morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[03.10.16 / 11:35] Sonnabend Mittag, nach einem kleinen Kaffee an meiner Bar (eingerollt in meiner Decke) starte ich meine heutige Einkaufstour. In dem nächstgelegenen Baumarkt kaufe ich zuerst kurz nach 14 Uhr einen richtigen Besen (damit ich nicht immer wieder mit den Handfeger auf allen Vieren herumkriechen muß, auf meine 27 m² Parkett), bevor es mich in den großen Elektrofachmarkt am Bahnhof zieht. Die eine Stunde auf dem Kurzzeitparkplatz nutze ich komplett aus und informiere mich mit meinem Smartphone im Internet über Testergebnisse und Meinungen des Mini-Backofens, vor dem ich im Laden stehe. Gute Tests, groß genug für Pizzen, klein genug für mein Schränkchen in der Küche - und meine Oma hat schon jahrelang auch so einen von der Marke. Backofen gekauft (und er ist leicht genug, damit ich ihn zum Auto schleppen kann). Was ich damit jetzt alles backen könnte ... vegetarische Lasagne mit Soja oder Tofuhack ... vegane Kuchen mit Bananenmatsch und anderes kreatives Zeug zum Ersetzen ... und einen Saitan-Döner-Spieß (Drehspieß im Zubehör). Nicht daß ich mich ausschließlich vegan ernähren würde, aber ich finde diese Art der Zubereitung und des Backens äußerst interessant. 16 Uhr, zurück zu meiner Wohnung, den Ofen die Treppen hochtragen, neuen Besen ausprobieren und den Ofen auspacken und an die richtige Stelle stellen (in den 1-m-Zwischenraum zwischen Bartisch und der Mini-Küche mit Spüle, Herd und Kühlschrank). Benutzen tue ich ihn noch nicht, ich werde ihn später reinigen und warm laufen lassen ... leider führt das Stromkabel des neuen Ofens nach rechts, die nächste Steckdose in meiner Küche befindet sich aber links über der Spüle - und in mehr als 1 m Abstand (ein Verlängerungskabel muß noch her).
Sonnabend Abend, neben dem Ofen habe ich in dem Markt auch ein CD-Album der sogenannten Band "Weiße Schlange" gekauft, es war im Angebot und ich habe diese Musik letztlich im Autoradio auf der Autobahn gehört. Während ich mich im Bad ausgehfertig mache, läuft diese Scheibe im CD-Spieler meines Laptops - "Metal Girl" geht aus! Nietengürtel in der schwarzen Jeans und extradicker Kajal rund um die Augen (+schwarzes T-Shirt und die absatzlosen Stiefeletten).
Ich habe Hunger und fahre zuerst etwas Essen, meine einmalige Mahlzeit für diesen Tag. So gegen 21 Uhr drücke ich mir die Pasta mit den Garnelen (Vegetarier mit Fisch) mitsamt Vor- und Nachspeise in dem italienischen Schnellrestaurant in der Innenstadt rein, und einen Espresso danach, bevor ich zu den Bars am Marktplatz gehe. Ich wähle eine sehr beliebte Bar aus, in der ich noch nie drinnen war und immer vorbei gegangen bin und setze mich an den Tresen. Auf der Getränkekarte befinden sich ein paar sehr interessante alkoholfreie Drinks, ich bestelle ein großes Halb-Liter-Glas mit dem zuckersüßen Gemisch. Während ich an meinem Telefon noch die Optionen zum Ausgehen für diese Nacht in Leipzig durchgehe, erhalte ich gegen 22:30 Uhr eine Nachricht von meinem Freund - er ist in meine Wohnung zurückgekehrt und fragt, wo ich bin. Wir tauschen weitere Nachrichten aus (zu laut zum Telefonieren in der Bar), er will, daß ich ihn abhole und dann gehen wir gemeinsam aus (meinen Vorschlag wohin, lehnt er aber ab). Hastig trinke ich mein großes Glas leer (auf viel zu vollen Magen) und eile zu meinem parkenden Auto (der Frauenparkplatz...). Als ich kurz nach 23:30 Uhr meine Wohnung erreiche, ist er bereits in meinem Bett eingeschlafen und ich bekomme ihn (durch sanfte Berührungen) nicht mehr wach. Etwas enttäuscht ziehe ich mich zurück, wieder alleine ausgehen für diese Nacht.

Kurz nach Mitternacht erreiche ich den Club (meiner Wahl) in den Kellergewölben des "Tittendoms". 3 Floors, aber in den einen BDSM-Floor mit Darkroom und Spielwiese komme ich nicht rein ... ich bin mit Jeans und jetzt dem ärmellosen Spaghettiträgertop zu normal angezogen. Etwas später wird mir bewußt, daß ich ja eine neue, schwarze und enganliegende Lederjeans zum Motorradfahren noch in meinem Kofferraum habe ... aber mich extra dafür umziehen? So gegen 2 Uhr nach Mitternacht tanze ich etwas auf der großen Tanzfläche ... Minimalbewegungen ... ich versuche nur auf der Synthesizer-Melodie zu tanzen, nicht auf den Beats ... ein paar Tai-Chi-Elemente baue ich ein. Meine langsamen und gleichmäßigen Bewegungen zu der schnellen Discomusik müssen irgendwie hypnotisierend wirken, ich errege wieder die Aufmerksamkeit eines Gastes. Wir ziehen uns in den Toilettenbereich mit Sitzmöglichkeit zurück. Er sieht sehr jung aus und erzählt mir, daß er 23 ist und aus dem irakischen Teil von Kurdistan stammt (ja, er sieht gut aus). Ich lasse mich dazu überreden, mit ihm zusammen in eine Toilettenkabine zu gehen ... auch wenn ich mehrmals betone, so etwas mache ich nicht, habe ich noch nie getan. Er kann mich anfassen, aber meine Lippen sind tabu. Ohne Gummi tue ich es nicht. Wir verlassen die Kabine wieder, ich weiß, wo ich Kondome organisieren kann (der BDSM-Floor im Keller), nur um ein paar Minuten später die nächste Toilettenkabine zu betreten. Es ist laut, ständig kommen Gäste, die harte Discomusik dröhnt bis hierher. Ich bin fast komplett nackt und hänge mit meinen Fingern an der Toilettenwand zur nächsten Kabine, während er von hinten in mich eindringt, mehrmals zustößt und meine kleinen Brüste greift. Mein Stöhnen mischt sich in die lauten Umgebungsgeräusche (es bleibt nicht unbemerkt). Wieder angezogen, verlassen wir die Kabine und ich versuche mich am Waschbecken etwas zu waschen. Zurück zur Tanzfläche ... ich verliere ihn aus den Augen, tanze ekstatisch zu der schnellen Musik, wie im Rausch ... ich bin im Selbstzerstörungsmodus. Der Sexgeruch haftet an mir und ich wirke wie ein Magnet, haufenweise Männer (arabische) quatschen mich jetzt an und wollen etwas von mir ... nicht die nette Art Männer. Ich verlasse den Club ... um mich zu schützen.
In der Toilettenkabine habe ich mit dem jungen Mann nach dem Sex noch ein paar Worte gewechselt, er meint, das Kondom ist gerissen - ich dagegen kann nichts erkennen. Durch meine Erfahrung weiß ich, daß das etwa meine Analflüßigkeit ist oder die Gleitcreme, Sperma fühlt sich anders an. Ich erzähle ihm, daß ich mich zuletzt negativ auf HIV testen ließ, rate ihm aber auch zu einem Test ... nur ein kleiner Piekser in den Arm, kostenlos - und dann ist man sich sicher. Ich als transsexuelle Frau trage dabei das höchste Ansteckungsrisiko.
Mit dem Auto durch die Nacht und den tiefdunklen Sonntag Morgen von Leipzig, 4:45 Uhr auf der Uhr im Autoradio. Als ich kurz nach 5 Uhr in meine Wohnung zurückkehre, schläft mein Freund tief und fest (er hat keine Ahnung und wird es nie erfahren). Ich nehme mir sehr viel Zeit im Bad und dusche ausgiebig, um den Geruch von mir wegzubekommen. Frisch geduscht, mit feuchten Haaren, lege ich mich zu ihm, die Kirchenglocke in der Nähe schlägt 6 Uhr.
Einige Stunden später, kurz vor 12 Uhr, wache ich aus meinem Tiefschlaf wieder auf, die Sonne scheint und die Betthälfte neben mir ist leer. Total verstört und den Tränen nahe stehe ich auf und suche ihn in meiner kleinen Wohnung ... er ist weg! Selbst die Handykabel zum Laden seines Telefons hat er mitgenommen. Bruchstücke meiner Nachricht an ihn: "I hate myself for that what I've done last night (you will never know)." Noch mehr Tränen, "Sorry for everything."

(Borderline...? Vielleicht hätte ich die Antidepressiva doch nicht so schnell absetzen sollen.) (Ende Teil 2/3)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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