morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[22.03.20 / 14:46] Ich war noch bis 2 Uhr nachts in der Disko ... virtuell. Die beiden DJs haben es wirklich gemacht und ihr Set aus dem Club in Leipzig live über das Internet gestreamt. Alle Gäste in dem Chatraum - und in ihren Wohnzimmern.
Das Set fängt gleich mit ein paar Italo-Krachern an, die Beleuchtung in meinem Zimmer unter dem Dachboden ist gedimmt, die DJs auf dem Bildschirm in Vollbildgröße, der Regler an meinen Monitorboxen nähert sich dem Anschlag, mein Strobo-Effektgerät wirft die ersten Blitze ... ich fange schon mal an, zu tanzen. Wenig später, gegen 22 Uhr, ich stehe mit meiner Wasserflasche am Rand der Tanzfläche (also gegen meine Schrankwand gelehnt) und beobachte die Gäste: "Keiner da, den ich kennen könnte, kein bekanntes Gesicht." (Ich bin ja auch allein in meiner Wohnung.)
Zwischendurch immer mal wieder auf das Diskoklo (also meine Toilette nebenan), am Spiegel angedeutet meinen schwarzen Kajal nachziehen, die Wasserflasche nachfüllen. Zurück zur Tanzfläche (der kleine Quadratmeter vor dem Computerbildschirm), noch eine kleine Clubrunde (mein Zimmer auf und ab tigern). Die DJs moderieren ihre Stücke, ich erfahre immer etwas Interessantes über die Musik. Ihre zwei Turntables haben sie in dem kleinen Kellerclub vor der Bühne aufgebaut, im Hintergrund die blinkenden Lichter und der sporadisch eingeblasene Nebel. Immer wieder weisen sie darauf hin, daß es möglich ist, über PayPal zu spenden ... "Ich habe fünf Euro Eintritt bezahlt!" Dafür will ich auch mindestens fünf Stunden durchtanzen.
Ab und zu, wenn ich nicht mehr kann, liege ich auf dem Ledersofa in dem Club (also meine Kunstledercouch in meiner Fernsehecke) und lausche einfach nur der Musik. Gegen Mitternacht werden ein paar obskure Darkwave-Platten aufgelegt - ich kann mich nicht mehr halten, ich muß tanzen. In vollkommener Dunkelheit, das kleine Licht aus, tanze ich gegen meinen übergroßen Schatten, der durch das aufgedrehte Stroboskop-Gewitter gegen die weiße Wand (in meinem Zimmer) projiziert wird. Der Effekt hat die richtige Einstellung, alles wirkt so unnatürlich, wie auf einem Trip, wenn die Fragmente meiner Wohnungseinrichtung für Sekundenbruchteile aufleuchten.
Die beiden DJs spielen noch andere Musikstile ... wie lange die wohl noch online senden wollen? Ich hatte vor, gegen 2:30 Uhr wieder zu gehen. Den Club verlassen ... und im selben Moment wieder zu Hause zu sein. Tatsächlich spielen sie noch bis kurz nach 2 Uhr, aber da liege ich schon erschöpft auf meiner Couch. Für das allerletzte Stück rappele ich mich noch einmal auf: "Save the last dance!" Hat Spaß gemacht und wahrscheinlich haben auch viele der anwesenden Gäste (so um die 150?) einen kleinen Betrag gespendet ... wovon die beiden Künstler in diesen schwierigen Zeiten irgendwie ihre Miete oder wenigstens etwas zum Essen kaufen können.
Mein Outfit für die Nacht: die schwarze Trainingshose, ein schwarzes Unterhemd, eine schwarze Strickjacke, absatzlose Latschen oder auch nur auf Strümpfen (auch in Schwarz). Nur eines habe ich irgendwie vermißt: Hab' dich auf der Tanzfläche gesehen. Bist du alleine hier? Hast du einen Freund? In meiner häuslichen Isolation fange ich vielleicht wieder an, die Nächte in Internet-Chaträumen zu verbringen ... so wie früher, in den Urzeiten des Internets.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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