morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[20.01.25 / 23:49] Der Sonnabend Mitte Januar, wo will ich hin? Ich will nach Leipzig, das kleine Festival, für das ich bei der letzten Halloween-Party schon das Plakat gesehen habe. Dieses Mal auf zwei Tage – den Freitag und den Sonnabend ausgeweitet – aber ich schaffe nur den Sonnabend … zu viel Nebel auf den Straßen, zu viel Frost, ich nehme den Zug und mache wieder die Nacht zum Sonntag durch. Die Bands und ihre Musikstile habe ich schon vorher im Internet recherchiert, die auflegenden DJs in dem Club irgendwo in Connewitz können gar nicht so falsch liegen. Das muss gut werden … wieder.
Eigentlich wollte ich schon den Abend vor Silvester nach Leipzig, eigentlich wollte ich ihn wiedersehen, meinen „Langzeit-Liebhaber“, zu schwer enttäusche ich ihn, mir geht es nicht so gut, will lieber zusammengerollt in meiner warmen Decke zu Hause vor dem Fernseher auf der Couch liegen … er hatte schon ein Zimmer für mich organisiert. „Dann sehen wir uns eben in zwei bis drei Wochen.“ Da wäre ein nächstes, kleines „Festival“.
Ich erwarte den Tag, das Wochenende Mitte Januar, ich weiß genau, was ich anziehen werde, wo ich hin will, der Club – vielleicht sogar die Wohnung, die er mir versprochen hat, gleich daneben. Ich will unbedingt nach Leipzig fahren, ich muss! Das Wetter hält mich nicht ab, ich nehme den Zug.
Sonnabendmittag aufstehen, Frühstück, Beine rasieren, Schamhaare frisieren … wenn ich die Dusche mit dem orientalischen Duschbad bis in den frühen Nachmittag rauszögere, bleibe ich frisch und duftend. Beine weiter rasieren, glatt, Mittagessen vorher. Sachen zurecht legen: das schwarze, langärmelige Baumwollkleid, die schwarze Yoga-Hose, die hohen, schwarzen Lederstiefel ohne Absatz und zum Schnüren, jenseits der 10-Loch-Paare (oder 22 nach anderer Zählung), mein schwarz-grauer Wollmantel, die dicken, schwarzen Wollhandschuhe und mein neues, schwarzes Wollbarett – es wird frostig kalt und nebelig, zur Sicherheit ziehe ich die olivgrüne Steppjacke mit unter (im Idealfall kann ich den ganzen Dress den Montag noch einmal auf Arbeit anziehen). 15 Uhr nochwas, der Regionalzug fährt gnadenlos pünktlich in weniger als einer Stunde ab, ich muss mich noch duschen, Parfüm auftragen, die blonden Haare kämmen, mich anziehen und das Make-up auftragen. Kajal, schwarz, und Wimperntusche. Die Schnürsenkel in die hohen Stiefel einzufädeln, schaffe ich gerade noch so, 15:55 Uhr stehe ich am Bahnhof dieses kleinen Provinzkaffs irgendwo in Sachsen-Anhalt.
17 Uhr nochwas, der Bahnhof in Magdeburg, Umsteigen nach Leipzig … der vorhergehende Regionalexpress hatte 70 Minuten Verspätung, stört mich nicht, mein Zug fährt pünktlich und ist dafür fast leer. Ich suche mir meinen Sitzplatz. Auf den zweiten Extra-Parfümstoß und noch zusätzliches Patchouli habe ich dieses Mal verzichtet.
Leipzig 19 Uhr, Einlass in dem Club ist 19:30 Uhr, noch genug Zeit, im Hauptbahnhof unten am Automaten noch etwas Geld für die Nacht abzuheben, nicht viel, ich habe mir fest vorgenommen, diesen Monat wieder nicht im Dispokredit zu landen, das bisschen Bargeld muss reichen. Die mitgebrachte Pfandflasche für die Zugfahrt in der Kaufhalle unten in der Bahnhofsgalerie am Pfandautomaten gegen einen Bon für 25 Cent für ein kleines, trockenes Brötchen tauschen. An der Straßenbahnhaltestelle draußen dann in die Elf Richtung Connewitzer Kreuz steigen.
Meine Nachricht an ihn ging schon den späten Vormittag raus, da lag ich noch im Bett und war gerade erst aufgewacht. Eine zuversichtliche Antwort von ihm, er fragt, wann ich in Leipzig ankomme. „Erst spät den Abend.“ Und dann will ich auch gleich zum Einlass an der Abendkasse. Meine Antwort erhält er erst Stunden später – und sie bleibt ohne Lesebestätigung.
Der Club in Connewitz, ich weiß nicht mehr, wie viele Jahre ich hier schon war, die Schlange der wartenden Menschen schiebt sich langsam vorwärts, die Kellertreppe zum Eingang hinunter. Der kleine Aufkleber, einer von vielen, an so einer Metallstange oder Querstrebe in dem schummrigen Licht von der Häuserfassade mit den besprühten Ziegelsteinen, fällt mir auf … die Band habe ich hier schon gesehen, da gab es diesen Blog noch gar nicht, das muss also noch vor 2009 gewesen sein.
Drinnen der Einlass, die Menschen, bunt gemischt, viel Alternatives und Schwarzes. Die Garderobe suchen … ich suche immer die Garderobe und jedes Mal kommt es nur bruchstückhaft in mein Gedächtnis zurück, dass es hier gar keine Garderobe gibt! Oder doch? Ich laufe die vier Etagen ab, unten die kleine Tanzfläche, da wird später noch jemand ein Live-Techno-Set performen. Oben die große Etage, der große Clubraum … so viele Konzerte. Darüber die Etage mit den Toiletten – „Egal-Toiletten“, frostig kalt. Die Etage weiter die Treppe hoch, hier ist Schluss, der „Backstage-Bereich“, früher gab es hier mal einen Plattenladen, temporär jedenfalls … das muss auch schon, weit zurück, in grauer Vorzeit liegen. Wieder runter in die zweite Etage, ich entsinne mich, meinen Mantel oder meine Kutte irgendwo da an der Wand, hinter oder unter die Sitzbänke gequetscht zu haben … doch die erste Band, halte ich noch alles unter meinem Arm fest.
Ich habe meine kleine italienische Umhängetasche mit dabei, ein paar Münzen in dem Innenfach mit dem Reißverschluss. An der Bar hinten meine erste Flasche Mate-Brause. Instinktiv, ohne darüber nachzudenken, lächele ich der Bedienung entgegen, die Punkerin wirft mir einen irritierten Blick zu – ich sollte aufhören, so etwas in diesem Land zu tun, das wirkt verstörend. Die anderen Gäste um mich herum, hier und da ein paar „Elder-Goths“, juchhu, ich bin nicht die Einzige. Dort hinten, die Hübsche … etwa auch eine so wie ich? Der kleine Clubraum füllt sich, die erste Band fängt an, zu spielen. Ganz nett, das „Wesen“ am Mikro und Bass kann ich nicht zuordnen. Übersehe die täuschenden Geschlechtsmerkmale, achte auf die Sprache, die Mimik und die Geste, das verrät dir viel mehr, als das, was du glaubst, voreingenommen zu sehen.
Die zweite Band, wieder gitarrenlastig, Punk, Goth, Cold – wäre es nicht so beschissen abgemischt (oder hätte ich meinen Standpunkt mitten im Publikum verändern müssen), das Wellental in der Soundperformance verschluckt den ganzen Synthesizer, er kommt nur im Offbeat rüber und klingt so ganz merkwürdig deplatziert. Dabei hätten die richtig gut sein können, sind es vielleicht auch, die Sängerin hat eine ziemlich starke Aura.
Die dritte Band, „Wow“ – zwei ältere Herren an noch viel älteren Synthesizern. Ich schließe meine Augen und lasse wieder das Oszilloskop vor mir flattern … Dreieck, Sägezahn – Trapez? Niedrigschwingende Oszillatorkurven, fein dosierte Filter, ein Oberton?
Während den Pausen laufe ich immer wieder den Club ab, die Treppe runter zu der kleinen Tanzfläche am Eingang, ein paar DJs haben hier schon angefangen, aufzulegen. Im Treppenhaus hängt ein A4-Blatt mit der „Running Order“ für diese Nacht. Ich mache ein Foto und sende es ihm, dann weiß er, wie lange ich hier noch bleibe, ab wann ich frei bin (wenn die letzte Band gespielt hat), ab wann wir uns treffen können. Keine meiner Nachrichten an ihn hat eine Lesebestätigung, seit der einen Nachricht gegen Mittag, kam nichts mehr von ihm.
Oben auf der größeren Tanzfläche, ein Mann spricht mich an, er kennt meinen Namen, meinen „echten“ Vornamen. Ich schaue ihn an, sehe nicht viel in der Dunkelheit, wer bist du? Kenne ich dich? Vielleicht jemand von der Arbeit … noch während die dritte oder die letzte Band spielt, mustere ich ihn ab und zu von der Seite … jetzt fällt es mir ein, wer du bist! Das ist der Typ, mit dem ich 2023 bei dem Pfingstfestival am „Rummachen“ war. Beschämt, ich kann mich nicht einmal an deinen Vornamen erinnern. Er sagt nur ein Hallo, viel haben wir nicht zusammen. Ich habe mich verändert, ich will eigentlich gar nicht mehr angesprochen werden, schließe es geradezu aus, dass mir das überhaupt noch passiert, in der Disko. Nicht in diesem Universum!
Die vierte und letzte Band die Nacht, oben auf der „großen“ Bühne. Wieder zwei am Synthesizer, Mikro und Laptop, ultra-tanzbare Beats. Ich positioniere mich in der Mitte vor der Bühne für das ultimative Klangerlebnis, die Bässe der beiden Boxen frisieren meine Haare … wenn es noch lauter wird, ich hätte noch Ohrstöpsel aus Schaumstoff irgendwo vergraben in meiner kleinen Handtasche. Die Menge an Menschen drückt mich nach und nach nach hinten, tanzende Menschen brauchen Platz. Meine Moves sind nicht so raumintensiv.
Die Zeit vergeht nach Mitternacht. Noch eine Flasche Mate-Brause, noch ein Toilettengang – kurz Rausgehen nach draußen auf den Innenhof an die frische Luft, tue ich nicht, zu frostig kalt, angeblich soll es auch wieder einen Einlassstopp gegeben haben, aber die Menge an Menschen und jungen Party-People hält sich angenehm in Grenzen. Nach den Konzerten oben, die DJs – und die Performance unten. So ein Typ performt ein paar Songs Playback auf der Karaoke-Bühne? Ein Song erkenne ich, was von den Chamäleons aus den Achtzigern, der Punker scheint textsicher und kann viel besser in einer Billy-Idol-Stimmlage singen, als ich es am Steuer von meinem Auto auf langen Autobahnfahrten durch die Nacht es je könnte. Meine Mate-Brause ist alle, ich muss die Etage hoch zu der Bar neben der anderen Tanzfläche. Hier versacke ich bei den aufgelegten Titeln der DJs.
Zwei oder drei Uhr nochwas, ich habe es aufgegeben, noch daran zu glauben, dass er sich noch bei mir melden könnte, eine letzte Nachricht noch von mir an ihn auf meinem Telefon. „Wenn du dich nicht mehr meldest, fahre ich um fünf Uhr mit dem Zug wieder zurück …“ Ich war vorbereitet, den Platz der kleinen Handtasche maximal ausgereizt. Zahnpasta und Zahnbürste zum Übernachten, ein kleines Päckchen Make-up-Entfernungstücher, Kondome und Gleitmittel in dem kleinen Reißverschlussfach, zusammen mit dem Kajal und dem Mascara. Eine Mischung zwischen „ich bin überaus motiviert und vorbereitet“ und „jetzt kommst du dir doch irgendwie merkwürdig vor“. Weiter zu der Musik tanzen.
Unten auf der kleinen Tanzfläche vor der noch viel kleineren Bühne, das Live-Techno-Set, von dem ich so viel erwartet habe, das ich unbedingt gerne wiedersehen möchte, wurde um einen „MC“ am Mikro ergänzt … gefällt mir jetzt nicht so. Wieder hoch, weitertanzen. Die nächste Straßenbahn zurück zum Leipziger Hauptbahnhof, fährt um kurz nach vier Uhr den Sonntagmorgen. Bis dahin sind es noch gut eine halbe Stunde. Ich wechsele meine Tanzstile von dem „Two-Step“ auf die langsamen Bewegungen zu den sphärischen Synthesizerklängen, geisterhaft abgetrennt von den Beats. Übliche Gothic-Dance-Moves.
Die letzte Limo-Flasche, kein Koffein mehr, am Bartresen zurückgeben, mein Bündel an schwarz-grauen Wollmantel und olivgrüner Steppjacke von der Spalte zwischen Gitter zur Sitzbank und Wandmauer abholen, Schal, Handschuhe und Barett habe ich in alle vier Taschen gestopft. Wieder runter zum Einlass an der verlassenen Abendkasse und alle meine Schichten an wärmender Kleidung überziehen. Mein Atem kondensiert wieder, als ich wenig später im neblig-gelben Schein der Straßenlaternen zurück zu der Haltestelle am Connewitzer Kreuz laufe.
Noch 15 Minuten bis die erste Straßenbahn den frühen Sonntagmorgen fährt. Ich werfe ein paar Münzen ein und ziehe mir ein Ticket aus dem Automaten. Weiter meinen kondensierenden Atem beobachten und auf die Zeit warten. Neben mir an dem Straßenbahnhaltestellenhäuschen sitzt ein Mann … vielleicht kommt er auch von dem Festival?
„Weißt du, ob hier ein Plan von der Elf hängt?“
„Nö, nur die Nachtlinien und der Bus, der Nachtbus da drüben“, gegenüber von der Straßenbahnhaltestelle fährt sonst immer einer.
Taxis rauschen die Straße entlang. „Und wo kommst du so gerade her?“
„Ich war da drüben in dem einen Club, Konzerte, ein paar Live-Bands und DJs.“
„Schön, gefällt mir. Ich war in einer ‚Tisch-Kicker-Bar‘.“
„Einer ‚was‘?“
„Tisch-Kicker, kennst du, oder?“ Ja, tatsächlich, das kenne ich, in der Firma steht auch so ein Tisch herum.
Die nächsten Minuten, ein kleines Gespräch ergibt sich, er bietet mir an, mich neben ihn auf die Bank zu setzen. Ihm fällt es auf, dass ich nervös werde, meine Finger greifen ineinander, die wärmenden, schwarzen Handschuhe umschlungen. „Dir ist kalt? Wo wohnst du, wo kommst du her? Wenn du magst, können wir noch etwas mehr Zeit miteinander verbringen, ich warte auch auf die Straßenbahn zum Hauptbahnhof.“
„Ja … OK“, warum nicht, „Ich komme nicht aus Leipzig (aber ich hatte mal eine Wohnung hier), ich muss nachher noch drei Stunden mit dem Zug zurückfahren, nach Magdeburg.“
„‚Drei Stunden‘? Wirklich?“
„Naja … eigentlich anderthalb Stunden, dann ewig dort auf dem Bahnhof rumstehen und dann weiter noch eine dreiviertel Stunde …“
„Du kannst bei mir übernachten, du musst nicht so weit fahren, wir könnten auch zusammen frühstücken.“ Jetzt komme ich ins Nachdenken, meine Nervosität vergrößert sich noch viel mehr. „Ja, ich weiß, ich mache dich nervös.“
Die Straßenbahn fährt ein, es ist jetzt exakt 4:15 Uhr und ich will am Hauptbahnhof am Automaten das nächste Ticket für den Zug zurück kaufen, der nächste Regionalexpress, den ich immer Sonntag früh von Leipzig aus nehme, fährt um kurz nach fünf Uhr.
„Kennst du den einen Laden da?“, die Straßenbahn hält an der einen Haltestelle zwischen Innenstadt und Südvorstadt mit dem Geschäft daneben, für arabisch-orientalische Deko-, Schmuck- und Bekleidungsartikel, wo ich manchmal einkaufe, er hat mir bereits verraten, dass er aus der arabischen Welt kommt.
„Ich bin ursprünglich aus Jordanien, aber schon zehn Jahre hier.“ Jordanien … füge ich das meiner Liste zu? „Ich mag deine tiefe Stimme, die ist so schön sexy.“
„Puh …“, die Augen drehen und verlegen weggucken. Mache ich das jetzt, lasse ich mich darauf ein? Klar, er könnte auch mein Typ sein, mein Beuteschema, er wirkt zehn oder fünfzehn Jahre jünger als ich. Aber will ich das? Ich wollte das doch nicht mehr tun, einmal anquatschen und ich lande irgendwo den Morgen in einem fremden Bett, mit einem Mann, von dem ich nichts weiß, dessen Vorname ich in ein bis zwei Jahren, oder noch viel eher, ich schon längst vergessen hab. Alle meine Bemühungen, meine Sprüche zu Hause vor dem Badezimmerspiegel, du bist es wert, dich näher kennenzulernen. Du musst nicht mit dem Erstbesten ins Bett, nur um irgendwie eine Art Bestätigung zu bekommen, vielleicht doch attraktiv zu sein. Schon wieder habe ich eine Clubnacht hinter mir, schon wieder ist es nichts geworden, meinen Liebhaber zu treffen, den ich so sehr vergöttere, unablassend nach all den schönen und weniger schönen Momenten, die ich mit ihm die letzten zehn Jahre erlebt habe.
Erinnerungen kommen hoch, der Typ vor ein paar Stunden, den ich im Club getroffen habe, der mich nur anderthalb Jahre zuvor abgewiesen hat, weil sich herausgestellt hat, dass ich „trans“ bin. Und die andere Erinnerung, der Moment, der mich jetzt seit Monaten permanent begleitet, mich vollkommen lähmt, überhaupt noch irgendwie irgendeine Beziehung mit irgendjemanden (männlichen) einzugehen: der Typ der 100 Euro für ein Hotelzimmer – und somit für mich – bezahlt hat, nur um dann festzustellen, dass ich früher mal „ein Mann“ gewesen sein könnte und der innerhalb Sekundenbruchteile mein ganzes weibliches Wesen vernichtet hat … oder zumindest in viele kleine Einzelteile zersplittert. Und jetzt begegne ich schon wieder jemanden? Hatte ich bis eben noch Angst, dass er auch herausfinden könnte, was ich nicht bin, ist diese „Anmerkung“ über meine Stimme ein ganz anderes Indiz und offenbart seine Motivation und wahrscheinliches, spezielles Interesse an mir.
„Auf keinen Fall!“ Ich stehe in der Tür des Regionalexpresses auf dem Gleis des Leipziger Hauptbahnhofes. Er hat die Überlegung aufgestellt, einfach mit in den Zug zu steigen und mich bis in mein Zuhause zu begleiten. Was willst du von mir? Weder habe ich ihm meine Telefonnummer gegeben, noch hat er mir seine angeboten. Das alles ist nur eine Spielerei, nichts ernstes, ein Flirtversuch, ein Test, wie weit ich gehe, wie weit er gehen kann.
„Und was machst du so beruflich, wenn du überhaupt einen Beruf hast?“ Diese Frage von ihm, noch Minuten zurück an der Haltestelle, wirkt die nächsten Tage noch auf mich ein, vielleicht hielt er mich auch … für eine Prostituierte.
Mit dem Zug zurück in mein Heimatkaff, Schlafen kann ich nicht, der Sitz ist zu unbequem, meinen Berg an Wintersachen zu einem riesigen Kissen aufgetürmt, die Schwingungen des Fahrgestells des Zugwagons rütteln mich permanent wach. Zu viele Gedanken in meinem Kopf. Frühstück um kurz nach sieben Uhr beim Bäcker am Magdeburger Hauptbahnhof, ein Nuss-Nougat-Croissant. Weiter in den aufklarenden Morgen zu meinem Zuhause.
Alles, was ich anhatte, auf die Couch werfen. Die Tätigkeit, schon in der Regionalbahn zurück meine Abschminktücher zu zücken, behalte ich bei, schöne Zeitersparnis, um wenig später nach nur einer Minute im Bad, wieder die Fenster im Schlafzimmer zu schließen, die dunklen Vorhänge zuzuziehen und ins Bett zu fallen … Gedanken, bis ich den Sonntagmorgen einschlafe, vergehen noch ein paar mehr Minuten.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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