morgana81 - gothic transgender

Mittwoch, die Nacht in dem großen Doppelbett, eingehüllt in einer Melange aus Ganzkörper-Mückenschutz und Aloe-Vera-Creme.

[15.08.24 / 21:45] Mittwoch, die Nacht in dem großen Doppelbett, eingehüllt in einer Melange aus Ganzkörper-Mückenschutz und Aloe-Vera-Creme. Es sind zu viele Mücken in den beiden Zimmern, um sie einzeln platt zu drücken. Ich will diesen Tag nach Rerik zum richtigen Ostseestrand. Outfit meiner Wahl: ich wechsele von der Cargohose und dem schwarzen Top vom Tag zuvor auf mein olivgrünes Strandkleid mit Spaghettiträgern – kombiniert mit der weißen Stricktunika. Mein Strohhut, meine übergroße, schwarze Sonnenbrille. Meine Strandtasche hatte ich in meiner schwarzen Reisetasche verstaut. Ein neues Strandtuch als Unterlage und mein Badetuch in Regenbogenfarben. Alles in den Kofferraum und mit offenen Verdeck das kleine Stück durch die wunderschönen Baumalleen zur Küste.

Einen Parkplatz am Strand mit dem Navi finden, die Dünen überqueren – ich bin am Meer. Ich krame in meiner Umhängetasche … wo ist mein neuer, schwarzer und sündhaft teurer Bade-Zweiteiler? Mist. Im Hotel liegengelassen. Ja … ich habe mich schon vorher informiert, wo ich die ganzen FKK-Strände finde, den Parkplatz habe ich nicht ganz umsonst hier gewählt. Ich hatte es vor, hier nackt zu baden. Jetzt erst recht.

Ich suche den Strandabschnitt und mit genau der Grenze ab dem Schild entledige ich mich aller meiner Sachen und stapfe in meiner natürlichen Schönheit durch den Sand. Viele Menschen sind hier nicht den späten Vormittag. Mein Strandtuch und mein Badetuch auf dem Sand nahe der Dünen ausbreiten. Alles mit Sonnencreme einreiben. Bis dreihundert zählen … umdrehen, weiterzählen … wieder umdrehen. Ob ich noch braun werde?

Nicht wenig später gehe ich runter zum Wasser, kein Wind, das Wasser ist sehr ruhig. Ein unbeschreibliches Gefühl, nackt zu baden. Ich bin eins mit der Natur, eins mit dem Wasser. Niemand würde auf die Idee kommen, zu Hause in der Badewanne einen Bikini zu tragen, warum auch nicht im Ozean? Befreit schwimme ich ein paar Züge, bevor ich mich dann wieder draußen abtrockne.

Mein Parkticket läuft aus, ich will mir noch das Hinterland und die Promenade zum Salzhaff in Rerik ansehen. Ein kleiner Touristenort, ein paar Gaststätten, ein Eiscafé, ein paar Läden, ein paar Bars, das obligatorische Fischbrötchen. Den frühen Nachmittag bin ich hier schon wieder weg und fahre in Richtung Insel Poel.

Wo ist das angekündigte Gewitter? Als ich die kleine Insel erreiche, sind nur ein paar wenige Wolken zu erkennen. Es ist immer noch schwül-heiß. Der Strand ist hier voll. Der Touristenort hinten am Leuchtturm ist auch größer und stärker besucht. Ein paar Fotos vom Hafen, ich war hier schon einmal (vor fünfzehn Jahren) – aber da waren auf dem Parkplatz höchstens fünf Autos. Jetzt ist der viel größer und proppevoll.

Es zieht sich zu – eigentlich nur für eine Stunde Parken gebucht, entschließe ich mich, etwas länger zu bleiben und hoffe auf ein Seegewitter. So eines, wie ich es auch auf Ibiza erlebt habe – mit Blitze und dunklen Wolken über dem Meer. Ich finde ein italienisches Restaurant mit überdachter Außenterrasse und schönem Blick hinaus. 16 Uhr, einmal Pasta mit Krustentieren.

Der Regen naht, 17 Uhr, Zeit für einen Tee, ich bin gespannt. Wie lange dauert es noch? Noch eine weitere Stunde … Meinen Tee habe ich schon längst ausgetrunken, als der Regen einsetzt. Aus der Ferne Gewittergrollen, es zieht vom Land auf das Meer hinaus. Die Wolken werden dunkler, es regnet so stark, einige der Gäste verlegen ihr Abendbrot schon in das Innere des Restaurants. Da! Ein Blitz! Es knallt sofort. Die elektrische Entladung war nur ein paar hundert Meter entfernt. Ich habe ihn genau gesehen, hinter den Steinen, an der Mole, auf das Meer. Es donnert und gewittert noch mehr, der Regen drückt das Stoffdach ein, periodisch ergießt sich das ganze Wasser auf die Terrasse des Restaurants. Auch ich wechsele jetzt in das Innere.

Mein Essen und mein Teegetränk bezahlen, aber gehen kann ich nicht, mein Auto steht bei dem strömenden Regen unendlich weit entfernt am Rande der Ortschaft auf dem großen Parkplatz. 19 Uhr und es hört nicht auf, mein Parkticket ist schon seit Stunden abgelaufen. „Zeit für Abendessen.“ Ich bestelle einfach wieder neu und setze mich an einen Tisch, Bruschetta und ein Glas Wasser.

20 Uhr nochwas, so langsam lässt der Regen nach und leichte, helle Wolken kommen zum Vorschein. Ich habe in diesem Restaurant bestimmt vier Stunden verbracht. Als es dann aufklart, bezahle ich auch meine zweite Rechnung und mache mich auf den Weg zu meinem Auto. Es ist kühl geworden. Mein Auto steht auf dem Parkplatz auf der Wiese inmitten einer matschigen Pfütze. Hierhin kommt ganz bestimmt niemand, um das Parkticket zu kontrollieren. Den Abend wieder zurück zu meinem Hotel.

Die Fenster der Zimmer habe ich alle einen Spalt offen gelassen, zum Abkühlen. Dreißig, vierzig Mücken, ich weiß nicht wie viele – der beste Rat: Wenn du an die Ostsee fährst, nimm Mückenschutz mit! Das laute Summen kann ich mit Oropax abblocken, den Körper creme ich wieder komplett mit Mückenschutz ein, das tropische, aus der Drogerie. (Ende Teil 2/4)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße

Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße

Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg

Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,

vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.

Herzlich

Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.

Herzlich

Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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