Terrasse von dem Frühstücksrestaurant. Es ist „Tea Time“.
Der Tag geht so dahin, gegen 17 Uhr nochwas zurück in das Zimmer, eine Dusche nehmen, die Sonnencreme abwaschen … erkennen, wo ich mich doch verbrannt habe (einen Streifen über der Schulter, der BH) und das Tagesdress in das Nachtdress wechseln. Das neue, grüne Kleid mit dem schwarzen „Teppichmuster“. Es geht den Abend zurück zur Bangla Road.
Es ist dunkel geworden, die Sonne ist schon unter dem Horizont verschwunden. Ich wähle den Weg über den langen Sandstrand. Vorbei an der Uferpromenade, vorbei an den unmöglich zu überquerend erscheinenden Straßenkreuzungen, vorbei an den vielen fahrenden und parkenden Mopeds. Das Licht weit hinten vor dem Gate zu der Vergnügungsmeile weist mir den Weg.
Dort angekommen, die Straße wieder ablaufen, Ausschau halten, nach einem Bistro für ein (günstiges) Abendessen. Irgendwo an dem Ende der Fußgängerzone muss ich den Weg nach links nehmen, wenn ich in die Gegend für die Bars für die LGBTQ-Bewegung finden will. Mein „Radar“ springt nochmals an, aber ich bin mir nicht mehr so sicher.
Abendessen in einem indischen Bistro … gleich neben dem übervollen Bistro, das der Taxifahrer einen Tag zuvor, beim Vorbeifahren, als besonders wertvoll angepriesen hat. Immerhin bin ich in dem Bistro direkt daneben gelandet.
Weiter in ein 7-Eleven ein paar Wasserflaschen kaufen. Die Bar, die besonders von Lady Boys frequentiert werden soll, finde ich auch. Nette Deko.
Weiter zu der Gegend mit den bunten Regenbogenfahnen. Gähnende Leere. Nichts. Es ist hier so still. Die Bars gibt es, aber hier ist (noch) nichts los. Wieder zurück, durch mit Mopeds verstopfte, enge Gassen, zur Bangla Road.
Will ich eine Bar finden? Ja, noch ist es nicht zu spät. Die Straße ist voll, voller Menschen. Rechts und links die Bars (und andere Fressbuden). Leicht bekleidete Mädchen räkeln sich an metallenen Stangen. Zu unterschiedlichster Musik.
Eine Bar zieht mich an, hier wird zur Abwechselung mal Rockmusik gespielt. Auf dem großen Fernsehbildschirm läuft eine Live-Übertragung eines aktuellen Motorradrennens um die Weltmeisterschaft. Ich will den Sitzplatz da hinten mit Blick auf das Rennen. Die nette Bardame oder Animiermädchen schreibt schon meine Bestellung auf. Was ohne Alkohol! Es gibt eine Dose Ginger Ale.
Das Motorradrennen verfolge ich bis zum Schluss, der Weltmeistertitel ist entschieden. Ich drehe meinen Blick wieder zurück Richtung Straße und bestelle mir eine zweite Dose Limonade. Die Barbedienung gibt mir zu verstehen, dass dort am Eingang viel schönere Sitzplätze sind, mit Blick auf die Straße und der vorbeilaufenden Menschenmenge.
Foto mit Drags(?), Bangla Road Patong / November 2024 / Alter 42
Ich habe mich doch nicht ganz so spontan für diese Bar entschieden. Ihr gegenüber liegt noch eine weitere Bar, in der es laut Internet möglich sein sollte, auf Lady Boys zu treffen. Ein paar Drag Queens performen schon die ganze Zeit auf der Straße vor dem Eingang der Table-Dance-Bar und versuchen, die vorbeilaufenden Menschen für ein Foto mit ihnen zu animieren. Je länger ich mir das ansehe … ich muss, nachdem ich mein Getränk hier bezahlt habe, auch ein Foto mit ihnen machen. Für die Arbeitskollegin, sie hat sich das gewünscht … aber dabei nicht an abgerockte Drag Queens gedacht, eher so an hochedle Varieté- und Travestiekünstlerinnen. Über den Strand und der Brandung der Wellen den langen Weg wieder zurück zum Hotel.
Der nächste einsam im Exil lebende Russe … ich gebe meine Telefonnummer nicht raus.
[17.11.24 / 10:59]✎ Die Full Moon Beach Party – Ich mache mich die Stunde vor Sonnenuntergang im Hotelzimmer ausgehfertig, die Dusche mit dem orientalischen Duschbad, ein Parfümstoß ebensolches, etwas schwarzer Kajal rund um die Augen – und das schwarz-weiße Sommerkleid, das muss nochmal für eine Nacht reichen.
Bei Sonnenuntergang verlasse ich wieder das Hotel, zu Fuß runter nach Patong. Eine Wechselstube finden, ich habe noch kein Ticket für die Party, ich hoffe an der Abendkasse in Cash zu bezahlen. „Wird schon so stimmen“, wieder ein paar Euroscheine weniger im Reisebudget. Das Abendessen wird günstig. Hundert Baht für Reis mit angebratenen Gemüse, extra scharfe Soße als Beilage, eines von den vielen Bistros an der Uferpromenade.
Treffpunkt für den Bus zum Paradise Beach ist die Kreuzung zwischen Bangla Road und der Polizeistation. Den Bus selbst habe ich schon vorher am Straßenrand getroffen, der Fahrer meint, ich kann problemlos beim Treffpunkt ein Ticket kaufen.
Es ist dunkel geworden, die Gruppe wartender Party People nahe dem Bangla Road Gate ist unübersehbar. Blitze zucken am Horizont über den Hügeln. Es ist tropisch schwül drückend. Wird es noch regnen?
Erst fängt es an zu tropfen, dann kommt der richtige Schauer. Die Gruppe wartet auf den Bus schon seit mindestens einer halben oder einer ganzen Stunde (genug Zeit um an einem Schalter einer Ticketbude gegenüber ein Ticket anzuzahlen). Die Gruppe an zwanzig, dreißig Menschen sucht Schutz vor dem Regen. „Do you need a Taxi? Paradise Beach? Let's share one.“ Eine Gruppe junger US-Amerikaner spricht mich an. Sie sind zu dritt und scheinen sich ebenfalls gerade erst gefunden zu haben. „Yes, why not?“ Ich folge der blonden Amerikanerin durch den strömenden Regen und den dichten Verkehr zwischen den Autos und den Mopeds am Straßenrand, das Taxi wartet hier irgendwo.
Der Regen drückt an die Scheiben des Taxis. Die Lichter der Bars und Läden des Ausgehviertels von Patong spiegeln sich darin. Ich sitze mit den beiden Frauen hinten auf der Rücksitzbank. Und wo warst du so? Die üblichen Gespräche der Globetrotter. Ich kann mit meinen Indien-Reisen punkten.
Die Fahrt dauert auch ewig durch den dichten Stop-and-Go-Verkehr. Erst als wir mein Hotel am Ortsausgang passieren, wird es etwas schneller. Die Hügel hoch Richtung der versteckten Bucht von der Party. Umsteigen in ein anderes Pick-up-Truck-Taxi der Betreiber der Party und der ganzen Strand-Location. Ich hoffe meinen Anteil an der ersteren Taxifahrt später bezahlen zu können.
Als wir am Eingang von der Strandanlage vom Pick-up-Truck heruntersteigen, regnet es immer noch, aber nicht mehr so intensiv. „Do you want to hang around with us?“ Es ist unübersehbar, ich habe einen Blick auf die kleine, blonde Amerikanerin geworfen.
Mein Party-Ticket komplett bezahlen, den Bon für einen Drink eintauschen – für mich nur eine Cola in den kleinen Plaste-Eimer – und weiter an den Ess-Ständen vorbei zu der Bühne gegenüber dem Strand … es soll noch eine Feuershow geben.
Noch sind nicht so viele Menschen da, es ist eigentlich ganz angenehm. Die Feuershow kann ich noch sehen, mit den beiden Mädels gehe ich noch mit auf die Toilette. Der Regen hat aufgehört, meine noch feuchten Haare mit dem Kamm aus meiner Handtasche vor den großen Spiegeln durchbürsten.
Wieder draußen, fängt die Party an. Und was machst du so? – „Boring stuff.“ Ich kann mit meiner Computer-Programmierarbeit nicht mit ihr mithalten. Sie ist ein Schildkröten rettendes Cali-Girl mit einem Abschluss in Veterinärmedizin. Leider verliere ich die Gruppe später auf der Tanzfläche mit den Sand vor der Bühne, zwei weitere Amerikaner sind noch mit dazu gekommen. Ich gerate unsichtbar in den Hintergrund … rhythmisch in Trance gesunken zu den Beats (sofern das bei Eurodance möglich ist).
Keine Ahnung, wie spät es ist. Mein Smartphone liegt tief begraben in meiner Handtasche. Meine Brille ist auch darin, um an der Getränketheke etwas zu trinken zu bestellen, muss ich meine neue Sonnenbrille aufsetzen, sie steckt in der Seitentasche.
Ich bin allein, tanze meinen Weg durch die Menge. Es kommen immer mehr neue Leute hinzu. Es wird für mich zu voll. Ich suche den Chill-out-Bereich. Der Strand mit der Abrisskante scheint dafür ganz gut geeignet, viele Leute sitzen hier. Sie kommen von überall, ich höre es an den Sprachen. Arabisch, Hebräisch, Europa und sowieso ganz Asien. Einige von ihnen (Araber?) sind schon ganz betrunken … ich hätte ihm vielleicht nicht spontan hochhelfen sollen (um unangenehmen Körperkontakt – für ihn – zu vermeiden).
Der Vollmond steht schon ziemlich weit oben, die Gruppe finde ich nicht mehr. Ein betrunkener Russe quatscht mich an, eigentlich ist er sympathisch … aber in dem Zustand? Er kramt ein Kondom aus seiner Hosentasche und zeigt es mir. Jetzt ist wirklich der Zeitpunkt gekommen, um zu gehen. Ich entferne mich langsam von ihm Richtung Ausgang.
Draußen vor der Anlage warten die ganzen Taxis und die jungen Party-Leute auf den Transferbus zurück. Das kleine Stück den steilen Berghang hoch war wieder das Pick-up-Taxi im Einsatz. Für die Straße zurück nach Patong will ich ein richtiges Taxi nehmen … Es ist zu interessant, die örtliche „Taxi-Mafia“ dabei zu beobachten, wie sie fremde Taxis verscheuchen. Die ortsansässigen Taxibetreiber verteilen die Leute auf die Fahrzeuge. Ich teile mir wieder eines mit ein paar anderen, ich steige gleich unten am Ortseingang wieder aus. Im Taxi auf dem Beifahrersitz sitzend, sehe ich den offiziellen Shuttle-Bus auf den geschotterten Parkplatz einbiegen. So lange konnte ich jetzt auch nicht mehr warten.
Zurück am Hotel, die Brücke hoch. Im Hotelzimmer angekommen, Blick auf die Uhr – es ist kurz nach ein Uhr nachts. Zwei Buchten weiter, auf der Party, sah ich noch eine lange Schlange wartender Menschen für den Einlass. Die Strecke den Berg rauf und runter kamen mir noch zwei volle Shuttle-Busse entgegen … die Party geht noch bis zum Morgen.
Kajal abwaschen, eine Dusche nehmen. Noch ein paar Stunden Schlaf bis zum Frühstück … auf das große Buffet will ich einfach nicht verzichten.
Immerhin, ich habe mir eine Taxifahrt zusammengeschnorrt …
[16.11.24 / 16:44]✎ Zum Frühstück habe ich den Wecker gestellt: „8:30“, ich hätte sonst viel länger geschlafen. Das Frühstück gibt es in einem großen Nachbargebäude, das auch ein Restaurant ist. Freie Sitzplatzauswahl (mit Zuweisung). Draußen mit Sonnenschirm, überdachte Terrasse mit Schatten, drinnen am Buffet mit Klimaanlage. Letztes wird von den meisten Gästen bevorzugt (Inder, Asiaten, alles Mögliche aus der arabischen Welt und ein paar Europäer). Ich wähle die überdachte Draußen-Variante.
Essen zumeist westlich, europäisch, kontinental, in großer Auswahl. Ich entdecke eine kleine Thai-Ecke, Hauptsache was mit Reis, Gemüse, warm erhitzt … und scharf (für mich).
Nach dem Frühstück, meinen Kaffee nehme ich mir in einem neuen Thermobecher mit (Zuwachs in der Familie, mit Schraubverschluss). Traditionell jeden Morgen am Strand getrunken, bin ich neugierig und gehe den Dschungelpfad vom Hotel noch ein Stück weiter. Fast schon ein botanischer Garten, ein tropisches Paradies! Und niemand ist hier. Ich kann meinen Kaffee in Ruhe trinken. Die Hotelbetreiber haben mitgedacht und bieten zum Strand hin kleine Baumhäuser an, für die intime Teezeremonie. Den Weg wieder zurück, ich muss aus der Sonne. Es ist fast schon wieder Mittag.
Im Hotelzimmer flächendeckend mit Sonnencreme eingesprüht, ich nehme mein neuen Bade-Zweiteiler, den in Schwarz und One-Shoulder, den ich an der Ostsee noch nicht im Meerwasser ausprobieren konnte. Jetzt ist der Zeitpunkt dafür. Ein paar Schritte weiter von den Pools entfernt, beginnt der „Privatstrand“ vom Hotel (eigentlich öffentlich, aber hier kommt niemand hin, nicht mal bei Ebbe über die Steine). Ich habe den ganzen, kleinen Strand (fast) ganz für mich allein (vielleicht mal ein anderes Gästepärchen). Mein schattiger Platz unter der Palme auf dem feuchten Sand.
Das Baden selbst wird etwas „besonders“. Was ich nicht wusste, wie stark die Gezeiten hier sind. Vorhin war hier noch alles Wasser. Die ersten Schritte vorsichtig in das steinige Ufer, bis zur mit Bojen gekennzeichneten Linie, es wird immer schwieriger, ein paar Schwimmzüge zu unternehmen. Zurück lasse ich mich schon im Krebsgang über die Steine gleiten.
Scharfe, spitze Steine. Es gibt eine Lösung dafür, sie heißt „Méduse“ – Plasteschuhe zum Schwimmen. Leider nicht in meiner Spezialgröße für besonders breite Füße.
Weiter chillen am Strand, den Bade-Zweiteiler am Körper von der Sonne trocknen lassen … im Schatten. Die Sonne ist streng, der durch das Meerwasser abgewaschene Sonnenschutz hält nicht lange. Den Nachmittag zurück im Hotelzimmer mache ich schon meine Fingerabdruck-Probe … eigentlich sehe ich auch so, dass die Haut rund um Schulter, Brust und Gesicht gerötet ist. Sogar eine Stunde vor Sonnenuntergang – wie gestern – dürfte ich mich nicht ungeschützt der Sonne aussetzen … naiv wie ich bin, gehe ich auch diesen Abend kurz vor Sonnenuntergang ohne Sonnenschutz aus.
[15.11.24 / 22:52]✎ Das Zimmer wird mir doch schon kurz vor 13 Uhr zur Verfügung gestellt (ich erhalte einen Anruf und kann mich an der Lobby melden). Das Zimmer hat, wie alle Zimmer hier, einen atemberaubenden Ausblick auf die Meeresbucht. Irgendwo da hinten ist Patong Beach, da will ich den Abend noch hin.
Habe ich einen Jetlag? Dadurch, dass die Nacht schlaflos war, kann ich mich leichter eintakten. Noch während ich auf das Zimmer warte, erkunde ich die ganze Hotelanlage. Zwei Pools, zwei Restaurants, dazwischen die ganzen Gebäude mit den Gästezimmern und viel grüne Parkanlagen. Verteilt auf einen langen, fast schon privat anmutenden Strandabschnitt.
Meine Sachen räume ich die nächsten Stunden in den Schrank ein, nehme eine Dusche, mache mich bereit, wieder auszugehen. Ich ziehe das schwarz-weiße Sommerkleidchen an – und das Silberkettchen um den Fußknöchel. Irgendwo runter nach Patong, über die Flussbrücke, einen der vielen Geldtauschläden finden. Die Rezeptionistin in der Hotellobby klingt ganz zuversichtlich, nur ein paar Schritte zu Fuß (aber ich bin mir sicher – und sie ist es bestimmt auch – die anderen Hotelgäste nehmen ein Taxi, oder den Hotelshuttle). Ich will die Gegend „erlaufen“.
17 Uhr nochwas, der Verkehr ist schon ziemlich stark, Autos und Motorroller die Uferpromenade. Zeitweise weiche ich auf den breiten Strand aus. Ich will zu der Bangla Road – die berüchtigte Straße mit den ganzen Bars und Clubs. Ich will meinen Plan umsetzen und mich jeden Abend in eine Lady Boy Bar setzen. Nur gibt es diese Art Bars anscheinend gar nicht.
Eine Wechselstube finde ich alle paar Meter, einen Supermarkt nach dem anderen auf den Weg dorthin auch. In der Bangla Road laufe ich an einer Gasse mit Street-Food-Ständen vorbei, ich hatte heute noch gar nichts zu essen (die Apfeltasche im Flugzeug war kein richtiges Frühstück). Warum nicht gleich den Anfang den Magen verderben, der Stand sieht doch sehr vertrauenserweckend aus? Cook it, peel it or forget it. Nur Durchgegartes und auf keinen Fall irgendein Salat. Eine kleine Nudelpfanne für ein paar Baht.
Weiter die Bangla Road durch und wieder zurück. Zeitweise springt mein Radar an, aber ich könnte mich auch irren. Es wird dunkel, irgendwo will ich eine Bar finden und etwas trinken. Ich laufe schon wieder den ganzen Weg zurück, die Uferpromenade Richtung Hotel. Eine Bar in einer Seitenstraße gefällt mir, hier trinke ich jetzt einen Virgin Mojito. Draußen auf dem Strand wird das Lichterfest vorbereitet, ganz ähnlich, wie das Diwali in Indien.
Ich sitze auf meinem Barhocker und schlürfe gelangweilt meinen Cocktail. Um mich herum der Krach der nahen Straße, die knatternden Motorroller. Eine junge Thai-Frau animiert die vorbeigehenden, männlichen Passanten, zum Einnehmen eines Drinks an der Bar. Deswegen wollte ich solche Straßenbars suchen, ich kann hier sicher sein, in Ruhe gelassen zu werden.
Mehr als den einen Drink nehme ich nicht. Zu Fuß den langen Weg, auf meinen schwarzen Leder-Flip-Flops zum Hotel. Ehe ich da bin, bin ich schon wieder ganz durchgeschwitzt und ganz hungrig. Straßenüberquerungen dauern hier sehr lange, ich bin als westliche Fußgängerin nicht mutig genug.
In dem Hotel in dem italienischen Themenrestaurant noch Bruschetta essen. Den Blick auf der Außenterrasse auf die gegenüberliegende Seite der Bucht gerichtet – so einen von den vielen aufsteigenden Lampions habe ich letztes Jahr in Indien auch gestartet.
Programmpunkte für die nächsten Tage: beim Essen bestellen unbedingt sagen, dass ich das „Thai-Scharf“ haben will, die trauen mir das sonst nicht zu und servieren sonst eine langweilige Pampe, die wirklich überhaupt nichts mit scharfem Essen zu tun hat.
Weiterer Programmpunkt: ich muss noch weiter nördlich von der Bangla Road weg, dort soll es dann vielleicht solche Bars geben, wie ich sie suche. Und was ist eigentlich mit der Full Moon Beach Party? Die doch jetzt den Vollmond, nicht weit weg, in einer Nachbarbucht, sein sollte …
[15.11.24 / 11:29]✎ Erschlagen von der tropischen Hitze, die Hotellobby des Amari Resorts in Patong, Phuket, Thailand. Wie erwartet, das Zimmer gibt es erst in drei Stunden den Nachmittag. Meine Kreditkarte wird schon gleich beim Check-in mit einem „Sicherheitspfand“ belastet. Ich konnte den Betrag etwas herunterhandeln … das ist eine Prepaid Karte (und da ist nicht viel drauf, das muss noch reichen).
Viele Stunden zuvor, noch Frühstück im Hotel in Frankfurt. Weiter mit der S-Bahn zum Flughafen von Frankfurt. Ein vorhergehendes Flugzeug blockiert das Gate, ich bin gefühlt anderthalb Stunden zu früh da. Kein Einkauf in den Duty-Free-Shops, mein orientalisches Parfüm gibt es da nicht mehr.
Das Flugzeug hebt den Donnerstag Nachmittag pünktlich ab, ich habe den Platz neben dem Fensterplatz … am Gang. Ich wurde gewarnt – die Touristenflieger nach Thailand sind die Schlimmsten, Deutsche schlafen nicht.
Es wird ein Nachtflug, zwölf Stunden. Die ersten drei oder vier verfolge ich die Instrumentenanzeige und schaue mir noch einen Film im Bordprogramm an („Dune“ der erste Teil). Ein ultramodernes Flugzeug, Kopfhörer gibt es hier nicht mehr – bring dir deine eigenen Noise Cancelling Ear Buds mit.
Vielleicht noch ein paar Stunden schlafen, Zeitunterschied zu Deutschland sind sechs Stunden. Mir reichen vier Stunden Schlaf – oder ich mache die Nacht durch (es wird sowieso ein Party-Urlaub mit unregelmäßigem Tag-Nacht-Rhythmus und Chillen). Ich mache es mir mit der Decke und dem beigelegten, winzigen Kopfkissen so bequem wie möglich …
Keine Chance. Alle paar Sekunden läuft irgendjemand an mir vorbei. Bildschirme flimmern ununterbrochen. Die ganze Mediathek wird durchgeguckt. Die Sitze sind brutal unbequem und das Quietschkind irgendwo ist noch das geringste Problem. LaGoths Gesetz: Egal wohin du fliegst, du kannst zu hundert Prozent sicher sein, das nächste Kleinkind sitzt genau eine Reihe vor, hinter, oder neben dir.
Landung den Morgen. Endlos langes Warten auf die Passkontrolle. Weiter danach, Koffer vom Gepäckband greifen, Transfer suchen (die hochgehaltenen Schilder), den Minibus durch die Insel, zum Hotel. Dschungelpflanzen an den Straßen – und überall ist alles bebaut. Viel zu viel Verkehr für diese kleine Insel.
[13.11.24 / 23:09]✎Frankfurt mal wieder. Fast dasselbe Zimmer wie letztes Jahr, nur eine Etage höher, dieselbe Aussicht auf die Skyline mit den Bürotürmen. Zum Umsteigen in das Flugzeug, eine Nacht vorher in Frankfurt in einem Hotel verbringen. Den Stress, ob ein Zug fährt, ob er verspätet ist, oder ob ich den Anschlusszug schaffe und meinen Flug rechtzeitig erreiche, tue ich mir nicht mehr an. Urlaub beginnt an dem ersten Tag.
Die zwei Tage zuvor bei mir zu Hause: einen Tag stelle ich meine Liste zusammen, was ich alles mitnehme, was ich alles anziehe. Es wird tropisch – zehn Tage, zehn Outfits. Zwei Röcke, zwei Hosen, sechs Sommerkleider, dazu zwei bis vier Tops, je schwarz und weiß. Zehn Kombinationen, davon zwei bis vier Strand- und Exkursions-Outfits. Der Rest: Tages- und Abendgarderobe … die „Abendgala“.
Den nächsten Tag – ich hatte es mir so einfach vorgestellt, einfach meine Packliste durcharbeiten und alles in den Koffer werfen. Weit gefehlt … der Riesen-Stapel passt gar nicht rein! Ich muss ja auch noch mein Strand- und mein Regenbogenhandtuch mitnehmen. Die Anzahl Schuhe reduziere ich schon, zumindest ein „Exkursions-Outfit“ ziehe ich schon die Anreise an und reduziere so den Berg an Klamotten um den Dress speziell für die Flugzeugkabine. Ein zweiter Handgepäckkoffer ist nicht die Lösung – Verzicht auch nicht – ich borge mir einen größeren Koffer bei der Familie. Endlich fertig gepackt, kann ich noch eine Nacht schlafen.
Der nächste Tag, Frühstück und gegen Mittag der Zug. Irgendwo beim Umsteigen, ein Kaffee. Alles läuft planmäßig … der eine ICE kommt sogar „vier Minuten früher an“.
17 Uhr Ankunft am Frankfurter Hauptbahnhof. Nieselregen. Outfit des Tages: die dicke und salbeigrüne DKNY Steppjacke (mit Kapuze), die schwarze Strickjacke aus Kaschmirwolle, das olivgrüne GUESS T-Shirt, die Cargohose von Desigual (in anthrazitgrau) und die Hi-Top-Sneakers – die Vans. Ich mache Urlaub von allen meinen schwarzen Gotik-Sachen.
Der Dönerimbiss unten im Hauptbahnhof ist nicht mehr da, ich muss die Seite über die Kreuzung wechseln, wo ich sonst nie hingehe …
[10.11.24 / 19:31]✎ Neue Frisur, neuer Schnitt: Die Locken halten exakt einen Abend und eine Nacht, mit dem ersten Kontakt mit Wasser, die Dusche den nächsten Morgen, sind sie auch schon wieder verschwunden. Aber schön, mal eine kleine Typänderung auszuprobieren.
„We're not in Kansas anymore …“
[02.11.24 / 18:52]✎ Meine Lederjacke und meine Handtasche bringe ich zu der Garderobe. Weiter an die Bar, das erste Getränk holen, eine Mate-Brause. Der Club hat sich gefüllt, es sind wesentlich mehr Menschen neu dazu gekommen, aber keiner tanzt. Alle unterhalten sich. Die wenigen Sitzplätze werden beschlagnahmt, hier und da kann ich auch mal kurz auf einem Barhocker sitzen. Ich bin allein, nur meine Glasflasche und die kleine Clutch neben mir auf dem runden Stehtisch. Mein Smartphone ist in der Tasche. Ich klappe die Clutch auf und hole es heraus.
Ich konnte es nicht lassen, ich musste ihm den späten Nachmittag im Zug noch eine Nachricht tippen. Hey, ich bin gerade auf dem Weg nach Leipzig, da ist so eine Party, wär doch schön, wenn du auch mit dazukommen würdest … wenn du Zeit und Interesse hast. So, oder so ähnlich. Er antwortet tatsächlich. Eine Nachricht mit einem Vorschlag: Bitte buche dieses Hotel, dort können wir uns dann treffen. Echt jetzt? Weder, dass meine Kreditkarte das hergibt, noch meine … meine Ansichten über mich und meinen Körper, die ich in den letzten Wochen entwickelt habe, dass ich sexuell nicht im geringsten noch irgendwie attraktiv bin, geben das her. Ich ignoriere seine Nachricht und stecke das Telefon wieder weg. Alle Nachrichten zwischen uns werden auf beiden Geräten nach 24 Stunden wieder gelöscht (auch wenn ich ihn, meinen Langzeit-Liebhaber, eigentlich vermisse).
Es tut sich was auf der Bühne, die erste Band stimmt ihre Instrumente. Die Leute von der Party und dem Festival haben zwei Bands für diesen Abend organisiert, eine Wave-Band aus Dresden und eine Deathrock-Band aus Polen. Welche da gerade anfängt zu spielen, erkenne ich erst an der Moderation: „Hey, wir sind die aus der anderen Stadt in Sachsen …“ Ich schieb mich von meinem Barhocker und gehe ein paar Schritte nach vorne, versunken in den Rauch und den Scheinwerfern, das Publikum vor der Bühne.
Die zweite Band den Abend sehe ich nach einer kurzen Pause draußen auf dem Innenhof, wieder drinnen. Sie sind wirklich jung … als ob Deathrock und Punk niemals alt werden. Die Outfits, die Musik, das Schlagzeug, die schrammeligen Gitarren, der Gesang der Sängerin – und alles wirkt trotzdem authentisch, nie langweilig. Das ist das Schöne am Gothic und Punk – es geht immer weiter, es wird nie alt! Ich bin hingerissen, leider kann ich nicht klatschen, die Glasflasche in der einen, die Clutch in der anderen Hand. Während der Minute zwischen zwei Titeln, klemme ich die Flasche unter meiner Achsel, sie rutscht an dem Glitzerkleid vorbei und knallt auf den Boden. „Glück gehabt!“ Ich freue mich tierisch, dass sie nicht zerbrochen ist. Der Typ hinter mir, dem sie auf die Füße gefallen sein muss, verzieht keine Mine, bleibt unbeeindruckt und meint nur: „Steel caps.“ Stahlkappenstiefel, die hatte ich auch mal. Spätestens bei der Zugabe, spielt die Band ein Cover von den Misfits und es bildet sich ein Pogo-Kreis vor der Bühne, alle Punks schubsen sich gegenseitig … schubs zurück (fang sie auf), wenn sie in deine Richtung fallen.
Keine Ahnung, wie spät es geworden ist, ich krame das Smartphone nicht mehr heraus, bestimmt irgendwie nach Mitternacht. Die DJs legen die Titel auf, es wird getanzt. Ein paar Titel sind auch für mich, ich tanze mittendrin – nur leider laufen mir ein paar Leute über die Füße, die Stiefel sind eng, ich habe noch extra eine dicke Ledersohle mit Fersendämpfung und Pelotte drin (so einen Hügel, um in den hohen Pfennigabsätzen nicht bis ganz nach vorne zu rutschen). Es tut weh und ich werde dauernd angerempelt. Es ist zu voll geworden auf der Tanzfläche. Ich ziehe mich zurück. Wohin? Die eine, dunkle Ecke des Clubs, die am Notausgang neben der Bühne, die schummrig dunkle Ecke, die ich mir erkämpfen muss, neben den knutschenden Pärchen und den anderen Gästen, die etwas Abstand zu der Menschenmenge brauchen. Ein extra Chill-out-Bereich wäre jetzt nett gewesen, dass, was im Sommer oder Frühjahr (Pfingsten) draußen der Innenhof ist. Gefühlt eine längere Zeit schaue ich mir von hier aus die tanzende Menge an, tanze sogar ein oder zwei Lieblingstitel von mir alleine für mich in der Ecke. Erst als das Tempo von den DJs etwas runter genommen wird und die langsamen Sachen gespielt werden, finde ich den Mut und Weg wieder zurück auf die Tanzfläche. Jetzt zu den Achtziger-Jahre, Minimal- und Wave-Klängen fängt mein Glitzerkleid erst richtig an zu glitzern (ich werde sogar darauf angesprochen).
Drei Uhr morgens, nach zwei Mate-Brausen noch eine Flasche Wasser an der Bar holen. Drei Uhr dreißig, ich gehe wieder zurück auf die Damentoilette. Meine Tasche und meine Lederjacke habe ich von der Garderobe abgeholt. Auf der Toilette packe ich alles auf den kleinen Tisch neben der Eingangstür, hier liegen sonst immer die ganzen Flyer drauf und die leeren Bier- und Limonadenflaschen. Mein Kleid streife ich vorsichtig ab, nicht meine langen, blonden Haare in den Pailletten verfangen lassen. Dass ich danach nur in meinem schwarzen Spaghettiträgertop (das Unterhemd) und meiner Yogahose in der Toilette herumstehe und nach und nach die ganzen anderen Mädels an mir vorbeiziehen, stört mich nicht, seelenruhig wickele ich das Glitzerkleid wieder in den mitgebrachten Beutel ein und verstaue es in meiner großen Handtasche. Kapuzenpullover wieder überziehen, den Rock über die Stiefel anziehen. Er ist zu weit und rutscht immer runter, ich habe von zu Hause eine Wäscheklammer mitgebracht. Die Falte links an der Hüfte verbirgt der Pullover und meine schwarze Lederjacke. Die Buttons, Nieten und Aufnäher am Revers aufgeschlagen, Punk-Girl geht noch ein letztes Mal raus zu der großen Tanzfläche.
Vier Uhr morgens den Donnerstag, den letzten Oktobertag. Es ist nebelig, schummrig düster, aber nicht allzu kalt draußen an der Straßenbahnhaltestelle unweit des Clubs. Ich bin nicht allein, viele Party-Gäste sind auch hier. Hatte ich etwas Geld für das Taxi zurück zum Hauptbahnhof mitgenommen, sehe ich an der Anzeigentafel, dass in wenigen Minuten doch schon eine Straßenbahn kommt. Ein Ticket kaufe ich mir mit ein paar Münzen am Automaten. Die Linie 9, die kurz darauf kommt, fährt an allen Clubs, die ich in Leipzig kenne, vorbei und sammelt hier und da einige Party-Gäste auf. Es muss fast überall eine Halloween-Party gegeben haben, nicht wenige sind noch kostümiert. Mein Ausstieg ist am Hauptbahnhof, ich drücke als Erste den Knopf für den Haltewunsch (vielleicht war das aber auch auf der Hinfahrt).
Kurz nach 4:30 Uhr, der hell beleuchtete Bahnhof und die gar nicht so wenigen Menschen, es könnte auch mitten am Tag sein, nur dass die Geschäfte noch nicht offen haben. Ein Automat für das Regionalticket zurück, mein Zug steht schon auf dem Gleis, in Doppeltraktion, ich laufe bis zu dem hintersten Wagon und hoffe auf einen ruhigen Sitzplatz – und eine noch saubere Toilette.
Still setzt sich der Zug um fünf Uhr in Bewegung, letztes Mal sind mir auf dem Weg zurück nach Magdeburg einige Haltestellen entgangen, werde ich dieses Mal auch wieder einschlafen können? Ich ziehe die Kapuze hoch und räkel mich auf einen der leeren Sitzplätze. Meine Beine überkreuze ich, mein Kopf rutscht zwischen Lehne und Glasfenster. Ta-tam, ta-tam. Schienen und Weichen leise unter mir, die Sprechansagen für den nächsten Halt so weit entfernt. Als ich kurz aufwache, um meine Sitzposition zu verändern, sehe ich, dass in der Reihe vor mir und der Reihe neben mir noch zwei Fahrgäste dazugekommen sind, auch Frauen, wir sind nie allein. Den Halt in Dessau bekomme ich noch mit, die weiteren nicht.
Kurz vor Magdeburg richte ich mich wieder auf, auch wenn der Zug in Magdeburg seine Endhaltestelle erreicht hat, möchte ich wach sein. Beim Aussteigen auf den Gleis sehe ich noch die Zugbegleiterin, ihre Aufgabe ist es, zu prüfen, ob auch wirklich alle ausgestiegen sind und nicht noch irgendwo jemand um sieben Uhr früh noch auf seinem Sitzplatz schläft. Die Treppe runter und am Ausgangsportal wieder hoch, oben beim Bäcker in der Wartehalle ein Frühstückscroissant bestellen, die Kapuze von meinem schwarzen Hoodie habe ich immer noch hoch gezogen, auf der Lederjacke hängen als seitlicher Schopf meinen langen, blonden Haare heraus. Bahnhofs-Punk-Girl ist wieder unterwegs. Das tiefschwarze Augen-Make-up wische ich mir mit einem Abschminktuch im nächsten Anschlusszug ab, so wie ich das den Sommer bei der anderen, jungen, blonden Frau auf dem Sitzplatz vor mir gesehen habe, die, die auch so markant ganz in Schwarz gekleidet war.
Draußen vor den Zugfenstern kommt die Sonne heraus, erst als bläulicher Schein, dann als grauer Nebel über den Feldern und ein goldenes Licht. Als ich dann gegen acht Uhr schon wieder auf dem Fußweg zurück zu dem Familienhaus und meiner Wohnung bin, ist längst der Morgen über dem Heimatkaff angebrochen. Haustür aufschließen, Treppe hoch, Stiefel vor die Wohnung, ins Bad gehen, ins Wohnzimmer gehen, Handtasche, so wie sie ist, liegenlassen, zurück ins Bad – Make-up muss ich mir nicht mehr entfernen – nur Zähne putzen, Sachen ausziehen, ins Schlafzimmer, die Fenster zumachen, die ich eben gerade wieder aufgerissen habe, Gardinen zu und ins Bett fallen. Noch fünf Stunden schlafen bis Mittag. Ich werde niemals alt. (Ende Teil 2/2)
[02.11.24 / 18:51]✎ Die alljährliche Halloween-Party, der alljährliche Halloween-Dress – mein Glitzerkleid, es hängt nur für diesen einen Zweck auf der Kleiderstange neben dem Schrank (und den ganzen Motorradklamotten) in meinem Ankleidezimmer. Das Ticket für die Party habe ich schon länger im Internet gebucht, sie wird wieder organisiert von derselben Truppe, die auch das kleine Gothic-Festival zu Pfingsten in Leipzig am Connewitzer Kreuz organisiert. Ich kenne die Location, ich kenne die Leute, so bekannte Gesichter vom Sehen – und sie erkennen mich auch schon, wenn ich wieder an der Eingangskasse auftauche. So viele Jahre gehe ich da schon hin.
Die Party ist für den Mittwochabend kurz vor dem freien, langen Wochenende geplant, ich kann dann vier Tage lang ausschlafen, ich muss nur den Mittwoch noch früh aufstehen, zur Arbeit gehen, früh wieder in den Feierabend gehen, nach Hause fahren, eine Dusche nehmen, mich umziehen und zum Bahnhof laufen. Ich nehme den Zug – und fahre frühmorgens von Leipzig aus wieder zurück. Die Hotelkosten für meine nächste Urlaubsreise waren so exorbitant hoch – es wird ein Luxusresort in Thailand – da sind weitere Hotelübernachtungen für meine Party-Trips quer durch Deutschland nicht mehr im Budget. Ich muss sparen … zweiter Monat im Dispokredit.
Das Regionalticket ziehe ich mir den späten Nachmittag am Automaten im Zug. Wechsel-Outfit für die Nacht und die Fahrt nach Leipzig: die hohen, schwarzen Wildlederstiefel (die, die ich schon in Kalifornien am Strand anhatte), die superbequeme, schwarze Yogahose, mein kariertes Wollröckchen, mein schwarzer Kapuzenpullover mit schwarzen Unterhemd drunter, und meine schwarze Lederjacke, die Punkerkutte. Das mit Pailletten besetzte Glitzerkleid habe ich sorgfältig in mehreren Lagen Stoff eingerollt in meiner großen, schwarzen Lederhandtasche verstaut, das kombiniere ich später mit der schwarzen Clutch, die auch mit eingepackt in meiner vollgestopften Handtasche liegt. Als „Übernachtungszeugs“ habe ich nur meine Zahnbürste mit eingepackt, ich glaube nicht, dass ich irgendwo noch angesprochen werde oder dass etwas passiert. Make-up habe ich dabei, ich werde mich dann im Club auf der Toilette schminken und mein Kleid auspacken.
Der Regionalzug nach Leipzig, für den ersten Verbindungsteil hatte ich schon Bedenken, so viele junge Soldaten in Uniform, ein Lächeln in meinem Gesicht, kenne ich das doch von mir selbst noch von früher (aber ich bin in zivil von der Kaserne zurück gereist). Der zweite Verbindungsteil, früh einsteigen sichert einen Sitzplatz … langes Wochenende. Zeit vertreiben auf dem Smartphone … Solitaire.
Leipzig erreiche ich gegen 20 Uhr, um die Zeit soll auch schon der Einlass am Club sein. Im Regio-Ticket inbegriffen ist auch der Nahverkehr und die Straßenbahn. Wenige Schritte aus dem Hauptbahnhof raus steige ich schon in die Linie Richtung Süden von Leipzig. Viele junge Menschen benutzen die Straßenbahn … Party-People.
Die Absätze meiner Stiefel hauen auf das Kopfsteinpflaster, der Innenhof den dunklen Abend zum Eingang der kleinen Disco, genau wie Pfingsten. Dem Securitymann erklären, dass in meiner Tasche unter dem Beutel mit dem Kleid noch der andere Inhalt ist. Weiter hinein zur Abendkasse … die Blicke, ihr kennt mich. Oder ist es das Parfüm, das ich schon die ganze Zeit und die zwei, drei Stunden zuvor im Zug versprühe? Zwei Stöße des schweren, orientalischen Parfüms waren nicht genug den Nachmittag zuvor noch in meinem Bad, kurz nach der Dusche. Ich zeige mein Papierticket vor, ein Fingerzeig, der andere hinter mir scannt den QR-Code. Weiter hinein in den Club.
Bei der Treppe links, kurz ein Blick runter auf die Tanzfläche, laute Gothic-Musik, tanzende Lichter auf dem leeren Dancefloor, noch nicht viel los. Ich gehe auf die hell beleuchtete Damentoilette, so früh kurz nach Einlass bin ich dort ungestört, alles ist sauber und sie haben große Spiegel. Meine Tasche packe ich auf das letzte Waschbecken hinten an der Wand. Kleid auspacken, Kleid ausrollen, vorsichtig, nicht, dass sich noch ein paar von den metallisch silberfarbenen Pailletten aneinander verhaken. Meinen schwarzen Kapuzenpullover über Kreuz ausziehen, den Reißverschluss von meinem Wollröckchen lösen … zu praktisch, dass ich mich für den Rock entschieden habe, ich muss nicht noch die Stiefel ausziehen. Ich streife mein Kleid über, alles sitzt, falte meinen Pullover und das Röckchen zusammen und lege sie zurück in die große Handtasche. Von der Tanzfläche draußen höre ich einen mir vertrauten Song und summe ihn nebenbei mit: „Dead alive, Suicide drive, ’till the end of the line, yeah, yeah …“
Die Rolle mit dem Make-up auspacken. Kajal, schwarzer Mascara, der kleine Pinsel, die Bürste für die Augenbrauen. Kajal wie gewohnt gestrichelt auftragen, etwas Neues probieren, die schwarze Farbe am Unterlid mal oberhalb der Wimpern verteilen … habe ich das all die Jahre etwa falsch gemacht? Den Kajal am oberen Augenlid ziehe ich routiniert wie schon die letzten zwanzig Jahre, hier ist es egal, ob ich Fehler mache, spätestens, nachdem ich noch das Mascara aufgebürstet habe, wird die ganze schwarze Tusche mit dem Pinsel auf höchst dramatische Art und Weise verblendet. Es muss nicht perfekt aussehen, der Reiz liegt auf dem Improvisierten, dem Ich-bin-gerade-aus-einer-Gothic-Disco-gefallen. Blick mit einem Lächeln in den Spiegel, das Glitzerkleid sitzt, Make-up ist fertig, ich bin bereit für die Tanzfläche. (Ende Teil 1/2)
[01.11.24 / 23:53]✎ Der Motor unter mir stottert, es geht nur ruckweise vorwärts. Ich weiß, dass dort hinten irgendwo eine Baustelle kommt, ich bin die Strecke ein paar Minuten zuvor schon in die Gegenrichtung gefahren. Langsam lasse ich das Motorrad im Leerlauf ausrollen und setze den Blinker rechts zum Anhalten. Der Tank ist fast leer, den Drehschalter zwischen Normal auf Reserve finde ich nur nach dem Anhalten mit gesenkten Kopf nach unten. Die Autos rauschen den Sonntag an mir auf der Bundesstraße vorbei, zum Glück gibt es diesen kleinen Baustellenbereich mit einem Stück Asphalt und einer Bucht … ein befestigter Abzweig auf einen Feldweg irgendwo im Nirgendwo.
Weiter mit den paar Litern Reserve zur nächsten Tankstelle. Ende Oktober wieder das alljährliche Saisonende, Tank leerfahren und das Motorrad mit neu aufgefüllten Tank in der Garage abstellen, dieses Mal mit Super Plus – ein Tipp aus der Werkstatt. Mein Motorrad stand den Sommer mehr, als dass es fuhr, eine Reparatur, eine Inspektion, ein halber Zündkerzenwechsel (die zwei von vier, die ich mangels Werkzeug nicht selber tauschen konnte). Auch wenn das mit der Ostseefahrt nicht geklappt hat – wenigstens gab es im September noch eine große Tour zum Abschluss mit ein paar anderen Bikern, quer durch den Harz, bis zum Kyffhäuser – hier bin ich das letzte Mal bestimmt 2009 oder 2010 entlanggefahren (ich bleibe unten, ich fahre nicht bis ganz nach oben, das überlasse ich den Jungs und spare meine Kräfte für die Fahrt zurück) … 335 Kilometer, die längste Tour, die ich jemals an einem Tag gefahren bin.
Und jetzt steht es wieder in der Garage. Aber nächstes Jahr, da …
das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele
Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele
Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).
vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea
Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)
[14.11.17 / 20:13]Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.