Der vierte Tag in Tel Aviv - "Some are Vampires, some are not." Mein Gesicht ist rot angeschwollen, ich sehe aus wie ein Brandopfer, als ich mich den Morgen im Spiegel betrachte.
[29.03.17 / 23:58] ✎ Der vierte Tag in Tel Aviv - "Some are Vampires, some are not." Mein Gesicht ist rot angeschwollen, ich sehe aus wie ein Brandopfer, als ich mich den Morgen im Spiegel betrachte. Plan für heute: Sonnenlicht vermeiden. Mit drei Schichten Cremes (Aloe Vera + Feuchtigkeit + Sonnenschutz) und mit meinem langärmelligen, schwarzen Kleid (mehr als knielang und bis zum Hals geschlossen) und mit meiner großen Sonnenbrille springe ich den Vormittag wieder von Schatten zu Schatten, laufe enganliegend an jeder kleinsten und Schatten spendenden Mauer vorbei, folge dem Schatten der Blätter der Bäume, bis ich mein Tagesziel erreicht habe - das "Tel Aviv Museum of Arts". Kurz vor dem Eingang liegt noch einmal ein riesiger, voller Sonnenlicht durchfluteter Platz und ich stehe an der Schattengrenze wie ein Rollstuhlfahrer vor einer Treppe mit 1000 Stufen ... wie soll ich das jetzt noch schaffen? Ich nehme meinen Mut zusammen und sprinte durch das scharfe Sonnenlicht die 100 m zum rettenden und schattigen Eingang - meine Hand fängt sofort an zu brennen ... ich hätte neben meiner Sonnenbrille auch meine dünnen, schwarzen Lederhandschuhe für die Reise mitnehmen sollen (eines von den Medikamenten die ich nehme, hat wirklich die Nebenwirkung "Sonnenallergie"). Kurz vor Mittag, 11:57 Uhr, bezahle ich die Eintrittskarte am Eingang des Museums, welches ich auf meiner Reise für regnerische Tage oder anderes schlechtes Wetter eingeplant habe ... also auch viel zu sonnige Tage.
4 Stunden verbringe ich in dem klimatisierten Gebäude, die ersten 2 Stunden laufe ich noch durch die Galerie mit den Gemälden der modernen Kunst der letzten 150 Jahre (bleibe natürlich bei meinen Lieblingsimpressionisten stehen) - die zweite Hälfte (die anderen 2 Stunden) lasse ich mich auf die Videoinstallationen der (mir bis dahin unbekannten) Künstler in den Wechselausstellungen ein (oder auch in der Galerie für kontemporäre Kunst). In den tiefdunklen Räumen mit der Videoleinwand und den Klangcollagen fühle ich mich besonders wohl. Ich bin anders als die anderen, bunten Museumsbesucher - vollkommen in ein schwarzes Kleid gehüllt, minimaler Stil, eine kleine schwarze Handtasche in der Hand und jeder meiner Schritte ist durch die Absätze von meinen avantgardistischen, schwarzen Stiefeletten zu hören ... nur meine schwarze Sonnenbrille habe ich abgenommen.
Gegen 16 Uhr verlasse ich wieder das Kunstmuseum, ich bin hungrig, das Croissant vom Vormittag in dem Café auf dem Weg zum Museum reicht einfach nicht aus. Auf dem Weg zurück zum Hotel komme ich an einem weiteren Café / Bistro vorbei und probiere mal "Latkes" aus (auch nicht schlecht). (#4 1/2)