morgana81 - gothic transgender

Post-OP Update #3 - Ich kann untenherum feucht werden ...

[05.11.18 / 21:36] Post-OP Update #3 - Ich kann untenherum feucht werden ... und wie! (Diese kleine Drüse in der Nähe der Blase wurde also nicht verletzt.) Eine Sorge weniger, ein Punkt mehr auf meiner "Hoffnung-Erfüllt-Liste". Langsam ertaste ich mein neues Körpergefühl - zu einem Orgasmus reicht es noch nicht, aber ich bin nah dran...

Zu der unerfreulichen Nachricht des Tages ... die HPV-Infektion da unten, nur ein paar Zentimeter entfernt auf der anderen Seite, scheint doch zum Teil eine Hochrisiko-Variante zu sein. Der letzte Laborbefund weist auf eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs hin ... was ist denn ein "Ki67-Index"? Muß mich das beunruhigen? (Aber ich habe doch gar keine Gebärmutter.) Solange es nicht bösartig ist, meine Zustimmung zum Arzt: "Wenn man's wegschneiden kann, kann man's wegschneiden!" (Das wird wohl meine dritte OP dieses Jahr.)

[25.09.18 / 12:04] 3 Monate Post-OP - Mein Nachsorgetermin in der Klinik in Potsdam. Das etwa 20 bis 30 Minuten lange Gespräch mit dem Dr. Bauquis gegen Mittag und die Untersuchung meines operierten Areals auf der Liege offenbart so einiges. Ich habe vollkommen falsch bougiert. Er tastet meine Neovagina ab und zeigt mir an seinem Finger, wie tief er damit hineinkommt - bis zu 5 cm! (Wie hat er das nur geschafft?) Er gibt mir den Ratschlag, auf die Dilatoren mit dem größeren Durchmesser (2,5 und 3 cm bzw. 3,5 cm) umzusteigen (einen mit 3,5 cm besitze ich gar nicht). Seiner Meinung nach ist die Tiefe nicht so wichtig, das Dehnen der Breite ist bei mir (in meinem speziellen Problemfall) jetzt von besonderer Bedeutung. Wenn ich doch mehr Tiefe wünsche, kann ich immer noch, frühestens in 8 bis 10 Monaten - nachdem alles vollständig abgeheilt ist (speziell das fragile Stück bei mir im angrenzenden Enddarm, das mit der Verletzungsgefahr) - eine Erweiterungsplastik bei ihm vornehmen lassen ... eventuell sogar bei ihm in der Schweiz. Er operiert dann mit einem Stück Darm aus dem Colon (wahrscheinlich das abknickende Stück gleich hinter dem Enddarm). Im Gegensatz zu dem Hauttransplantat vom Oberschenkel oder dem Bauch, braucht das Darmtransplantat nicht lebenslang bougiert zu werden - und die Prozedur hinterläßt auch keine häßlichen, äußeren Narben ... im Idealfall (ohne das irgend etwas schief geht und ich mit einem "Scheißebeutel" an meiner Seite aufwache). Noch 8 bis 10 Monate Bedenkzeit.
Aber immerhin, die Schamlippen sind sehr schön abgeheilt (er hat einen Blick darauf geworfen, als ich auf der Liege liege und meine Beine spreize). Er tastet auch die Klitoris ab: "Können Sie das fühlen?" (Ja! Sehr deutlich!) Und der rote Knubbel am Harnröhrenausgang geht auch irgendwann (hoffentlich) von alleine weg.

Lange habe ich überlegt, ob ich dem Doktor in meinem Blog ein Pseudonym gebe, à la "Diese Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Alle Namen der teilnehmenden Personen wurden aus Respekt verändert." Aber ich finde, ich kann ihn doch uneingeschränkt weiterempfehlen ... es gibt bestimmt genug transsexuelle Frauen da draußen, denen es gar nicht so sehr auf die Tiefe ankommt. Die einfach nur ein ästhetisch ansprechendes, schönes Endresultat haben wollen (und es sieht wirklich gut aus).

[25.08.18 / 01:08] 2 Monate Post-OP ... mein alles beherrschendes Thema. Ich werde nachlässig beim Bougieren, den einen Tag nur mit dem Finger, den anderen mit dem kleinen Dilator - und den nächsten Tag lasse ich es ganz bleiben. Ich habe einen Verdacht, vielleicht habe ich ganz am Anfang doch eine Naht ertastet? Vielleicht ist das jetzt ein Narbenring und alles was dahinter liegt unerreichbar? (Wieviele Zentimeter da wohl noch hätten kommen können ... zwei mindestens.) Leider bleibt mein Kontaktversuch mit der Klinik in Potsdam vor fast zwei Wochen erfolglos, die Ärzte dort und der Schweizer Chirurg wären die einzigen, die mir erklären könnten, was da wirklich bei der Operation passiert ist.
Ich habe immer noch den einen Operationstermin auf der Warteliste in drei Jahren, 2021, bei dem Chirurgen in München. Vielleicht könnte ich dort eine neue Vaginalplastik machen lassen, mit der Haut vom Oberschenkel oder des Bauches ... wenn ich das denn wirklich will - mit einer häßlichen, großen Narbe am Bein oder quer über den Bauch (nur um im Endergebnis mit Männern Sex zu haben). Lieber bougiere ich unter Schmerzen weiter und hoffe auf meinen Traumprinzen mit einem Penis in der Größe eines Daumens (leider schließt das alle meine bisherigen Männerkontakte aus).

Die langersehnte, aber dann doch irgendwie plötzlich passierende Operation ist die eine Sache, die psychische Aufarbeitung danach die andere.

[13.08.18 / 22:21] Post-OP Update #2 - "Ich werde niemals in meinem Leben Sex haben können" - jedenfalls nicht ohne eine Korrekturoperation. Mein zweiter Nachsorgetermin bei meiner Frauenärztin. Zwei Stellen, eine am Scheideneingang und eine unterhalb der Harnröhre, sind noch nicht ganz verheilt (das Zeug auf der Slipeinlage ist übrigens nur Wundsekret, ich habe nachgefragt). Trotz des täglichen Bougierens mit dem kleinsten Dilator schrumpft die Neovagina immer weiter zusammen, jetzt sind es nur noch spärliche 3 Zentimeter - und das ist auch nur der weiche Teil neben und unter den Schamlippen und das angrenzende Fettgewebe der Haut. Alles dahinter ist das undurchdringbare Gewebe der Beckenbodenmuskulatur ... Sex ist so unmöglich (und ich bezweifle auch, ob ich jemals überhaupt den einen Beckenknochen ertastet habe). Laut der Aussage meiner Frauenärztin, wird das Bougieren auch keine weitere Tiefe mehr bringen - alles was ich jetzt noch tun kann, ist die Klinik in Potsdam zu kontaktieren und nach einer Korrekturoperation zu fragen, bei der das alles da unten nochmal aufgeschnitten wird und (möglicherweise) ein richtiger Platzhalter eingesetzt wird (nicht nur die weiche Tamponade) ... wenn ich denn unbedingt darauf bestehe, damit Sex haben zu wollen (rein äußerlich ist alles OK).
Die Klitoris ... ist sie wirklich tot? Irgendwie sind da doch Gefühlsempfindungen. Die Instrumente der Ärztin bei der Untersuchung auf dem Gyno-Stuhl kann ich deutlich spüren ... ich bin da in der Körperregion doch irgendwie sensibel. Die Hoffnung bleibt, daß da unten doch noch die volle Gefühlsbreite zurückkommt - immerhin ist das ja wirklich noch nicht ganz verheilt und ich traue mich noch nicht, mich da anzufassen (ich könnte ja was kaputt machen).
Da ich vor kurzem aus dem familiären Umfeld gefragt wurde, wie ich denn das ganze da unten pflege, habe ich mir von meiner Frauenärztin einen Rat geholt: fetthaltige Creme (die für Babys) für das innerste meiner Neovagina - um die Haut geschmeidig zu halten, bitte täglich nach dem Duschen auftragen. Ein zusätzliches Rezept für Östrogensalbe (für die weitere Wundheilung und Pflege da unten) gibt sie mir noch mit.

Weiter den Tag zum nächsten Arzt ... meine andere Problemzone. "Hinten herum" ist es auch immer noch nicht ganz verheilt - die wunden Stellen drücken sich eher gegenseitig zu und das unumgängliche Pressen auf der Toilette hat noch zusätzlich "Hämos" zweiten Grades verursacht ... das macht die Sache jetzt auch nicht besser. (Werde ich irgendwann wieder Analsex haben können?) Auch hier bietet mir der Arzt an, das zu operieren (nur ein ganz kleiner Eingriff) ... meine Entscheidung, ich kann - aber ich muß nicht (ich werde es aber in ein paar Wochen).

Zurück bleibt das hin- und hergerissene Gefühl zwischen Verlust, Angst und Zweifel. Ich sollte aufhören, mich über Sex zu definieren. Ich habe mehr als nur einen nackten Körper.

Nachtrag: Die Klitoris, sie ... kitzelt? Durch das Auftragen der Fettcreme gleite ich mit dem Finger auch in den empfindsamen Bereich. Jetzt muß ich abwarten, wie sich das weiterentwickelt (die Hoffnung wird stärker).

[01.08.18 / 15:42] Post-OP Update #1 - die Schwellungen gehen zurück. Die paar übrig gebliebenen Fäden lösen sich auf oder fallen aus. Der neugeformte Schamhügel sieht gar nicht mal so schlecht aus ... alles darunter, großes Fragezeichen. Der innere Teil der Schamlippen ist noch taub, die Klitoris ... Schmerz ist auch ein Gefühl. An der Klitorisvorhaut ist etwas, was ich nicht einordnen kann - drückendes Narbengewebe? Eine Fistel? Das sollte ich bei meinem nächsten Besuch bei meiner Frauenärztin mal abklären lassen ... möglicherweise wird das die Korrekturoperation in ein paar Monaten.
Die Neovagina ... irgendwelche Nähte spüre ich da nicht mehr (und ich bezweifle, ob ich die überhaupt jemals ertastet habe). Ich komme mit dem Zeigefinger ein paar Zentimeter bis zum Beckenknochen, ab da wird es zu eng und es geht nicht mehr weiter. Der kleinste Dilator schiebt sich mal gerade so 3 oder 4 cm hinein. Interessanterweise habe ich von Anfang an keine Hemmungen, mit dem Finger in mir "herumzustochern" ... so als ob es das natürlichste der Welt wäre (für eine Frau).
Ein zwiespältiges Gefühl, halb Akzeptanz, halb Ablehnung. Die Ibu's habe ich abgesetzt, die restlichen Schmerzen da unten muß ich jetzt so ertragen. Immerhin eine neue Erfahrung: gestern habe ich mir in der Kaufhalle eine Packung Slipeinlagen "dailies" für die Frau gekauft, die 200 Kompressen sind schon seit ein paar Tagen aufgebraucht. Viel Blut ist da nicht mehr, nur noch ein paar Tropfen an der kritischen Stelle zwischen Damm und Schamlippen ... der Rest, Wundsekret? Talg? Übrig gebliebenes Gleitmittel vom Bougieren?

Immer daran denken: ich wollte es so. Ich wollte die Operation, in der alles von außen hübsch gemacht wird und der funktionale Teil innen vernachlässigt wird. Der Chirurg hat nur die ihm zur Verfügung stehenden Mittel verwendet und das, im Rahmen des medizinisch Möglichen, beste daraus gemacht (ästhetisch betrachtet, gibt es da nichts zu meckern).

[25.07.18 / 02:40] 1 Monat Post-OP - Zeit der Ernüchterung. Das Teil, das die neue Klitoris sein soll (ehemals Eichel des Penis), ich weiß nicht ... es fühlt sich an, als trage ich irgend etwas totes, festes, taubes zwischen meinen Beinen - es drückt und schmerzt nur. Die Neovagina selbst ... nach 3 Zentimetern kann ich die Naht ertasten, an der noch ein winziges Stück Haut des Hodensacks angenäht wurde, um einen kleinen Teil (+2 cm) mehr Scheidentiefe zu verschaffen - aber alles unter 8 Zentimeter Tiefe ist eigentlich völlig unbrauchbar für Sex ... die meiste Haut meines ehemals winzigen (und durch die HRT geschrumpften) Penis wurde nur dazu verwendet, um überhaupt bis zum neugeschaffenen Eintrittsloch aka Scheideneingang zu kommen.
Es ist alles auf Spannung und Zug genäht - die Nähte am Damm und der Vernähung der hinteren, unteren Enden der beiden Schamlippen reißt ständig neu ein, heilt nicht wirklich ab, blutet so vor sich hin. Blut ... jeder Stuhlgang auf der Toilette ist äußerst blutig und sehr schmerzhaft - und diese Tortur dauert in der Regel 3 bis 5 Stunden! Die Nähte an der Darmwand sind bestimmt schon längst wieder eingerissen, in Folge dessen sich der Aftereingang und der Schließmuskel noch mehr verkrampft und enger zusammenzieht. Eine Fistel wird sehr wahrscheinlich die Folge sein. Alles in allem ... ich glaube, diese Operation hat mich letztendlich jeder Möglichkeit beraubt, überhaupt noch jemals in meinem Leben Sex zu haben, oder überhaupt noch darauf zu hoffen, oder daran zu glauben. Es ist alles verloren.
Meine Brüste - die sind von selbst gewachsen, wunderschön in ihrer (kleinen) Form. Aber das Teil da unten - es ist zwar alles mein eigenes Material, aber ich kann es so nicht wirklich akzeptieren, geformt und modelliert von einer fremden Person. Es gehört nicht wirklich zu mir ... der alte Penis schon nicht - und das jetzt da unten auch nicht.

Bin ich nach nur einem Monat zu ungeduldig? Zu schnell enttäuscht?

[16.07.18 / 15:51] Der erste postoperative Besuch bei meiner Frauenärztin, drei Wochen nach der GaOP - ich kann jetzt mit dem Androcur aufhören. Tatsächlich habe ich die letzten zwei, drei Wochen schon das Cyproteronacetat soweit herunterdosiert, daß es der Menge (2 mg) in der Pille "Diane" entspricht, um es letztendlich doch komplett auszuschleichen. Die Antidepressiva, die mir ursprünglich wegen "Anpassungsstörungen" verschrieben wurden, mußte ich kurzzeitig (schlaflose Nächte) wieder höher dosieren (von dem Zeug komme ich so schnell nicht weg).
Bei der Untersuchung auf dem Gyno-Stuhl wurde nochmal festgestellt, was ich schon befürchtet hatte - die Naht, die den neugeformten Damm hält (das Teil zwischen Anus und Scheideneingang), ist leider wieder aufgegangen und blutet leicht (beim letzten Toilettengang gerissen, mir sind die indischen Flohsamenschalen ausgegangen). Mit der Iodsalbe komme ich in die Furche nicht heran, die Frauenärztin schreibt mir noch ein Rezept mit Desinfektionsspray zur zusätzlichen Wundbehandlung auf - und eine Packung antiseptische Vaginaltabletten ... das ist neu, das kenne ich noch nicht.
Auch wenn es vielleicht noch nicht ganz abgeheilt ist - ich muß umgehend mit dem täglichen Bougieren anfangen, bevor sich das ganze wieder verwächst und die spärlichen paar Zentimeter Tiefe, die ich habe, komplett verschwinden. Dafür habe ich ein Set mit vier Dilatoren im Internet bestellt ... von Frauenärztinnen in England empfohlen. Das Set umfaßt die Größen 9 x 2 cm, 11 x 2,5 cm, 12,5 x 2,8 cm und 14 x 3 cm. Es gibt von derselben Firma noch ein anderes Set mit fünf Größen, aber die ganz große Größe wird niemals bei mir hineinpassen (dazu war einfach viel zu wenig Ausgangsmaterial bei mir vorhanden) ... ich bin schon froh, wenn die kleinste Größe irgendwie paßt.

Noch ein paar Wochen (oder Monate?) der Wundheilung, es fühlt sich immer noch stellenweise schmerzhaft oder taub an ... wie "angetackert" und unter Spannung. Auch das kleine Teil, das die Klitoris formt, hat noch kein Lebenszeichen von sich gegeben ... die Hoffnung besteht weiterhin, daß sich die Nerven noch regenerieren. Ab und zu falle ich aber doch wieder in alte Gedankenmuster zurück - was, wenn ich mit dem Teil niemals wirklich Sex haben kann? Die andere Operation hinten herum lief auch nicht optimal. Möglicherweise befinde ich mich jetzt wieder in der Phase tiefster Asexualität ... die Phase, in der mich das mit dem Sex einfach nicht betrifft. Wozu dann überhaupt diese kostspielige Operation? Was soll ich denn mit dem "neuen Loch" da unten überhaupt anfangen? Wenigstens die Schamlippen sehen wirklich wunderschön aus (mit den Narben etwas Frankenstein-mäßig, aber darauf stehe ich ja). Es dauert seine Zeit, bis ich mich mit meinem neuen Körperteil angefreundet habe.

Nachtrag ... das da oben ist nicht der richtige Eingang, das ist die Klitoris mit etwas einengender Haut - das da unten ist der richtige Vaginaleingang. Ich habe ja überhaupt keine Ahnung von der weiblichen Anatomie, aber hey - schon 2x2 cm mit dem kleinsten Dilator. Mit dem kleinen Finger geht es tiefer...

[10.07.18 / 16:24] Tag 15 - Sonntag, da passiert nicht viel, die Behandlung beschränkt sich auf meinen mysteriösen Ausschlag am ganzen Körper - ich bekomme ein Gel zum Auftragen auf die Haut.

Tag 16 - Gleich nach dem Frühstück am frühen Vormittag werden die Fäden an den Schamlippen gezogen - das tut sauweh - dagegen ist das anschließende Ziehen des Blasenkatheters ein Klacks. Für die frischen Nähte an den Schamlippen bekomme ich nach der Entlassung eine Salbe mit, für das Wasserlassen (der Frühstückstee) gibt es noch eine Tablette zum Entspannen. Wie wird es sein? Der Katheter hat das Austrittsloch an der Harnröhre bis jetzt noch gedehnt, analog zu meinen Ohrlöchern und den Ohrringen wird sich das kleine Loch nach einiger Zeit der Nichtbenutzung zuziehen.
Später nach dem Mittagessen, kurz nach 13 Uhr ist es soweit. Zuerst sind es nur ein paar Tropfen ... "Entspann dich, gib dir Zeit" ... Ozeane, Meere, so viel Wasser! Dieser mentale Trick funktioniert meistens, ein Strahl geht seinen Weg nach unten in die Toilettenschüssel, ein zweiter links vorbei an den Oberschenkel ... OK, mehr Perfektion hätte ich jetzt auch gar nicht erwartet. Ich trockne alles mit Klopapier ab und lege noch ein paar Blatt als Streifen in Art des Verbandes auf das Operationsgebiet. Im Laufe des frühen Nachmittags lasse ich mir nochmal zeigen, wie ich die Kompressen richtig auflege und wo genau die Iodsalbe aufgetragen wird - das muß ich demnächst alles alleine können.

Tag 17 und der letzte Tag in der Klinik Sanssouci in Potsdam - ich bin raus. Endlich wieder richtig duschen, das tägliche Waschen am Waschbecken und das Durchkämmen mit Shampoo-Wasser stößt auch so langsam an seine Grenzen. Gegen 14 Uhr stehe ich in meiner Lederjacke, meinem Rock und meinen Stiefeletten (und meinen ganzen anderen Sachen) wieder unten an der Aufnahme der Klinik und nehme meinen Entlassungsbrief entgegen. Zurück nach Hause im "Familientaxi" - ich werde abgeholt, ein Hämorrhoidenkissen liegt extra für mich schon auf dem Beifahrersitz bereit.
Daheim ein Blick auf die Waage ... 2 kg zugelegt! Das Essen in der Klinik war aber auch verdammt gut.

Alles in allem hat mein Transitionsweg von der ersten Psychotherapiestunde im Februar 2014 bis zur Entlassung aus der Klinik nach der finalen GaOP im Juli 2018 damit 4 Jahre und 5 Monate gedauert.

[07.07.18 / 20:20] Der 14. Tag - jetzt wieder in der kleinen Klinik in Potsdam. Nach dem Rückschlag vor zwei Tagen, bin ich wieder an so einem schweren Urinbeutel gefesselt - was mich aber nicht davon abhält, wieder mit leichten Tai Chi Übungen anzufangen und (danach) den Vormittag ein paar Schritte auf die Terrasse zu schlurfen. Das schwarze Minikleidchen ist "durch" und landet im Beutel für Schmutzwäsche, seit ein paar Tagen trage ich für meine Exkursionen auswärts des Zimmers einen wunderschönen schwarzen und geborgten Rock mit Paisley-Muster. Kurz vor Mittag wird dann aber doch wieder der Urinbeutel abgeklemmt und durch ein kurzes Stück Schlauch mit "Feuerwehrverschluß" (mein Lieblingsspielzeug die letzten Tage) ersetzt.
Später den Abend, ich stehe gerade vor der Toilette und spiele mit meinem Feuerwehrschlauch - da merke ich, wie der Urin parallel das Bein herunterläuft. Die Tage mit im Stehen pinkeln sind damit endgültig vorbei. Mit einem kleinem Lächeln melde ich der Schwester und dem diensthabenden Arzt, daß ich mir in die Hose bzw. den Verband gemacht habe. Wenn das wirklich die Harnröhre war, dann sind die Tage des Urinkatheters gezählt.

[06.07.18 / 19:02] Tag 13 ... in dem anderem Klinikum. Ich habe die Nacht nicht schlafen können, nur den Morgen ein oder anderthalb Stunden. Ich hänge wieder an einem Urinbeutel. Das Patientenzimmer wurde extra für mich frei geräumt - ich werde isoliert von den anderen Frauen gehalten? Die Nacht über böse Gedanken ... "Hoffentlich krepiere ich hier." Ich beginne das Teil da unten zu hassen ... OK, wir hatten vielleicht keinen guten Start.
Nach Untersuchung auf dem Gyno-Stuhl am Vormittag der Befund - es scheint tatsächlich nur die Stelle geblutet zu haben, an der die Harnröhre die Neovagina (ehemals Penishaut) durchsticht. Hoffentlich wurden bei der Untersuchung auch wirklich alle Tamponaden und Kompressen aus dem tiefsten Inneren meiner "Problemgrotte" entfernt. Vielleicht hat sich am Ende auch nur ganz viel Blut in meinem Unterleib gestaut und sich eine Stelle gesucht, an der es endlich heraustreten kann - ich sehe jetzt irgendwie auch nicht mehr ganz so dick und aufgebläht aus.
Kurz nach halb Fünf den Nachmittag, Rücktransport im Rollstuhltaxi in die kleine Klinik. Kaum da, wird alles wieder unten herum schön eingepackt.

[05.07.18 / 20:30] Tag 12 - Die Naht an den Schamlippen wird neu verklebt, die ... fallen mir sonst wieder ab? Ein mysteriöser Hautausschlag befällt im Laufe des Tages meinen ganzen Körper - ich habe das Antibiotikum im Verdacht, welches ich seit Absetzen des Tropfs vor fast einer Woche als Tablette zu mir nehme.

Den Nachmittag ... ich stehe gerade von meinem Bett auf, da merke ich, wie etwas das Bein herunterläuft - Blut! Es wird immer mehr - "Scheiße, ich laufe aus!" Ich torkele zur Toilette, hinterlasse eine riesige Blutspur. Ich stelle mich breitbeinig über die Toilette - ein Fluß an Blut ergießt sich darin. Das ist genau der Moment für den Alarmknopf an meinem Armbändchen. Die herbeieilenden Pfleger und Ärzte im Dienst versuchen die Blutung zu stoppen, stopfen alles an Kompressen in meine stark blutende Neovagina, was gerade greifbar ist. Ein Rettungswagen wird gerufen, ich werde mit Blaulicht in eine größere Klinik in Potsdam verlegt. Alles, was ich dabei habe, ist mein Telefon, meine Versichertenkarte und mein schwarzes Hemdchen am Leib.
Nach kurzer Liegezeit in der Notaufnahme werde ich den Abend auf die Gynäkologie-Station des Krankenhauses verlegt (endlich habe ich auch das geschafft). Die Ärztinnen dort trauen sich nicht an die 29000-Euro-Operation ran, aber sie sind überrascht, wie gut die Schamlippen und das operative Ergebnis aussieht. Die Blutung scheint gestoppt, sie lassen erstmal alles so, wie es ist ... vollgestopft mit Kompressen. Zur Beobachtung (und zur Planung des weiteren Vorgehens) werde ich über Nacht in dem großen Klinikum dabehalten.

[04.07.18 / 18:24] Tag 9 in der Klinik in Potsdam - täglicher Verbandswechsel nach dem Frühstück, dieses mal wird auch die Tamponade gewechselt. Ich stelle es mir viel komplizierter vor, als es ist ... "Alles OK." - "Ist ja nicht so tief bei mir." Ich kann immer noch nicht hinsehen und starre an die Decke des Zimmers über mir ... so schön verziert mit Stuck. Den ganzen Vormittag verbringe ich dann auf der Terrasse (Sudoku-Rätsel lösen), das Beugen des Oberkörpers geht überraschend gut, nur das Sitzen auf der operierten Stelle geht gar nicht. Entweder ich sitze auf der Kante des Polyrattansessels oder ich nehme die für operierte Transsexuelle klassische Halb-Liegeposition ein.

Tag 10 - Die Antibiotika nehme ich noch solange, wie der Urinkatheter dran bleibt (noch 1-3 Tage?), die 600er Ibu's habe ich noch kistenweise zu Hause auf Lager. Ich verliere immer noch zuviel Blut, das Sitzkissen auf der Terrasse ist jetzt jedenfalls ruiniert. Ekliger Nebeneffekt - dieser unangenehme "Verwesungsgeruch" einer offenen Wunde.

Der 11. Tag - neuer Verbandswechsel am Morgen, der alte Verband war auch total durchgeblutet. Mittlerweile liege ich die Nacht auf zwei saugfähigen Unterlagen. Aber die Ärztin (die den Verband gewechselt hat) versichert mir, das ist alles ganz normal, das Blut kommt nur von innen, durch das Anlegen der Neovagina. Wenn ich auf der Toilette bin ... alles voller Blut. Ich kann es nicht mehr sehen, das geht jetzt schon seit zwei Monaten so.

[01.07.18 / 21:13] Tag 6 - Die Venüle auf dem Handrücken wird gezogen.

Tag 7 - Mist, ich liege doch in meinem eigenen Blut. Nach Auftrennen der Naht, die die Tamponade hält, ist über Nacht einiges an Blut herausgetropft (und es wird den Tag noch mehr). Dafür fange ich jetzt wieder langsam an, meine Blase zu spüren.

Tag 8 - Der Urinbeutel wurde gegen einen Stöpsel mit Verschluß getauscht. Befreit von diesem Ballast, muß ich mich wieder daran gewöhnen, die Toilette zu benutzen. (Wow, ich kann -mit Schlauch- im Stehen pinkeln!) Endlich bin ich auch nicht mehr in dem Zimmer gefangen und kann die nähere Umgebung hinter der Tür erforschen. Ich tausche das weiße OP-Hemdchen durch mein knappes, schwarzes Minikleidchen (das von der Disco das Wochenende zuvor - Hauptsache unten herum offen) und laufe ein paar Schritte zu der Terrasse des Klinikgebäudes.

[28.06.18 / 19:26] Tag Nr. 5 - den Morgen war mir noch etwas schlecht, meine Gedanken gehen an alle postoperativen Transsexuellen, die diese Tortur überstehen mußten - ihr habt meinen allerhöchsten Respekt.
Kurz vor Mittag kommt der Dr. Bauquis vorbei (bevor er wieder in die Schweiz abreist) und erzählt mir etwas mehr über die Operation. Trotz größter Vorsicht wurde beim Anlegen der Neovagina die dicht daneben liegende Darmwand verletzt (oder sie war es schon vorher) - und zwar genau die Stelle, an der ein paar Wochen zuvor von dem anderen Chirurgen die Condylome entfernt wurden. Er hat es wieder zugenäht. Jetzt muß ich die Heilung abwarten, geht alles gut, habe ich eine Tiefe von 5 bis 10 cm. Verheilt es nicht, muß neu operiert werden. Aber das war auch mein Grundgedanke: "Geht irgend etwas schief - einfach wieder zunähen und von außen hübsch machen." Mit einem Spiegel kann ich meine noch geschwollenen Schamlippen sehen (es sieht wirklich gut aus). Was dahinter liegt, muß ich erst noch herausfinden. Die Drainage, wo das Blut (oder Wundsekret) abfließt, wird mir eine Stunde später gezogen ... schon mal ein Beutel weniger.

[27.06.18 / 18:45] Der 4. Tag in der Klinik in Potsdam - und schon wieder die Schlaftablette abgelehnt und dafür mit meinem Zeug die Nacht zugedröhnt, mit dem Ergebnis: Es ist den Morgen viel zu hell und zu laut in dem Zimmer an der Straßenseite Richtung Osten. So langsam kommen mir die Zweifel, ob ich mit der Operation nicht zu weit gegangen bin. Wahnsinn, daß bis 2011 alle Transsexuellen da durch mußten, nur um auch offiziell ihrem Geschlecht anzugehören. Mittlerweile traue ich mich auch alleine aufzustehen und zum Waschbecken zu gehen - aber ganz langsam und vorsichtig, an mir hängen noch die zwei Schläuche mit ihren Beuteln. Kurz vor Mittag dann der Verbandswechsel, aber zu sehen bekomme ich noch nichts (aber es soll den Angaben der Schwester und des Doktors sehr gut aussehen). Jetzt kommt auch die müffelnde Salbe drauf, die das weiße Bettlaken versaut. Noch mehrere Tage oder eine Woche durchhalten.

[26.06.18 / 20:21] Der 3. Tag in der Klinik - ich habe die Nacht kaum geschlafen, ich mußte ja auch unbedingt die Schlaftablette den Abend zuvor ablehnen. "Ich habe mein eigenes Zeug dabei", leider viel zu niedrig dosiert. Den Morgen bin ich noch ganz dösig im Kopf - aber ich habe kaum Schmerzen, der Tropf wurde schon gegen Mitternacht abgestellt und von meiner Hand getrennt. Interessanter Effekt: Durch die Narkose den Tag zuvor habe ich überhaupt keine Erinnerungen an den gestrigen Tag, ich muß mir alles aus meinem Tagebucheintrag wieder zusammenstellen. Übrigens, der Urinkatheter läuft von ganz alleine voll, der Anschluß sitzt in der Blase, ich muß überhaupt nichts dafür tun (außer viel trinken). Der zweite Schlauch ist die Drainage mit dem Blut.
Korrektur meiner überschwenglichen Sichtprüfung von gestern (jetzt bei Tageslicht) - die zwei Falten gehören zu der nach hinten gezogenen Penishaut (die Schamlippen sind gut eingepackt). Frühstück ist um 8 Uhr, danach werde ich auf Ibuprofen als Schmerzmittel umgestellt. Kurz vor 11 Uhr den Vormittag kann ich schon mit Hilfe aufstehen und alleine stehen und zum Waschbecken gehen, ein Pfleger hält derweil meine Katheterbeutel. Während ich meinen Oberkörper wasche, mir die Zähne putze und meine Haare feucht durchkämme, wird mein Bett gemacht. Entgegen meiner schlimmsten Befürchtungen, ist das weiße Laken vollkommen blutfrei. Ansonsten passiert den weiteren Tagesverlauf nichts Besonderes, nur Essen, Dösen, Lesen, ab und zu ein Arzt - und Warten auf die Visite des vielbeschäftigten Doktors.
Nachtrag: Der Dr. Bauquis kommt doch noch vorbei und sieht sich die Stellen an. Die zwei eher unschönen Furchen sollten in zwei oder drei Monaten von alleine verschwinden.

[25.06.18 / 21:32] Tag 2 in der Klinik - Szene fehlt - Ich bin noch unter Drogen, total benommen und alles dreht sich (und noch kein Zeitgefühl), aber dafür eine sexy rauchige Stimme. Kurzer Kontrollgriff nach dem Aufwachen am frühen Nachmittag aus der Narkose - der Adamsapfel ist noch da, die Brüste sind noch gleich groß, kein Scheißebeutel, nur der Urinkatheter (hängt außen am Bett) - und unten herum befindet sich so eine eine Art Verband in Form eines String-Tanga (nur ohne Strings) ... aber fast keine Schmerzen und (noch) kein Blut.
(Wahrscheinlich) Der Dr. Bauquis kommt vorbei und erkundigt sich nach meinem Befinden, "Alles OK" antworte ich ihm. Als ich danach in der Post-Narkose noch etwas schlafe, wache ich den späten Nachmittag in meinem Zimmer neben meinen Eltern auf. "Mir geht es gut, fast keine Schmerzen, nur etwas benommen." Eine große Erleichterung für die beiden. Hoffentlich haben sie die schmutzige Jeans im Badezimmer entdeckt und zum Waschen mitgenommen.
Den Abend gibt es noch eine leichte Brühe und die Beutel am Tropf werden gewechselt. Ich sehe unter der Bettdecke nach und entdecke am oberen, leicht abstehenden Rand des Verbands den Ansatz meiner neuen Schamlippen, vor Freude und Glück muß ich kurz lachen. Meinem Freund schreibe ich eine SMS: "I'm now a woman, 100%." Er wünscht mir gute Besserung.

[24.06.18 / 19:36] Tag 1 in der Klinik in Potsdam - Sonntag 14 Uhr ist meine Aufnahme, aber ansonsten ist den frühen Nachmittag nicht viel Betrieb. Ich werde auf mein Zimmer geführt ... schon wieder ein Einzelzimmer. Alles Auspacken und Einrichten. Die nette Krankenschwester, die mich auf das Zimmer geführt hat, kommt mit einem Einlauf vorbei, um die Darmgegend und das Operationsgebiet vorzubereiten - kurz: Meine schwarze Jeans ist ruiniert. Bis zur Toilette kann ich den Darmschließmuskel ein paar Minuten später nicht mehr halten. Dem kurz vorher dazugekommenen Arzt, der die Operation morgen mit unterstützen wird, erkläre ich mein Malheur mit dem lustigen Satz: "Ach, das passiert schon mal bei MS ... gelegentlich etwas Harn- und Stuhlinkontinenz."
In meiner Unterwäsche neben ihm am Tisch sitzend, beantworte ich ihm weitere Fragen zur Anamnese und er erzählt mir noch einmal alle Risiken für morgen auf und erklärt die Operationsmethode ganz detailliert anhand einer selbstgezeichneten Skizze. "Ist das da so eine Art Jungfernhäutchen, das da entsteht?" Nein, das ist nur die um die Ecke gebogene Penishaut (oder der Rest des Hodensacks als Extra-Verlängerung). 7 Uhr morgens ist meine Operation ... sportlich, vorher muß ich mich noch einmal gründlich waschen und duschen (für eine angenehme Arbeitsatmosphäre).
Den heutigen Abend gibt es noch den zweiten Einlauf und eine klare Brühe zum Essen bzw. schlürfen (könnte eventuell Spuren von fester Nahrung enthalten), sowie etwas später, die Visite vom extra aus der Schweiz angereisten Chefchirurgen ... und vielleicht kommt noch jemand anders vorbei und vollendet mein Werk an äußerst blutiger Intimrasur. T minus weniger als 1 Tag. (Und ich bin doch nicht aus Angst vorher abgehauen ... dritter Stock - zu hoch, um jetzt noch aus dem Fenster zu flüchten.)

[20.06.18 / 16:25] Doch alles wieder ganz anders - mein OP-Termin wurde auf Montag Morgen vorverlegt, ich muß den Sonntag Mittag schon anreisen. So wie das jetzt aussieht, falle ich Sonntag Morgen irgendwo in Berlin aus einer Gothic-Disco und fahre direkt in die Klinik nach Potsdam...

Todo:

Geld an die Klinik überweisen (jetzt nur noch 29000 Euro) ... OK großes Blutbild mit weiteren Werten (5 Ampullen) ... OK EKG (zusammen mit der Blutentnahme beim Hausarzt) ... OK (metaphorisch) meinen Freund abholen und irgendwie mit auf die Reise nehmen ... ?

Wird er es verkraften? Ich bin dann keine Transe mehr, keine "Shemale" wie aus den Pornos. Ich bin dann einfach nur noch eine x-beliebige Frau. T minus 5 Tage. (Jetzt wird's ernst!)

[29.05.18 / 22:30] Der zweite Termin in Potsdam, 4 Wochen vor der Operation - dieses Mal treffe ich endlich den Arzt, der mich dann operieren wird. Er und sein Assistent holen mich im Wartebereich der Klinik ab und geleiten mich zu dem kleinen Behandlungszimmer. Er kommt aus der französischen Schweiz und ist noch ziemlich neu in Potsdam (vielleicht bin ich sogar seine erste "Patientin"), dafür spricht er aber viel besser Deutsch als ich Französisch (nur vereinzelt ein paar kurze Verständigungsprobleme, ich versuche erst gar nicht, in seiner Landessprache zu sprechen) und er ist einer der Top-Ärzte auf seinem Gebiet der geschlechtsangleichenden Operation.

Zum Ablauf der Operation ... die Penishaut bleibt dran, komplett mit Blutversorgung, und wird nicht abgeschnitten, nur umgestülpt. Die optionale Erweiterung mit einem Stück Darm lehne ich ab, mit Hinblick auf den von mir mitgebrachten Befund und der vorhergegangenen Entfernung der Condylome "gleich um die Ecke" im Enddarm - dafür wähle ich die von ihm angebotene Variante mit der Vertiefung der Neovagina durch ein Stück Haut des Skrotums (also doch eine "kombinierte" Operationsmethode). Die darin enthaltenen Hoden kommen sowieso weg, der Rest wird für die Konstruktion der Schamlippen verwendet sowie die Penisspitze als neue Klitoris.
Die Operation dauert insgesamt 4 bis 5 Stunden mit Anästhesie ... und es wird danach sehr schmerzhaft für mich. Von der zusätzlichen Schönheitskorrektur des Adamsapfels rät er mir ab - die entstehende Narbe wäre viel häßlicher als mein jetziger und gar nicht so sehr ausgeprägter Schildknorpel (und würde auch viel mehr Probleme verursachen). Auch allgemein sieht er mich mit einem kurzen Blick an - und ich brauche seiner Meinung nach keine weiteren Schönheitsoperationen. Auch das mit den Silikonimplantaten lehne ich strikt ab und fasse mir dabei an die Brust: "Ich wollte immer kleine Brüste! Ich habe kleine Brüste! Ich bin sehr zufrieden damit." (Mit überraschtem und verwunderten Blick seines Assistenten.)
Fehlt nur noch eine Sache ... noch einmal tief Luft holen und ich ziehe meine schwarze Jeans mit dem Nietengürtel etwas runter - "Ich bin Ingenieur, mich interessiert das alles technisch", erwähne ich nur kurz. Er zeigt mir, wo er was abschneidet, was er weiterverwendet, wo er etwas hinoperiert ... und wo er letztendlich die Öffnung für die Vagina ansetzt - er trifft dabei genau die erogene Zone bei mir, zwischen Anus und Skrotum, an der ich schon längst etwas vermute, was da schon immer hätte sein sollen (fast so wie mein unsichtbares Tattoo am Bein, welches mir vor vielen Jahren im Traum erschienen ist). Nachteil der ganzen Operationsprozedur (außer den unsagbar bevorstehenden Schmerzen) - ich muß eventuell doch bougieren, damit es nicht wieder zusammenwächst. "Genau wie meine Ohrlöcher", gebe ich dem Arzt zu verstehen und deute auf meine Ohrringe (aus besonderem Anlaß trage ich extra meine sündhaft teuren Diamant-Ohrringe aus Israel). Damit verabschieden sich die beiden Herren in ihren weißen Kitteln von mir.

Als letztes wird nur noch der Einweisungstermin in vier Wochen und der zu bezahlende Preis + Bankverbindung mit der freundlichen Mitarbeiterin der Klinik für TS-Angelegenheiten geklärt ... ersteres verschiebt sich um zwei Tage nach hinten (Blick in den Kalender: Vollmond), letzteres wird durch durch den Verzicht der ästhetischen und unnötigen Korrektur an meinem Kehlkopf um einiges günstiger (der kosmetische Teil, den mir die Krankenkasse ja sowieso nie hätte bezahlen wollen, fällt damit komplett weg). Meine weiteren Fragen, was ich für den Termin Ende Juni wohl noch mitbringen muß, kann ich mir auch schon selbst beantworten - lockere Kleidung, ein paar Latschen und meine Versicherungskarte. T minus 30 Tage.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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