morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[29.07.19 / 17:10] Rückblende ... Sonnabend Abend in Leipzig, gehe ich aus? Oder bleibe ich zu Hause. Ich überlege die Pros und Kontras - ich will ausgehen! Über die Internetrecherche habe ich herausgefunden, daß die Nacht in dem einen Club in Plagwitz (der andere) eine Techno-Veranstaltung läuft. Start ist 0 Uhr Mitternacht, Ende ist 10 Uhr Sonntag morgens. Genau darauf habe ich jetzt Lust, ich habe den einen Film auf Arte gesehen, eine Romanverfilmung über ein Haufen DJs auf wahnwitziger Tour durch Deutschland - das will ich jetzt auch! In den Clubs durchtanzen, bis die Sonne aufgeht, komplett das Zeitgefühl verlieren! Der kleine Club hat eine kleine Open-Air-Tanzfläche und die Musik des auflegenden DJ-Kollektivs gefällt mir.
22 Uhr nochwas, ich mache mich ausgehfertig, Beine rasieren, eine Dusche, Kajal, Mascara, Lippenstift ... auf Chanel verzichte ich diese Nacht. Die dünne, schwarze Jeans kombiniere ich mit einem einfachen, schwarzen und ärmellosen Top, körpernah in die Hose gesteckt. Darüber mein Nietengürtel. Obligatorischer Silberschmuck. Als Schuhe will ich für diese Nacht unbedingt meine neuen schwarzen Flipflops mit Absätzen tragen. 23 Uhr nochwas, ich packe alles in meine Handtasche, werfe meinen schwarzen Kapuzenpullover über meinen Arm (könnte ja kühl werden den frühen Morgen) und verlasse meine Wohnung in Richtung meines in unmittelbarer Nähe akkurat eingeparkten Roadsters. Es dauert noch 30 Minuten, bis ich auf dem Weg durch die Stadt zu der Straße mit dem Club gelange.
Mitternacht, Einlaß, ich wechsele auf der Straße neben meinem Auto die Sandaletten zum Fahren gegen meine eleganten Flipflops. Es sind noch nicht allzu viele Gäste da, auf der Open-Air-Tanzfläche im Innenhof legt der erste DJ auf, im Keller unten gelange ich an die Bar ... ich habe kaum Geld für Getränke dabei, vielleicht gibt mir einer was aus? Ich bin gut gelaunt, entspannt, hoffe, wieder zurück oben auf dem Open-Air-Floor, die Sterne betrachtend, auf ein "Tel-Aviv-Feeling". Es ist Sommer, ich brauche meinen Pullover gar nicht. Der DJ legt etwas in Richtung Detroit und Electro auf ... ich tanze.
Ich tanze weiter, ekstatisch, meine Moves zu der "Body music" - tatsächlich ist die Musik gar nicht mehr weit vom EBM entfernt und ich passe mit meinem - Ansonsten-Gothic-Outfit - super in die Szene. Etwas später, eine Pause am Rand.
"Du tanzt sehr gut! Bist du alleine hier?"
Er muß mir das alles ins Ohr brüllen, die Musik ist zu laut, ich verstehe nicht jedes Wort.
"Laß uns nach draußen gehen."
Ich folge ihm, er sieht ausländisch aus ... mein Beuteschema.
"Bist du trans?"
Wow, damit habe ich so spontan jetzt nicht gerechnet.
"Ja. Ist das so offensichtlich?"
Was hat mich wohl verraten ... vielleicht hätte ich für die Nacht nicht den größten Push-up anziehen sollen, den ich in meiner Schublade finden konnte?
"Ist das ist wirklich dein Auto?"
Ich deute mit meinem Finger auf den Kombi vor dem Clubeingang, als er vorschlägt, ein paar Meter weiter zu fahren, eine Seitenstraße, ein Parkplatz, ein abgeschiedener Ort. Ich steige, nachdem er das Auto gewendet hat, ein. Ein schönes Bild, wie ich den Moment noch unter der Straßenlaterne neben der Seitenscheibe der Beifahrertür stehe und mich nach unten beuge. Er weiß bereits, daß ich operiert bin, er ist neugierig.
Keine 50 Meter weiter biegen wir auf den verlassenen Parkplatz ein. "Sollte ich Geld dafür verlangen? Kennst du den Film 'Tangerine L.A.?'" Ich scherze, bin gut gelaunt, alles ist drin, alles ist möglich ... er kommt aus Algerien und ist nur ein wenig jünger als ich. Er stellt den Motor ab. Während ich noch darüber nachdenke, ob er jetzt nun "Nummer 16" oder "Nummer 17" auf meiner Liste ist, zieht er sich auf dem Fahrersitz bereits aus. Ich weiß, was jetzt kommt, ich kenne das alles schon. Er steht auf einer der hintersten Plätze auf diesem Hinterhof-Parkplatz, alles schummrig, aber trotzdem gut beleuchtet von dem gelben Schein der Laternen.
"Meine Mutter macht sich schon darüber lustig, ich habe den halben Orient durch."
Er sieht gut aus, ich bin erregt, ich ziehe mich auch aus und werfe meine Sachen auf die runtergeklappte Rücksitzbank hinter mir und gebe ihm einen Blow Job, und das, was ich am besten kann: "Wenn du meinen Kopf nicht runter drückst - ich kann richtig tief gehen!" Er stöhnt bei dem Deep Throat: "Du bist so wahnsinnig schön!"
Ich will mehr, das erste Sperma schlucke ich noch runter ... netterweise hat er in seinem vollgekramten Kombi alles vorrätig, auch Reinigungstücher - aber Kondome haben weder er noch ich dabei. "Wir könnten zu dem Club zurückgehen, dort an der Bartheke fragen", ich habe ihm schon von dem anderen Club erzählt, den im Süden von Leipzig und meinen "Stamm-Toiletten" dort, das ist da gängige Praxis. Er startet den Motor und fährt die paar Meter wieder zurück. Ich suche währenddessen alle meine Sachen auf der Rücksitzbank zusammen, meinen BH habe ich mich schon in meiner Handtasche entledigt.
Draußen an der Kasse vor dem mittlerweile vollen Club, die beiden Mädels dort wissen auch nicht, wo es Kondome gibt, er soll einfach mal ein paar Leute fragen. Ich warte am Eingang an der Tanzfläche auf ihn - wenig später kommt er erfolgreich mit einem Kondom in der Hand zurück. Zurück zum Parkplatz! Ich habe auf ein Kondom bestanden, ohne mache ich es nicht - jetzt, wo ich wieder zu 100 Prozent negativ bin.
Auf dem alten Stellplatz auf der Parkfläche räumt er die hintere Ladefläche seines Kombis frei, legt eine Decke aus - genug Platz, um uns mehr gehen zu lassen. Wir ziehen uns aus ... Doggie Style.
"Du kennst das mit dem Anal-Sex, du hast Erfahrung?"
Ich kann ihn einfach machen lassen und das Ganze genießen.
Er kommt, ich bin wie immer nur nah dran. Die nächsten Minuten liegen wir einfach nur so auf seiner superbequemen Ladefläche.
"Was jetzt, wollen wir in den Club zurückgehen?"
Wir sind immer noch nackt, mein Vorschlag auf seine Frage: "Kannst du vielleicht...", ich fingere in mir herum, bin immer noch total feucht. "Das ist nicht sehr tief, nur ein paar Zentimeter...", ich spreize den Daumen und den Zeigefinger der einen Hand und zeige auf dem anderen Zeigefinger den Bereich von der Fingerkuppe bis zu dem zweiten Gelenk. "Das ist der einzige Teil von mir, der immer noch jungfräulich und unberührt ist. Ich wünschte, ich wäre als Frau geboren, mit einer richtigen Vagina."
Er läßt sich darauf ein, aber ich merke schnell, woran es mißlingt: der falsche Winkel, viel zu eng, kaum gedehnt - und er hat auch keine Erektion mehr. Wir müssen das abbrechen und ich muß wieder darauf verzichten, mein "Erstes Mal" zu haben. Wenig später stehen wir nackt neben seinem Auto draußen auf dem Parkplatz.
Es ist nicht kalt, es ist immer noch warm, kein Mensch ist auf dem beleuchteten Gelände weit und breit zu sehen. Der Mond scheint in einer dünnen Sichel, aus dem Club ein paar Meter entfernt dröhnen die wummernde Bässe. Wir tanzen nackt über den Parkplatz. So etwas wollte ich erleben! Frei sein.
Eigentlich bin ich nur aus dem Auto gestiegen, um im nächsten Gebüsch "auf die Toilette zu gehen". Vor den Toiletten in dem Club hat er mich bereits gewarnt, besser ist es hier draußen. Ich suche eine Stelle mit nach hinten abschüssigem Hang, damit der Urin zwischen meinen Beinen abfließen kann ... das ist jetzt alles etwas komplizierter in der Hocke als Frau (vorbei die Zeiten in der Klinik mit meinem "Feuerwehr-Spielzeug-Katheterschlauch"). Für ihn ist das einfacher.
Wir ziehen uns ein paar Minuten später wieder an und ich kämme mir meine Haare. Der Himmel über uns verfärbt sich schon leicht in das dunkelbläuliche und kündet den angehenden Sonnenaufgang an. "Laß uns die Nummern austauschen, dann können wir in Kontakt bleiben, vielleicht klappt es später mal mit deinem ersten Mal." Ja, warum nicht? (Ende Teil 2/3)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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