morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[04.05.21 / 01:08] Die andere Seite. Eigentlich schreibe ich meinen Tagebucheintrag von eben nahtlos weiter, aber das paßt hier nicht thematisch (wie bei Domian in seiner Sendung - neue Anruferin, neues Thema, neue seelische Abgründe). Die letzten Nächte in Folge schlaflos bis in den Morgen, ich hatte ein Traumbild, eine Beschreibung, wie sich das anfühlt, die vielen unruhigen Stunden auf dem Kopfkissen: die Evasion von schlafraubenden und kräftezehrenden Gedankenfragmenten, die unaufhörlich über Stunden (!) wie in einem tiefschwarzen Gewittersturm mit Blitzen und kalten Sturmböen über eine tote, unwirkliche Landschaft fegen, die nicht von dieser Welt ist.
Ich kann die Gedanken in dem Moment nicht mehr kontrollieren, sie sind wie Hagelschläge oder eine rollende Lawine. Ich denke sie nicht zu Ende, sie drehen sich im Kreis, beginnen von vorn, schließen nahtlos ohne Pause an, verschlucken den Gedanken davor. Ich habe Angst ... gehe ich zum Arzt wegen meiner Schlaflosigkeit und depressiven Zustände, bekomme ich nur neue Medikamente, Tabletten, Psychopharmaka und rutsche immer weiter in meine "Psychiatriekarriere", einmal eine Nacht in der Geschlossenen verbracht, ist prägend.
Ich bin raus, ich will mein Leben zurück, ich will nicht mehr von dem Zeug abhängig sein. Es ist diese doppelte Seite der Antidepressiva und Schlaftabletten, für einige Ärzte helfen diese und sind das beste, was sie mir nur dringlich empfehlen könnten - für andere Menschen in meinem persönlichen Umfeld und andere Mediziner: "Laß die Finger davon, das macht dich nur noch mehr psychisch krank." Ich will nicht so enden, als Langzeitpatientin in der Psychiatrie, auf ewig ruhig gestellt. Ich habe die Wahl, ich kann mit sechzig oder siebzig Jahren sterben, an "Gehirnmatsch" durch die verschiedensten, medizinisch-psychiatrischen Behandlungen - oder mit hundert Jahren, dann aber schon die letzten dreißig Jahre vollkommen dement wegen chronischen Schlafmangels und haufenweise neurologische Schäden im Gehirn. Für beides habe ich die genetische Disposition.

Die MS ... schön, daß ich mal wieder darüber ein paar Zeilen schreibe (Sarkasmus). Die Sehstörungen kommen und gehen seit zwanzig Jahren, die "Augen-Migräne" mit den flackernden Linien ist harmlos und hat damit eigentlich gar nichts zu tun, das passiert hinten im Gehirn, in dem Teil, in dem die Bilder zusammengelegt werden und das, was wir sehen, entsteht - deswegen ist diese zackige Linie auch eher ein blinder Teil der fehlt, für den keine Information darliegt und es ist unabhängig von den beiden Augen und dem Sehnerv. Aber wenn es nur ein Auge und einen Sehnerv betrifft, wird es gefährlich.
Wie immer (gehört zu meinem Leben), ein grauer, matschiger Fleck bildet sich innerhalb von Minuten in dem Sichtfeld eines Auges, mal trifft es das linke, mal das rechte. Ich kann den Fleck als klar umrandete Fläche genau erkennen, er ist nicht blind. Bleibt er nur für ein paar Minuten, muß ich damit leben, geht er nach 24 Stunden nicht mehr weg, ist es ein Schub ... ist aber seit Jahren nicht mehr passiert. Was bemerkenswert ist: ich schließe das sehende Auge und verenge mit der vorgehaltenen Hand und einem Spalt zwischen den Fingern das Sehfeld mit dem Fleck auf dem offenen und betroffenen Auge ... drehe meinen Kopf. Der Fleck ist wirklich nicht blind, ich kann hell und dunkel unterscheiden, zwar keine Konturen erkennen (es ist nur ein Fleck), aber ich könnte mich so noch im Raum orientieren. Ich sehe, wo das Fenster mit dem Tageslichteinfall ist. Sollte diese Entzündung im Sehnerv irgendwann einmal nicht mehr verschwinden und im unaufhaltsamen, mit der Zeit fortschreitenden Krankheitsverlauf für immer bleiben ... es wäre vielleicht doch nicht so tragisch (jedenfalls so lange ich noch zwei von den Sehnerven habe, und die nur unterschiedlich langsam kaputt gehen). Vielleicht passiert auch gar nichts.

Die aktuelle "politische" Situation: Ich will mich ja nicht als Querdenker outen, ich mag die nicht, die haben uns den "Regenbogen" gestohlen, aber ... das mit der Impfkampagne. Die Nachrichten lese ich nicht mehr, die Meldungen und Interviews im Fernsehen schalte ich weg - das ist alles Propaganda! Jetzt mal im Ernst, habt ihr mal das Buch "1984" gelesen? Ich schon, das ist wirklich gut und steht in meinem Bücherregal. Das darin beschriebene Ministerium weist so erschreckende Parallelen mit der jetzigen Wirklichkeit auf. Ich kann in diesem Fall nur noch schwer zwischen Dystopie und Realität unterscheiden.
Ich weiß, ich bin in Priorisierungsgruppe 3 (aufgrund der MS und den immunmodulierenden Medikamenten), ich habe den Nachweis dafür. Aber wenn jetzt vom politischen System großspurig Durchhalteparolen ausgesendet werden und mutmachende Erfolgsnachrichten (hat auch seinen Zweck) - und verkündet wird, wir sind bald mit dem Impfen der dritten Gruppe durch und dann gibt es: "Impfstoff für alle!" Und ich hier in der tiefsten Provinz sitze, in der die Kommunalbehörde irgendwann zwischen Februar und März Anfang des Jahres mit dem Impfen der ersten und zweiten Gruppe in den Altersheimen und Pflegeeinrichtungen stecken geblieben ist und es keine Nachrichten und Kommunikation mehr gibt, außer: "Wir sind noch nicht soweit, wir haben nicht genug Impfstoff, wir müssen noch die ersten beiden Priorisierungsgruppen versorgen. Wir machen erst weiter, wenn wir wieder mehr zugeliefert und von oberer Stelle verteilt bekommen", dann ... fühle ich mich doch schon irgendwie verarscht.
Ich will, daß all die Mitmenschen mit den dringenden gesundheitlichen Problemen auch wirklich fair eine Chance auf den Impfstoff in dieser grassierenden Viruspandemie bekommen, dafür sperre ich mich auch weiterhin in meiner Isolation ein, bis ich an der Reihe bin (ich komme so gut zurecht), aber dieser Propagandakrieg, wer ist die beste Nation auf dieser Welt und bekommt alles viel schneller und effizienter hin, als die anderen Versagerländer (Dritte Welt?), kotzt mich einfach nur an. Dafür haben wir damals bei den Demos, aus dem antifaschistischen schwarzen Block heraus, nicht die Bierflaschen auf die Polizeiautos geworfen! [Anm. der Verfasserin: Das mußte jetzt einfach sein ... war mal wieder 1. Mai.]

Nachtrag: Die Hotline angerufen ... das lokale Impfzentrum hat immer noch keine freien Termine - aber in zehn Tagen wird in diesem Bundesland die dritte Gruppe vollständig geöffnet! (Dann werden, von mir geschätzt, aus landesweit 0,55 Millionen Berechtigten gleich 1,1 Millionen ... ich glaube, die haben mich vergessen.)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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