morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[24.08.17 / 21:49] Tag der Wahrheit, bzw. "Stichtag" - gegen Mittag habe ich meinen Termin bei der Fachärztin für Genetik, die Chromosomenanalyse als Voruntersuchung für die Operation und für den Antrag bei der Krankenkasse steht noch aus. Die Ärztin erzählt mir, daß viele Transsexuelle diese formale Untersuchung schon zu Beginn ihrer Transition machen. Mein später Termin - 2 oder 3 Jahre nach Beginn der Hormonbehandlung - ist eher ungewöhnlich (oder kommt nicht so häufig vor). Blutabnahme Nr.1 für diesen Tag - nach Anlegen einer Kultur (die Zellwände müssen erst noch aufgehen und die Chromosomen müssen noch aufquellen) und Untersuchung unter dem Mikroskop, wird mir das Ergebnis in ein paar Wochen zugesandt* ... aber eigentlich steht es inoffiziell schon fest - XY - anatomisch ist alles bei mir eindeutig (aber vielleicht erwartet mich noch eine "Überraschung").

Nach dem kurzen Termin bei der Genetikerin, weiter zum lokalen Büro der Aids-Hilfe. In dieser ... nicht näher genannten, größeren Stadt in Sachsen-Anhalt (unweit meines Arbeitsplatzes) ist das Wochenende ein kleiner CSD - und im Rahmen dessen bietet der Aids-Hilfe-Verein einen kostenlosen Testtag ohne Voranmeldung für HIV an. Ich nehme in dem Wartezimmer Platz, fülle den Papierbogen mit der Risikoanalyse aus (Analsex, ungeschützt, ohne Kondom), mein Beziehungsstand (mein Ex-Freund kommt dabei nicht gut weg) und werde dann zum Testen in das kleine Beratungszimmer geleitet. Der Mitarbeiter ist echt sehr nett und die Atmosphäre ist dabei auch sehr angenehm ... nur ich sehe immer traurig aus bei dem ernsten Problem. Auf die Risiken beim Analsex als passiver Partner braucht er nicht weiter einzugehen - die sind mir sehr wohl bewußt. Die sogenannten Schnelltests der dritten Generation decken nur alles ab, was vor drei Monaten passiert ist - die Tests der neueren Generation (die beim Gesundheitsamt), alles vor 6 Wochen ... ich rechne nach, 3 Monate - damit ist "Tel Aviv" auch mit drin. Für die Schnelltests, die so auch in Afrika verteilt werden, wird etwas Blut aus der Fingerkuppe genommen (so wie bei Blutzuckermessung) und auf die Testmarker angewandt (ähnlich eines Schwangerschaftstests). Nochmal 20 Minuten warten und der Streifen auf den Markern zeigt mir an, ob ich positiv oder negativ getestet wurde. Mit "etwas Enttäuschung" muß ich feststellen, daß ich schon wieder HIV-negativ bin ... dabei habe ich mich schon mental darauf vorbereitet. So ein bißchen HIV als Gegenspieler zur MS macht sich bestimmt gut in meinem "Erkrankungs-Portfolio" (dann mit Garantie zum frühzeitigen Ableben). Egal ... eines von beiden ist schon beschissen genug, ich sollte froh sein, daß der Test für mich wieder negativ ausgefallen ist - und ich werde weiter darauf achten, daß die Männer ein Kondom benutzen!

Während ich so in dem Wartezimmer auf das Testergebnis warte, schaue ich mir einzelne Broschüren an ... eine fällt mir besonders auf - es geht um eine Online-Umfrage um Gewalt und Diskriminierung gegen den LSBTTIQ*-Personenkreis und deren Nachbehandlung (Therapie, Traumata usw.). Interessiert lese ich den Flyer durch und fühle mich angesprochen. Ein paar Stunden später werde ich an der Online-Umfrage teilnehmen ... zwei Gewalttaten gegen mich gebe ich an - der Vorfall in der Straßenbahn viele Jahre zuvor (der für mich in der Notaufnahme endete) und der Vorfall letzten Jahres (der Typ der mich angegrabscht und bedrängt hat). Beide Vorfälle habe ich mit meinem Therapeuten thematisiert (oder bzw. aufgearbeitet). Beim Beantworten der Fragen in dem Online-Formular, kommen alle Erinnerungen wieder zurück ... mir fällt auf, daß ich mit physischen Gewalterfahrungen offenbar besser umgehen kann als mit psychischer Gewalt - die Knochen wachsen wieder zusammen, aber die Ängste und die Bilder im Kopf lassen einen zerbrechen.

*(Das schlichte Ergebnis eine Woche später: "XY, unauffällig", so ein Mist ... und woher kommt dann mein eingebildeter Monatszyklus?)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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