Louvre – Teil Zwei.
[27.04.22 / 23:54] ✎ Louvre – Teil Zwei. Nach dem Frühstück im Hotel, mit der Metro zu einer der beiden Haltestellen in der Nähe des Museumskomplexes und der markanten Glaspyramide in der Mitte. Ich versuche die Stelle und die Perspektive zu finden, an der ich bei meiner ersten Tour schon stand, um später die Fotos zu vergleichen. „Vorher-Nachher.“

Die Touristenströme sind nicht weniger geworden, eher mehr, und die Absperrlinien für die Warteschlangen draußen auf dem Innenhof vor dem Eingang, gefühlt noch länger. Wir haben Tickets mit dem Einlass um 11:00 Uhr reserviert und stellen uns in die entsprechende Schlange. „Fast Lane.“ (Tatsächlich geht es recht zügig.)
Unten im Eingangsbereich unterhalb der Glaspyramide angekommen. Erstes Orientieren, Garderobe mit Schließfächern suchen, den Übersichtsplan (ein Faltblatt) organisieren, den Rundgang für die nächsten Stunden planen: „Mehr als drei Teilbereiche schaffst du nicht entspannt an einem Tag!“ Aus mir spricht die erfahrene Louvre-Veteranin. Der Bereich mit den alten Gemächern und Interieur der Könige und hier residierten Herrscher deckt sich mit dem Besichtigungswunsch meiner Begleitung, den Teil musste ich bei meinem letzten (und ersten) Besuch auslassen. Doch zuerst der Rundgang durch den historischen Kern und der Ausstellung mit der Historie des Louvre – ich wusste gar nicht, dass das mal eine alte Festung aus dem Mittelalter war.
Weiter zu dem Trakt mit den Gemächern der herrschenden Klasse, dass genau an dem Wochentag einige Säle wegen Umbauten geschlossen sind, fällt gar nicht auf, allein dieser Flügel ist genauso gigantisch und eine Aneinanderreihung unzähliger Zimmer und Räume, wie die anderen Teilbereiche dieses riesigen Bauwerks. Vollgestopft mit haufenweise prunkvollen Luxus-Mobiliar. Der Salon Napoléon des III wirkt besonders beeindruckend. „Ja, der hat Stil.“
Weitere Stunden später, den frühen Nachmittag, der dritte Besichtigungswunsch – die Ausstellung mit der islamischen Kunst aus dem Mittelalter und der weiteren Jahrhunderte. Um in diesen Museumsteil zu kommen, müssen wir die Touristenmassen kreuzen, die nur hier sind, um die „Highlights“ zu sehen (mindestens die „Mona Lisa“). Den Teil hatte ich schon, alle Gemäldegalerien, alle antiken Statuen und der ägyptische Teil mit den Sarkophagen – der komplette Overkill. (Schön, dass meine Begleitung nicht darauf aus ist, das auch erleben zu wollen.)
Genau in dem Moment, in den wir unsere Drei-Stationen-Besichtigungstour abschließen, geht der Feueralarm los und wir werden durch das Sicherheitspersonal in aller Ruhe durch die grün leuchtenden Notausgänge geschleust, bis zu den groß aufgesperrten Klappen auf dem Innenhof in der Nähe der Glaspyramide. Ein einsames Feuerwehrauto steht verloren am Rande der Szenerie, während der Besucherandrang weiter in das Museum strömt, als wäre überhaupt nichts passiert. Wieder Anstehen an der Linie mit dem „Priority Access“, alle unsere Sachen sind noch unten in den Schließfächern der Garderobe.
Der Nachmittag – die verrückte Idee, den Museumsbesuch einfach noch einmal zu wiederholen, wird schnell verworfen. Wir lassen uns in dem alten Stadtteil nördlich des Louvre treiben. Zielloses, scheinbares Umherirren, jede zweite Hausnummer ein Bistro, ein Café oder eine Bar (ein Croque und ein Kakao für mich). Rein „zufällig“ entdecken wir eine alte, große Kirche (… nicht ganz so edel wie Sacré-Cœur und nicht ganz so berühmt, wie Notre-Dame am Seine-Ufer) und wenig später den fotogenen Innenhof des Palais-Royal. (Der Regierungssitz Frankreichs?)
Zum Fortführen der Shopping-Tour vom letzten Tag, hätten wir noch ein Stück weiter zu den anderen großen Kaufhäusern gemusst. Ich blocke ab, ich trage zwar den Tag wieder meine flachen Schuhe, kombiniert mit der Jeans und dem schwarz-grünen Ringelpullover einer Designermarke – aber für noch mehr Einkäufe fehlt mir das Volumen in meinem kleinen Koffer (den neu gekauften Wollmantel muss ich schon für die Rückfahrt in den Einkaufsbeutel als weiteres Gepäckstück auslagern). Mit der U-Bahn den späten Nachmittag zurück ins Hotel.
Abendessen in dem traditionellen französischen Restaurant, an dem wir die letzten Tage immer wieder vorbei gegangen sind. „Ente exquisit“ von der Menükarte, langes Warten auf das Bezahlen danach (wir als Deutsche sind da hilflos und vollkommen verloren in Frankreich) und wieder zurück die paar Schritte zum Hotel, alles für die Abreise den nächsten Tag vorbereiten.