Mein zweiter Lebensmittelpunkt:
[15.11.15 / 18:57] ✎ Mein zweiter Lebensmittelpunkt: Leipzig. Ursprünglich wollten mein Geliebter und ich den Freitag Abend zusammen in den Swingerclub, aber er muß kurzfristig doch wieder länger arbeiten. So gehe ich schon vorher alleine in diesen Club. Für die Veranstaltung an diesem Abend wurden speziell transsexuelle Frauen und ihre Verehrer eingeladen. Ich finde sehr schnell Kontakt zu den anderen Gästen, die darauffolgende Entwicklung nimmt schon sehr orgiastische Züge an. Nie zuvor wurde mein Körper von so vielen Händen berührt, nie zuvor gingen so viele Lippen über meine. Ein Mann begehrt mich besonders - es stellt sich heraus, er ist Marokkaner (schon wieder ein Araber). Ich spiele mit dem Gedanken, eine Dreiecksbeziehung aufzubauen. Leider ist er zu gut bestückt und der Sex mit ihm tut nicht nur mir sondern auch ihm weh. Mein Freund stößt gegen Mitternacht hinzu in diese illustre Gesellschaft und mir wird sofort bewußt, ich liebe nur ihn. Alles andere ist nur Sex mit vielen anderen, flüchtigen Bekanntschaften die Nacht. Ich werde sogar gefragt, was ich den sonst mache, wenn ich nicht gerade arbeiten muß - sie halten mich für eine Prostituierte?
Nach drei Uhr verlassen mein Freund und ich wieder den Club und kehren in mein Stammhotel zurück. Ich werde dort schon nicht mehr nach meinem Namen gefragt, die kennen mich schon an der Rezeption. Ich nutze den ganzen Sonnabend Vormittag in dem Hotelzimmer um mit meinem Liebsten im Bett zu kuscheln, bevor er mich am frühen Nachmittag wieder verläßt - zu dem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, daß es der letzte gemeinsame Moment an diesem Wochenende ist. Ich fahre wieder alleine in die Leipziger Innenstadt und schweife ohne Ziel bei hereinbrechender Dunkelheit durch die Einkaufsgeschäfte. Ein schwarzer Hut ist es diesmal, für das ich mein Geld hingebe. Ein leichter, schwarzer Filzhut mit sehr breiter Krempe, genauso einen wie ihn die Hauptdarstellerin in dem japanischen Exploitationfilm "Sasori" aus den 70ern trägt. Für das Abendessen wähle ich die japanische Küche.
Eigentlich bin ich in Leipzig an diesem Sonnabend Abend um ein paar Livebands zu sehen, das tue ich auch ... wie die vielen Nächte zuvor, allein. Zurück im Hotel, erreicht mich um drei Uhr nachts seine SMS, daß er nicht zu mir kommt. Ich schlafe wieder alleine ... ich fühle mich häßlich, ich werde ihn nie halten können. Bitte liebe mich, nicht nur meinen Körper!