morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[14.08.16 / 23:46] Sonnabend Nachmittag fahre ich wieder gleich von der Autobahn in die Leipziger Innenstadt, ich muß mir noch einen neuen kleinen Koffer für die Flugzeugkabine kaufen (für meine nächste Flugreise...) - zielgerichtet laufe ich daher vom Parkhaus direkt zu einem der großen Kaufhäuser der Stadt. Nach langem Vergleichen der Maße und der Preise in der Abteilung für Reisegepäck, entscheide ich mich letztendlich für den kleinsten und günstigsten Bordtrolley (irgendwann gehen die alle mal kaputt) und ich will unbedingt so aussehen wie eine Stewardeß mit ihrem kleinen Gepäckkoffer für die Interkontinentalflüge. Wieder zurück zu meinem parkenden Auto, meinen neuen Koffer in den dafür vorgesehen Kofferraum verstauen (paßt gerade noch so in meinen kleinen MX-5 ... neben der Leopardendecke und der großen Strandtasche mit den Handtüchern und dem Waschzeug für die Nacht) und weiter in die Innenstadt.
Nach einem leichten Abendessen (eigentlich wollte ich nur den 50 Euro Schein wechseln, um mir ein Eis zu kaufen) folge ich den Hinweisen auf ein großes Schuhgeschäft in der Nähe des Marktes, die großen Transparente haben mich neugierig gemacht - und ich werde nicht enttäuscht. Als ich das große Schuhgeschäft betrete, bin ich überwältigt von der riesigen Auswahl an Schuhen in meiner Größe 41 ... mehrere Reihen an Schuhregalen speziell für meine komplizierte Schuhgröße (nicht nur die 41, die 42 ebenso)! Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn ich nicht hier die passenden Schuhe für mich finde - dann nirgendwo. Ich verbringe noch die ganze Stunde vor Ladenschluß um 20 Uhr in dem Geschäft und probiere zwei Paar an. Es fällt mir schwer, meinen Blick von den dicht gedrängten Paaren an schwarzen Stiefeletten abzuwenden (sind die hübsch!), aber ich fokussiere meinen Blick auf ein paar halbhohe Schuhe, so etwas fehlt mir noch in meiner Schuhkollektion. Das Paar halbhohe Stiefeletten aus schwarzen Veloursleder und ohne Absätze (sieht aus wie die Pikes für Waver - nur ohne Schnallen und weniger hoch), wird letztendlich meine Wahl ... auch wenn sie sündhaft teuer sind ... aber es sind Schuhe! Während ich sie anprobiere, laufe ich weiter durch den Laden und schaue mir die anderen Schuhe an (wenn ich mit den Schuhen Einkaufen gehen kann, ohne daß sie drücken, dann sind es die Richtigen). Zurück zur Kasse (vorher noch in meine Doc Martens zurück gewechselt), ein paar Pflegeprodukte und Schuhspanner dazu gekauft, und mit meinem neuen Erwerb in der Einkaufstüte fünf Minuten vor Ladenschluß das Geschäft wieder verlassen. Das neue Paar Schuhe paßt bestimmt auch in mein neues Bordgepäck.
Zurück in meiner Wohnung, das Standardritual für den Sonnabend Abend: Duschen, Hormongel auftragen, schwarzer Kajal und die Silberkette. Alle Handgriffe sind routiniert, meine "Uniform" (schwarze Jeans, Nietengürtel, schwarzes Spaghettiträgertop - und die jetzt alten, schwarzen Stiefeletten) ändert sich nie. Ich gehe immer so aus. Mein Freund hat mir geschrieben, daß er noch bis Mitternacht arbeiten muß - ich will die Zeit bis dahin in der großen Bar am Leipziger Marktplatz verbringen. Zwei Getränke und ein Ciabatta später (ich hatte immer noch Hunger) kommt endlich um 0:20 Uhr seine SMS (mein Telefon liegt natürlich die ganze Zeit auf dem Bistrotisch, in Erwartung einer Nachricht von ihm), er schreibt, er ist in weiteren 20 Minuten bei mir. Nervös rutsche ich auf meinem Bistrostuhl im Außenbereich der Bar hin und her, halte Ausschau nach ihm, sind es vielleicht "arabische" 20 Minuten und er meint eigentlich eine Stunde? Etwas mehr als diese 20 Minuten später, kommt endlich eine weitere Nachricht von ihm - er ist jetzt da und im Innenbereich der Bar (ich deute das so, daß er wohl noch Zigaretten kaufen muß). Ich verlasse kurz meinen Tisch im Außenbereich, um ihn zu suchen, finde ihn im Séparée der Raucher ... und bin überglücklich, ihn wiederzusehen (ich sollte meine Sehnsucht nach ihm wieder etwas eindämmen, damit es nicht "zuviel" wird). Ich bezahle noch die Rechnung draußen an meinem Tisch, bevor ich mich für die nächsten Stunden zu ihm setze. Wir sprechen nicht viel, sind einfach nur zusammen, ich blicke immer wieder zu ihm. Meine Gedanken kreisen um den nächsten Arzttermin am nächsten Montag in der Uniklinik. Endlich bekomme ich die Auswertung der letzten MRT-Untersuchung und die Information, wieviel von meinem Gehirn wohl schon "draufgegangen" ist ... aber vielleicht ist alles viel weniger dramatisch, als befürchtet. Sollte ich ihm davon erzählen? Ich behalte es für mich. Ein weiterer (stark alkoholisierter) Gast spricht uns an, speziell mich und meine sehr markante tiefe Stimme. Ich deute auf den Aschenbecher und gebe damit vor, starke Raucherin gewesen zu sein. Er kontert damit, daß es wohl sehr hübsche Frauen gibt, die früher mal ein Mann gewesen sind - denen man es aber nicht ansieht. Bevor ich damit argumentieren kann, daß transsexuelle Frauen niemals Männer gewesen sind und schon immer Frauen waren, hat sich das Gespräch schon wieder aufgelöst (vielleicht wollte er auch nur mein "Geheimnis" bewahren).

Es wird nach 3 Uhr nachts, als mein Freund und ich uns entschließen, zu gehen. Ich will ihn die ganze Zeit schon fragen: "Zu mir oder zu dir?", aber irgendwie war für ihn schon die ganze Zeit klar, daß wir zu mir fahren. Vorher halten wir noch an einer Tankstelle, damit er sich noch zwei Flaschen Bier kaufen kann (und vielleicht auch noch Kondome ... jedenfalls hat er später welche dabei). In meiner Wohnung angekommen, lassen wir uns noch genug Zeit im Bad. Er nimmt noch eine Dusche, ich wasche nach ihm noch meinen schwarzen Lidstrich aus den Augen (was bei wasserfesten Kajal wohl nicht so einfach ist). Zurück zu meinem japanischen Bett, er ist bereits nackt und entkleidet mich ... das Dachfenster neben meinem Bett ist weit geöffnet. Nach einem Blowjob meinerseits, bewegt er mich dazu, am Fenster die "a tergo"-Stellung einzunehmen. Ich merke noch an, ob das nicht ein bißchen zu exhibitionistisch ist, schließe aber mit den Blick nach draußen, auf die Dächer von Leipzig, bei anfangender Morgendämmerung, meine Augen und lasse ihn gewähren. Ob es dieser spezielle Kick ist, oder daß ich die AD's schon ein paar Tage weglasse ... ich genieße es (hoffentlich werde ich dabei nicht allzu laut, mich hört man bestimmt bis zum Gehweg ganz unten vor meinem Fenster). Wir fallen danach in mein Bett und in noch weitere Stellungen (ohne daß er das Kondom wechseln muß), bevor er in meinem zweiten Blowjob endlich kommt ... leider habe ich dabei meinen Mund nicht ganz geschlossen und bin etwas in Sorge um meine schwarze Bettwäsche (ist aber nochmal gut gegangen). Beneidenswerterweise schläft er danach (zusammengerollt in meiner Bettdecke) ein ... keine Ahnung, wie lange wir gebraucht haben, aber es ist bereits spürbar hell draußen (zum Glück kann ich mein Fenster in meiner Schlafecke lichtdicht abdunkeln ... nur die Spiegel am Schrank und mein Ankleidespiegel gegenüber vom Bett werfen das Licht aus den anderen Fenstern in diese Ecke).
Das Schlafen fällt mir schwer an diesem hellen Sonntag Vormittag - aber ich will unbedingt wieder von den Tabletten runterkommen. Immer wieder liege ich deshalb einfach nur neben ihm und schaue ihn an ... ich will meine schwarze Bettdecke und mein schwarzes Kopfkissen wieder zurück haben. Das Kopfkissen auf dem ich schlafe, habe ich eigentlich für ihn mit dazu gelegt ... egal, ich bin es gewohnt, in meiner Leopardendecke neben ihm zu schlafen. Irgendwann nach 12 Uhr Mittag stehe ich endlich auf und mache mich im Bad fertig für den Tag. Immer wieder kehre ich nackt zu unserem Bett zurück, um zu sehen, ob er endlich auch wach wird ... er schläft weiter. Ich überlege noch, ob ich ihn endlich rausschmeiße oder doch lieber die Schlüssel für meine Wohnung gebe, damit er solange schlafen kann, wie er will. Ich verwerfe beide Gedanken und ziehe mich an. Die Nacht zuvor habe ich angedeutet, daß ich nichts zu essen in der Küche habe für ein Frühstück ... nur zwei Tassen Espresso könnte ich ihm anbieten. Daher gehe ich den Sonntag (früher Nachmittag?) zu dem Konditor um die Ecke, ein paar Stück Kuchen zum Frühstück für ihn und mich zu kaufen (wie jeder weiß, ist Kuchen, wenn nicht besser als Sex, ebenso gut wie Sex). Auf dem Rückweg, als ich die Treppe in meinem Wohnhaus wieder bis ganz nach oben laufe, mit dem Paket Kuchen in der Hand, höre ich eine Tür. Ich ahne es ... es wird meine Tür sein. Er kommt mir auf der Treppe entgegen, er muß zur Arbeit ... aber ich habe doch Frühstück für uns gekauft! Etwas enttäuscht, umarme ich ihn noch und lasse ihn gehen ... wenigstens bin ich ihm noch begegnet ... und ich habe auch nur so viel Kuchen gekauft, wie ich alleine essen kann. Zurück an meiner Bar, koche ich meinen Kaffee und verdrücke die drei Stück Kuchen. Ich muß den Nachmittag bald auch wieder meine Wohnung verlassen. Leben in Leipzig, arbeiten woanders.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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